Geburtshilfliche Abteilung Güssing nach Oberwart verlagert
Eisenstadt (blms) - In den vergangenen Jahren wurden an der Geburtshilflichen Abteilung im a.ö.KH
Güssing im Durchschnitt 235 Kinder geboren. Trotz hervorragender Arbeit der dort tätigen Ärzte,
Hebammen und Schwestern und der Tatsache, dass es nie zu Komplikationen oder schwerwiegenden Problemen gekommen
ist, entspricht diese Anzahl nicht dem neuen "Österreichischen Strukturplan Gesundheit", der als
unbedingte Qualitätssicherung definiert, dass eine Geburtenabteilung zumindest 365 Geburten pro Jahr erbringen
sollte.
"Wir sehen uns deshalb gezwungen, per 1.1.2007 diese 'Geburtshilfliche Abteilung' in das Schwerpunktkrankenhaus
Oberwart zu verlagern. Dort tragen eine angeschlossene Frühgeborenen-Überwachungsstation und eine Kinderabteilung
zur optimalen Sicherheit für Mutter und Kind bei. Es ist mir sehr wichtig zu betonen, dass die Geburtenstation
nicht aus Einsparungsgründen verlegt wird, sondern dass einzig und allein die optimale Gewährleistung
der Sicherheit der Gebärenden und Kinder der Grund ist", so Landesrat Dr. Peter Rezar, der diese Qualitätssichernde
Maßnahme gemeinsam mit Prof. Dr. Heinz Tragl, Mitglied des KRAGES Aufsichtsrates und KRAGES-Geschäftsführer
Mag. Hannes Frech der Öffentlichkeit präsentierte.
Der Österreichische Strukturplan Gesundheit (ÖSG) schreibt den Ländern Kriterien vor. Die Länder
müssen diese Kriterien, die ihnen der Bund in der Gesundheitspolitik auferlegt, erfüllen. Der Strukturplan
Gesundheit hat nämlich zum Ziel, neben einer umfassenden Gesundheitsplanung und Steuerung, vor allem die gleiche
Behandlungsqualität für alle Bürgerinnen und Bürger Österreichs zu gewährleisten.
Eine dieser Maßnahmen, um eine hochwertige gleichmäßige Qualität zu gewährleisten, ist
die Setzung von Standards. Diese Standards können medizinische Einrichtungen, die Anzahl an Fachpersonal,
aber auch eine Mindestanzahl an Leistungen vorgeben.
Dazu Gesundheitsreferent Dr. Rezar: "Es ist mir deshalb sehr wichtig zu betonen, dass die Geburtenstation
nicht aus Einsparungsgründen verlegt wird. Eine wesentliche Qualität in der Medizin wird aber durch Übung
erreicht. Diese Übung drückt sich speziell in der Anzahl der behandelten Fälle aus. Lediglich das
Wohl der Mütter und Kinder war ausschlaggebend für diese gesundheitspolitische Maßnahme. Ich bin
deshalb überzeugt davon, dass wir damit einen zukunftsweisenden Schritt hinsichtlich einer optimalen Gesundheitsversorgung
in unserem Burgenland getan haben."
Alle Leistungen im Zusammenhang mit der Geburtsvorbereitung und auch die gynäkologischen Leistungen werden
im Krankenhaus Güssing weitergeführt werden. Das heißt, werdende Mütter können sich auch
in Zukunft während der Schwangerschaft an das Spital in Güssing wenden. Im Rahmen dieser Veränderung
wird es auch zu keinem Personalabbau, sondern nur zu einer entsprechenden Umstrukturierung der Arbeitsplätze
kommen. |