Ministerrat beschließt Soforthilfe für die notleidende Zivilbevölkerung
Wien (bmaa) - "Im Libanon ist eine humanitäre Notsituation von dramatischem Ausmaß
entstanden. Leidtragend ist auch in diesem Konflikt in erster Linie die Zivilbevölkerung. Hunderttausende
mussten vor den Kämpfen fliehen und sind jetzt auf unsere Hilfe angewiesen. Besonders ernst ist die Versorgungslage
in den Dörfern entlang der israelisch-libanesischen Grenze", so Außenministerin Plassnik.
"In Anbetracht der angespannten humanitären Lage hat die Bundesregierung prompt reagiert und heute eine
Soforthilfe in der Höhe von 500.000 Euro beschlossen. Diese konkrete Hilfe wird von der Österreichischen
Entwicklungszusammenarbeit über geeignete internationale und österreichische Hilfsorganisationen eingesetzt,
um rasch und gezielt die akute Notsituation der Zivilbevölkerung im Libanon zu lindern", erklärte
die Außenministerin. Die Mittel für diese Soforthilfe werden über den Auslandskatastrophenfonds
zur Verfügung gestellt, der nach der Tsunami-Katastrophe eingerichtet wurde.
"Ebenso wichtig wie die Hilfe selbst ist die Sicherstellung, dass sie auch tatsächlich die Menschen in
Not erreicht", unterstrich die Außenministerin. "Schutzzonen und gesicherte Transportwege sind
daher unerlässlich, damit die internationalen Hilfsgüter auch jene Orte, insbesondere im Südlibanon,
erreichen, wo sie am dringendsten gebraucht werden" so Plassnik weiter.
Auch im Gaza-Streifen hat die Zerstörung der Infrastruktur die humanitäre Notsituation der palästinensischen
Bevölkerung drastisch verschärft. "Die Österreichische Entwicklungszusammenarbeit wird daher
im Rahmen ihrer laufenden Programme die Hilfsbemühungen der UNO im Gaza-Streifen mit zusätzlichen 200.000
Euro unterstützen. Gerade in der jetzigen Situation ist die humanitäre Hilfe, die die UNO vor Ort leistet,
entscheidend, nicht nur für die palästinensischen Flüchtlinge, sondern für die gesamte notleidende
Bevölkerung", unterstrich die Außenministerin.
Darüber hinaus beteiligt sich Österreich auch an den bedeutenden Hilfsmitteln, die die Europäische
Union für die Region zur Verfügung stellt. Ingesamt wurden von der EU im laufenden Jahr rund 94 Millionen
Euro für die humanitäre Hilfe in den palästinensischen Autonomiegebieten und im Libanon mobilisiert,
davon 10 Millionen Euro Soforthilfe für die Flüchtlinge im Libanon. |