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Gesundheit |
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erstellt am
27. 07. 06
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Rauch-Kallat: Gesundheitsweltmeister 2010 werden
Wien (övp-pd) - Was Österreich im Fussball nicht so bald gelingen mag, soll bei der Gesundheit
verwirklich werden, der Weltmeistertitel. Die Ausgangslage sei gut, durch die Arbeit des Gesundheitsministerium
sei sie in den vergangenen Jahren noch besser geworden. "Wir haben uns zum Ziel gesetzt Gesundheitsweltmeister
2010 zu werden", sagte Gesundheitsministerin Maria Rauch-Kallat. Um dieses Ziel zu erreichen, präsentierte
die Gesundheitsministerin konkrete Ziele:
Gesundheitsziele für 2010
- Zahl der Herz-Kreislauf-Toten unter 65 Jahren um bis zu 20% senken: Jährlich sterben in Österreich
im Schnitt 2550 Menschen vor Erreichen des 65. Lebensjahres an einer Herz-Kreislauferkrankung. Durch eine Änderung
des Lebensstils, insbesondere bezüglich Ernährung und Bewegung, aber auch seelischer Balance soll es
gelingen, das Risiko dafür zu senken. Darüberhinaus werden die Sofortmaßnahmen, die z.B. bei einem
drohenden Herzinfarkt bleibende Schäden abwenden und beschwerdefreies Leben verlängern können, intensiviert.
Insgesamt sollen diese Maßnahmen bis 2010 20 Prozent der unter 65-jährigen Herz-Kreislauf-Opfer retten.
- Zahl der Krebs-Toten um bis zu 7% senken: Ernährung, Bewegung und Stressverhalten sind wesentliche Faktoren
bei der Entstehung von Krebs. Daher kann durch entsprechende Verhaltensänderung auch ein wichtiger Beitrag
zur Vermeidung von Krebs geleistet werden. Gleichzeitig setzen wir auf verstärkte Früherkennung durch
Screening-Maßnahmen und die neue Vorsorgeuntersuchung, die gekoppelt mit neuen Behandlungs- und Therapiemethoden
den Ausbruch der Krankheit in vielen Fällen verhindern oder Krebs rechtzeitig heilen kann. Insgesamt sollen
diese Maßnahmen bis 2010 sieben Prozent der unter 65-jährigen Krebs-Opfer retten.
- Zahl der Diabetes-Schäden um ein Drittel senken: Wir haben den Kampf gegen Diabetes zu einem Schwerpunkt
der Österreichischen EU-Präsidentschaft gemacht und als eines der ersten Europäischen Länder
einen Diabetesplan erarbeitet. Im Zentrum steht dabei Diabetesprävention, es geht aber auch wesentlich um
die richtige Betreuung der über 300.000 Diabetiker/innen in Österreich. Neben der passenden medizinischen
Behandlung und Einstellung haben wir dabei erstmals auch eigene Ernährungs- und Bewegungsangebote für
Diabetiker/innen untersucht und werden in Kürze mit einem maßgeschneiderten Sportangebot auf bundesweiter
Ebene starten.
- Zahl der Unfälle um 25 Prozent senken: Etwa 10 Prozent aller Behandlungstage in Österreichischen
Krankenhäusern gehen auf das Konto von Unfällen. Wir haben deshalb führende Österreichische
Expert/innen ersucht, Maßnahmen vorzuschlagen, mit denen Österreich bis zum Jahr 2010 zu den sichersten
Ländern Europas gehören soll. Das daraus entstandene Österreichische Programm zur Unfallverhütung
fasst Maßnahmen zusammen, mit denen bis zum Jahr 2010 insgesamt 2500 Menschenleben gerettet werden können.
- Zahl der Suizide deutlich senken: Bis zum Jahr 2010 soll das psychosoziale Wohlbefinden der Menschen verbessert
werden und sollen verbesserte Einrichtungen und Betreuungsstellen geschaffen werden. Der Zugang zu denselben soll
für Menschen mit seelischen Gesundheitsproblemen verbessert werden. Die Prävalenz und der nachteilige
Einfluss auf die Gesundheit eines Menschen durch seelische Probleme soll substanziell reduziert werden und Menschen
sollen verstärkt unterstützt werden, mit stressreichen Lebenssituationen erfolgreich umzugehen.
- Tabakkonsum deutlich senken: Bis zum Jahr 2010 sollen die gesundheitsschädlichen Auswirkungen des Konsums
von Tabak signifikant reduziert werden. Bei allen über 15-Jährigen in der Bevölkerung soll der Anteil
der Nichtraucher mindestens 80 Prozent ausmachen, bei den unter 15-Jährigen 100 Prozent.
