Wien (nöwpd) - Unternehmen mit starker internationaler Ausstrahlung,
die in österreichischer Hand sind, tragen wesentlich zur Stabilität der heimischen Volkswirtschaft bei.
Weil der Flughafen Wien-Schwechat nicht nur für den Tourismus, sondern auch für den Wirtschaftsstandort
der Vienna Region insgesamt eine enorme Bedeutung hat, ist der Wiener Tourismusdirektor Karl Seitlinger froh darüber,
dass die beiden Bundesländer Wien und Niederösterreich Gesellschafter sind, die bei den strategischen
Entscheidungen mitreden können.
Ein ähnlich großes Gewicht misst er den Austrian Airlines bei. "Gott sei Dank gibt es die AUA als
Netzwerk-Carrier", betonte Seitlinger gegenüber dem NÖ Wirtschaftspressedienst. Denn die heimische
Fluggesellschaft übernehme mit dem Flughafen eine wichtige Rolle in der wachsenden Drehscheibenfunktion Wiens
in Richtung Ost- und Südosteuropa. Gute Verkehrsverbindungen per Luft, Straße und Schiene seien eben
die Voraussetzung dafür, dass Angebot und Nachfrage verknüpft werden können und wirtschaftliche
Leistungen dorthin kommen, wo sie gebraucht werden.
Die Zusammenarbeit mit Niederösterreich bewertet Seitlinger als sehr gut, obwohl sich der Tourismus von Wien
und Niederösterreich doch sehr stark voneinander unterscheiden. Jener Niederösterreichs sei in erster
Linie vom Ausflugtourismus und Geschäftstourismus geprägt. Dieser sei für Wien zwar ebenfalls wichtig,
jedoch überwiege hier klar der Städtetourismus. Und dieser ist international. 83 Prozent der Besucher
Wiens kommen aus dem Ausland. Mit 17 Prozent bilden aber die Gäste aus den Bundesländern bereits die
zweitstärkste Gruppe nach den Deutschen, die 23 Prozent stellen.
In Gestalt seiner Stadtrandgemeinden nascht Niederösterreich an den seit Jahren kontinuierlich wachsenden
Tourismuseinnahmen Wiens kräftig mit. An den im letzten Jahr um vier Prozent gestiegenen Nächtigungszahlen
auf 9,5 Millionen Nächtigungen in Wien und in den angrenzenden Gemeinden sind vor allem Schwechat, Vösendorf
und Klosterneuburg mit 600.000 Nächtigungen sowie Groß Enzersdorf, Brunn am Gebirge, Mödling und
Perchtoldsdorf mit weiteren 108.000 beteiligt.
"Wir nehmen Ausflüge nach Niederösterreich in unsere Werbung auf", sagt Seitlinger. So gibt
es Partnerschaften mit Carnuntum, Schlosshof und dem Stift Klosterneuburg. Auch ein Besuch des Essl-Museums wird
von Wien aus angeboten. Stellvertretend für die NÖ Betriebe, die im Weichbild der Stadt von der dynamischen
Tourismusentwicklung Wiens profitieren, nennt er die Eventpyramide Vösendorf.
Wachsende Bedeutung erlangt die Kooperation mit Partnerstädten, mit denen man gemeinsame Aktionen startet
und auch gemeinsam werblich auftritt. Im Kulturbereich, wie etwa jetzt im Mozart-Jahr, stimmt man sich mit Salzburg
ab. Die Verbindungen mit Graz und Innsbruck sind etwas lockerer.
Gute Erfahrungen hat Wien mit der gemeinsamen Werbeplattform gemacht, zu er es sich mit Berlin, Dresden, Prag,
Budapest, Salzburg und München zusammengeschlossen hat. "Ab dem nächsten Jahr wird diese Kooperation
auf die jeweilige Landesebene ausgedehnt", kündigt Seitlinger an. Vor allem bei den Präsentationen
in den USA und in Kanada bringe der gemeinsame Auftritt mehr Effizienz.
Als Wermutstropfen im Becher der Freude empfindet Wiens Fremdenverkehrsdirektor die Zurückhaltung des Bundes
bei der Dotierung des Werbebudgets der Österreich Werbung. Dieses sei seit Jahren auf dem alten Stand eingefroren.
"Wir erwarten uns zumindest eine Valorisierung", sagt Seitlinger. |