Evaluierung EU-Veranstaltungen zeigt hohes Maß an umweltgerechtem Verhalten
Wien (bmlfuw) - Das innovative Konzept „Greening Events“ zeigt erste Erfolge. Elf informelle MinisterInnentreffen
und fünf Fachkonferenzen der österreichischen EU-Präsidentschaft wurden analysiert, ob sie umweltgerecht
und nachhaltig geplant, organisiert und abgehalten wurden. „Die österreichische EU-Ratspräsidentschaft
hat mit Greening Events vorgezeigt, wie man umweltgerechte Veranstaltungen abhält. Wir werden aber auch in
Zukunft Großereignisse umweltverträglich, sozial gerecht und nachhaltig veranstalten. Beispielsweise
wird für die Fußball-Europameisterschaft 2008 in Österreich ein Nachhaltigkeitskonzepts erstellt
oder das Kulturhauptstadtjahr 2009 in Linz wird als Green Event geplant“, so Umweltminister Josef Pröll am
28.07. anlässlich der Veröffentlichung des Evaluierungsberichts von „Greening the Austrian EU-Presidency
2006 – Greening Events“ durch ExpertInnen der Altstoff Recycling Austria AG (ARA) und des Österreichischen
Ökologie-Instituts.
Die österreichische EU-Ratspräsidentschaft 2006 hatte sich zum Ziel gesetzt die Präsidentschaftsveranstaltungen
möglichst umweltgerecht und nachhaltig auszurichten. Der vorliegende Evaluierungsbericht zeigt, dass es Erfolge
bei allen untersuchten Fragen wie der Anreise der TeilnehmerInnen und der Mobilität während der Events,
der Verpflegung (unter anderem mit biologischen oder Fair Trade Produkten), der Unterbringung (z.B. in Umweltzeichen-Betrieben),
der BürgerInnenbeteiligung und dem Abfallmanagement zu verzeichnen gab.
„Österreichische Biolebensmittel haben die Schlacht am Buffet für sich entscheiden“, sagte Pröll.
Erfreulicherweise wurden bei über 80 Prozent der Veranstaltungen überwiegend – bei manchen sogar ausschließlich
– österreichische und saisonale Lebensmittel angeboten. Bei der Mehrheit der Veranstaltungen wurden zu über
50 Prozent Bioprodukte verwendet. Bei der Unterbringung der Gäste wurden Umweltzeichen-Hotels empfohlen und
auch angenommen. Umweltminister Josef Pröll hat hierbei das Steigenberger Avance Hotel sowie das Lehrhotel
der Tourismusschule Krems mit dem Österreichischen bzw. dem EU-Umweltzeichen (EU Eco-Label) ausgezeichnet.
Im Bereich der Abfallvermeidung wurden 920 kg Papier eingespart. Einwegverpackungen wurden ebenso stark reduziert,
da mehr als 70 Prozent der Getränke aus Mehrwegverpackungen kamen. Bei zahlreichen Veranstaltungen wurde die
Entfernung zwischen Tagungsort und dem Hotel so gewählt, dass die TeilnehmerInnen zu Fuß die Strecke
zurücklegen konnten. Für die Anreise der Delegationen bei mehreren MinisterInnentreffen wurde erstmals
in Österreich ein Euro 5 Bus der Firma Blaguss eingesetzt. Im Vergleich zu Bussen mit Euro 3 Standard wird
der Ausstoß an Stickoxiden um 59 Prozent, von Feinstaub um 66 Prozent und von CO2 um 12 Prozent reduziert.
Ein weiterer Erfolg war die die BürgerInnenbeteiligung. Bei den informellen MinisterInnentreffen für
Umwelt und Landwirtschaft fanden erstmals öffentliche Arbeitssitzungen und Diskussionen von europäischen
MinisterInnen mit VertreterInnen von Gemeinden und NGO’s statt.
„Greening Events“ wird fortgesetzt, beim Prepare Green Events Workshop im Herbst 2006, beim Mountainbike-Weltcup
Schladming Planai 2006, dem European Roundtable on Sustainable Consumption and Production (ERSCP) 2007 und 2008,
bei der Fußball-Europameisterschaft 2008 in Österreich und der Europäischen Kulturhauptstadt Linz
2009.
„Das innovative Konzept der „Greening Events“ und die Evaluierung der Veranstaltungen haben zu einem höheren
Bewusstsein in Hinblick auf eine umweltgerechte und nachhaltige Ausrichtung von Veranstaltungen bei sämtlichen
Beteiligten von Ministerien, Veranstaltungsorganisationen bis hin zu den Caterern geführt“, erklärte
Umweltminister Pröll abschließend. |