- Alkoholkonsum deutlich senken: Der Alkoholkonsum soll nicht auf 6 Liter pro Jahr ansteigen bzw. diese Menge
überschreiten und er sollte bei unter 15-Jährigen nahezu null sein.
- Reduktion übertragbarer Krankheiten: Dabei geht es um die Aktionspläne für Grippeepidemien und
Pandemien, der Impfschutz bei Kindern und Erwachsenen durch Erhöhung der Impfraten für Impfungen wie
Influenza, Hepatitis B und unsere Kinderimpfungen. Ein weiterer Schwerpunkt kommt der Prävention von HIV-Neuerkrankungen
und der Aufklärung über entsprechendes Risikoverhalten zu.
Wir gehören durchaus zu den Weltbesten, wollen uns aber nicht auf den Lorbeeren auszuruhen. Bei den verschiedensten
Positionen, wo wir noch nicht ganz vorne sind, wollen wir uns verbessern", so Rauch-Kallat.
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Lackner: ÖVP plant 20 Prozent Selbstbehalt
Wien (sk) - SPÖ-Gesundheitssprecher Manfred Lackner hat schon wiederholt davor gewarnt, dass
die ÖVP 20 Prozent Selbstbehalt auf alle ärztlichen und zahnärztlichen Leistungen sowie für
Ambulanzbesuche einheben lassen will. Nach seinen Informationen hat der Hauptverband einen entsprechenden Auftrag
erhalten und die ÖVP-Manager im Hauptverband "basteln bereits an diesen neuen Grauslichkeiten",
so Lackner.
Dass Gesundheitsministerin Rauch-Kallat heute wörtlich gemeint hat "Ich kann überhaupt nichts ausschließen",
spricht für den SPÖ-Gesundheitssprecher eine klare Sprache. Denn Anfang Juni gab es noch "ein halbherziges
Dementi" von der ÖVP, nachdem er, Lackner, vor den neuen Selbstbehalten gewarnt hat. "Heute lässt
Rauch-Kallat die Katze aus dem Sack. Wenn die ÖVP den Bundeskanzler stellt, kommt eine neue Belastungslawine
auf die Versicherten zu", so Lackner.
Namens seiner Partei versprach der SPÖ-Gesundheitssprecher eine Gesundheitsreform, die die Selbstbehalte deutlich
reduziert und die beste Versorgung für alle, unabhängig von Alter und Einkommen, sicherstellt. "Die
Finanzierung soll solidarisch erfolgen", betonte Lackner, "nicht wie bei der ÖVP, die vor allem
bei den Kranken abkassiert".
Zu Rauch-Kallats Ziel, dass Österreich 2010 "Gesundheitsweltmeister" sein soll, meinte Lackner,
dass die Ministerin jetzt am Ende der Legislaturperiode draufkommt, sei "ein schlechter Witz". Denn sie
hätte jahrelang die Gelegenheit für ein nachhaltige Reform gehabt, herausgekommen seien freilich nur
Belastungen für die Patienten. "Die Kosten steigen, die Leistungen sinken", so fasste Lackner die
Gesundheitspolitik der Regierung zusammen. |
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Grünewald: Die Worte hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube
Wien (grüne) - "Die Worte hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube", so der
Gesundheitssprecher der Grünen, Kurt Grünewald, in erster Reaktion auf die Aussagen von Ministerin Rauch-Kallat,
Österreich solle 'Gesundheits-Weltmeister' werden.
"Es ist gut und recht, die Todesrate an Herz-Kreislauferkrankungen senken zu wollen und es ist schön,
wenn man die Folgeschäden an Diabetes um ein Drittel senken möchte. Auch im alten Regierungsprogramm
finden sich diese hehren Zahlen. Interessant wäre aber zu wissen, mit welchen Mitteln die Regierung ihre Ziele
zu erreichen gedenkt", fragt Grünewald.
"Großen Worten folgen dann meist kleine Taten und das ewige Selbstlob der Regierung und ihre grandiosen
Versprechungen nehmen knapp vor der Wahl beinahe unerträgliche Ausmaße an. Wahrscheinlich rechnet die
Bundesregierung nicht damit, dass sich 2010 irgendjemand dieser Versprechungen erinnert und sie an der Wirklichkeit
überprüft", so Grünewald, und weiter: "Auch Gesundheitserziehung greift nicht in vier
Jahren und dies gilt leider auch für Aufklärung und Vorbeugung. Man fragt sich wirklich, ob die Regierung
ernsthaft glaubt, in der Gesundheitspolitik den Menschen ein X für ein U vormachen zu können. Versprechen
kostet halt wenig, aber gegen den 'Weltklasse-Virus' der Regierung gibt es leider noch keine Impfaktion",
so Grünewald. |
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Wir übernehmen hier Stellungnahmen aller im Parlament
vertretenen Parteien – sofern vorhanden! Die Redaktion
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