Niederwieser:
Bessere Ergebnisse mit modularisierter Oberstufe
Wien (sk) - SPÖ-Bildungssprecher Erwin Niederwieser hat am 27.07. am Rande einer Pressekonferenz
über das neue SPÖ-Modell für eine Berufsfachschule auch noch einmal zu den Aufnahmeprüfungen
für Mediziner Stellung genommen. Dabei hat er seine Ansicht bekräftigt, dass jene Bewerber, die von einer
modularen Oberstufe kommen, sich leichter tun. Ein eigenes Schulfach "Testvorbereitung" hält Niederwieser
für keine gute Idee, wichtig sei, dass die Schüler nachhaltig Wissen und Fähigkeiten erlernen, dann
würde das selbstverständlich auch in Tests abgerufen werden können.
Lernen, das nur die nächste Prüfung im Auge hat, sei eben nicht nachhaltig. Das sei, wie die PISA-Studien
gezeigt haben, schon jetzt ein Problem in österreichischen Schulen. Unter diesem Aspekt sei auch der Leistungsgedanke
zu sehen, denn mit dem richtigen, also nachhaltigen Lernen werden letztlich bessere und vor allem dauerhaftere
Leistungen ermöglicht, erläuterte Niederwieser.
Für die Kritik von ÖVP-Bildungssprecherin Brinek an einer möglicherweise zu starken Modularisierung
sieht Niederwieser keine Grundlage; denn über das Ausmaß der Modularisierung müsse ja erst geredet
werden; wie das Grundcurriculum aussieht, sei eine politische Entscheidung.
Auf die Fragen, wie die SPÖ zu der heute von Bildungsministerin Gehrer vorgebrachten Forderung, dass sich
Schulen die Lehrer selbst aussuchen können sollen, meinte Niederwieser: Vor zehn Jahren sei dieser Vorschlag
halbwegs neu gewesen. Tatsächlich hätte Geherer ihre mittlerweile sehr lange Amtszeit dafür nutzen
können, um die von der SPÖ geforderten größere Autonomie und mehr Demokratie an den Schulen
zu verwirklichen, so Niederwieser.
In der konkreten Frage hat die SPÖ ein Konzept ausgearbeitet, wonach ein Schulgremium, der Personalausschuss
bestehend aus Direktion, Personalvertretung, Eltern und bei höheren Schulen auch Schülern sich die Lehrer,
die sich für den jeweiligen Bezirk beworben haben, aus einer Liste aussuchen können.
Niederwieser geht aber davon aus, dass Gehrer dieses Thema nur als Ablenkungsmanöver aufgebracht hat; denn
im Herbst werden die größten Probleme an Österreichs Schulen andere sein, etwa dass es immer mehr
Schüler in den Klassen gibt oder dass ein erheblicher Teil der für eine HTL qualifizierten Bewerber keinen
Platz kriegen werden. |
Brinek: SPÖ will gute AHS und BHS zerschlagen
Wien (övp-pk) - "Das kombinierte Ausbildungskonzept für Lehrlinge, welches für
andere Länder Modell steht, will die SPÖ in ihrem Startklar-Papier unverständlicher Weise abschaffen.
Ebenso will sie offenbar Tourismusschulen, HTL, HAK und AHS, abschaffen und als Einheitsschule neu installieren",
erklärte ÖVP-Bildungssprecherin Gertrude Brinek zu den Aussagen von SPÖ-Bildungssprecher Erwin
Niederwieser. "Mit der SPÖ- Berufsfachschule wird das bewährte System der dualen Ausbildung in
Österreich zerschlagen", so Brinek weiter. Die Abgeordnete stellte fest: "Die ÖVP lehnt dieses
Modell ab."
"Die ÖVP-Bildungspolitik steht dafür, dass unterschiedlichen Begabungen und Interessen auch weiterhin
Rechnung getragen wird, weil die jungen Menschen damit auf jeden Fall bessere Chancen im Beruf und im Leben haben",
so Brinek weiter.
"Niederwieser will aber weit mehr als die Zusammenlegung der Oberstufe, er will auch das weltweit anerkannte
Modell der dualen Ausbildung zerschlagen. Dieses österreichische Erfolgskonzept sieht eine Trennung zwischen
Theorie in der Schule und Praxis in den Betrieben vor und ist für all jene Schülerinnen und Schüler
interessant, die an der praktischen Umsetzung von Problemen interessiert sind und sich nicht in die schulische
Unterweisung zurücksehnen. Gerade durch diesen hohen Praxis-Anteil in der Ausbildung werden die Jugendlichen
heute bestens auf den Arbeitsmarkt vorbereitet. So etwas kann eine Berufsfachschule nie erreichen", schloss
Brinek. |