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Bildung |
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erstellt am
27. 07. 06
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Niederwieser:
Österreich braucht Modularisierung der Oberstufen
Wien (sk) - "Die Ergebnisse der Aufnahmetests für die Medizin-Unis zeigen deutlich:
die deutschen Kandidaten sind nicht besser als die österreichischen, sie sind aber besser vorbereitet",
so SPÖ-Bildungssprecher Erwin Niederwieser am 26.07. gegenüber dem SPÖ-Pressedienst. Es zeige sich,
dass Kandidaten aus Ländern mit einer Modulierung der Oberstufe deutlich besser vorbereitet seien. "Auch
in Österreich ist eine solche Reform längst überfällig. Die ÖVP muss ihren Angstkomplex
endlich ablegen und soll sich der dringend notwendigen Entwicklung nicht verwehren."
Die österreichische Politik sei lange Zeit stolz auf das gegliederte System im Oberstufenbereich gewesen.
"Jetzt ist aber festzustellen, dass es andere Systeme gibt, deren Ergebnisse diese Gliederung überflügeln",
hielt Niederwieser fest. Die Differenzierung erfolge aktuell viel zu grob. "Die Schülerinnen und Schüler
sollen sich ihre Schwerpunkte an der Schule aussuchen und nicht eine ganze Schule aussuchen", forderte der
SPÖ-Bildungssprecher. Innerhalb eines Rahmenlehrplans sollten modularisiert Schwerpunkte ausgewählt werden
können. "Ein solches Angebot muss an allen Schulen geboten werden. Wir sehen klar, dass Schüler,
die sich auf die Fächer vorbereiten und konzentrieren können, die sie studieren wollen, besser abschneiden."
Eine Modularisierung sei eine dringend notwendige Entwicklung. "Aber auch hier hält die ÖVP lieber
an alten Vorstellungen fest, als sich der Realität zu stellen", kritisierte Niederwieser abschließend. |
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Brinek: Nein zu einer generellen Modularisierung der Oberstufe
Wien (övp-pk) - "Der Einschätzung von SPÖ- Bildungssprecher Erwin Niederwieser
ist recht zu geben, dass die österreichischen KandidatInnen bei den Aufnahmetests für die Medizin-Unis
nicht schlechter sind als die deutschen KandidatInnen. Eine generelle Verpflichtung zu einer Modularisierung der
Oberstufe ist aus den Tests an den Medizin-Universitäten aber nicht abzuleiten. Auch der Blick nach Deutschland
bestätigt dies, das dortige System kennt ebenfalls keine Modularisierung", sagte ÖVP- Wissenschaftssprecherin
Gertrude Brinek in Richtung SPÖ. Es müsse in Zukunft verstärkt an der Vorbereitung der Prüfungssituation
für die KandidatInnen gearbeitet werden - "wie sie eben etwa beim EMS- oder dem PISA-Test verlangt werden",
so Brinek.
Inhaltliche Schwerpunktsetzungen seien an den österreichischen Oberstufen, sowohl an den AHS als auch an
den BHS, jetzt schon möglich: "Auch das macht die Vielfältigkeit unseres Schulsystems aus und
trägt maßgeblich zu einer der niedrigsten Jugendarbeitslosigkeitsquoten in Europa bei", sagte
Brinek und wies darauf hin, dass in Zukunft daran gearbeitet werden müsse, "dass die SchülerInnen
auf Testsituationen unter Wettbewerbsatmosphäre vorbereitet werden".
Ebenfalls müsse der Lehrplan darauf überprüft werden, inwiefern dieser stärker auf praxisorientierte
Beispiele auszurichten sei: "Eine überzogene Modularisierung könnte aber bedeuten, dass SchülerInnen
jene Fächer und Bereiche abwählen, die sie auf internationale Testsituationen vorbereiten", sagte
Brinek, die abschließend darauf hinwies, dass die Allgemeinbildung in Konkurrenz mit einer zu frühen
Spezialisierung stehe. |
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vertretenen Parteien – sofern vorhanden! Die Redaktion
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