Historisches Hoheitszeichen als wichtiges Symbol des Landtages erhalten
Bregenz (vlk) - Die historische Landtagsfahne, ausgeführt als Standarte
mit dem Montfortwappen auf weißem Grund und roter Umrandung, wurde vor kurzem von Landtagspräsident
Gebhard Halder an den Direktor des Vorarlberger Landesmuseums, Tobias Natter übergeben. "Sie soll damit
als wichtiges Symbol des Landtages erhalten bleiben", so LTP Halder. Sie wird als Dauerleihgabe des Museums
im Foyer des Landtages verbleiben.
Der erste frei gewählte Vorarlberger Landtag trat am 6. April 1861 im Sitzungssaal des Bregenzer Rathauses
zusammen. Um dies auch öffentlich anzuzeigen, wurde am Dach damals noch eine lange Fahne mit den kaiserlichen
Farben gehisst. 1863 verlieh Kaiser Franz Joseph dem Land ein eigenes Landeswappen in Form des Wappens der Grafen
von Montfort. Das Versammlungsgesetz von 1867 regelte in der Folge das Anzeigen von Landtagssitzungen durch das
Hissen des Landeswappens.
1895 übersiedelte der Landtag in das Postgebäude am See, 1916 wurde der "Österreichische Hof"
erworben und der dortige Festsaal als Landtagssitzungssaal adaptiert. Dort trat auch die provisorische Landesversammlung
zusammen, die Vorarlberg 1918 zum selbständigen Land erklärte. Durch Erweiterung der Landeskompetenzen
wurde das "Landhaus am See" zu klein und deshalb kaufte das Land 1919 das "Hotel Montfort"
(heute Hypothekenbank des Landes Vorarlberg) an, gestaltete es zum Regierungsgebäude um und ließ den
Landtagsflügel anbauen, der 1923 eröffnet wurde. Dort tagte der Landtag bis zu seiner Übersiedlung
1981 ins neue Landhaus an der Römerstraße.
Die Landtagsfahne war bis 1938 in Gebrauch und wurde 1952 erneuert. Eine gesetzliche Neufassung aller Landessymbole
beschloss der Vorarlberger Landtag 1995. In diesem Gesetz über die Landessymbole ist unter anderem eine "Dienstflagge"
normiert, wie sie im Entwurf bereits 1952 als Landtagsfahne zur Auswahl gestanden hatte. Das Anzeigen von Landtagssitzungen
erfolgt mittlerweile durch Hissung der rot-weißen Vorarlberg-Fahne mit dem Landeswappen auf dem Landhaus-Vorplatz. |