Alpwirtschaftsbericht 2005 liegt vor
Bregenz (vlk) - Nach elf Jahren EU-Mitgliedschaft ist es durch den Einsatz und Arbeitsfleiß
der Bäuerinnen und Bauern sowie durch die Leistungsabgeltung des Landes gelungen, die Bewirtschaftung der
Vorarlberger Alpen zu sichern und sie als Teil des ländlichen Raumes lebendig zu erhalten. Diesen positiven
Schluss zogen Landeshauptmann Herbert Sausgruber und Agrarlandesrat Erich Schwärzler heute, Dienstag, im Pressefoyer.
Die Leistungsabgeltung 2005 für die Vorarlberger Alpwirtschaft belief sich auf insgesamt 5,9 Millionen Euro.
Davon kamen knapp drei Millionen Euro vom Land. Die dicksten Brocken bildeten dabei die Umweltbeihilfe des Landes
(1,14 Millionen Euro), die im Rahmen des ÖPUL-Programmes für die Alpen ausbezahlten Mittel in Höhe
von 2,6 Millionen Euro (Landesanteil 530.000 Euro) sowie die Investitionsförderungen in Höhe von 1,8
Millionen Euro (davon Land 970.000 Euro).
Im Jahr 2005 haben 1.006 Älplerinnen und Älpler knapp 39.000 Tiere auf insgesamt 553 Alpen betreut, berichtete
Landesrat Schwärzler: "80 Prozent unserer Bauern bringen im Sommer ihre Tiere auf die Alpen, für
zwei Drittel von ihnen ist das eine existentielle betriebswirtschaftliche Maßnahme, da die Heimbetriebe zu
wenig Futterfläche aufweisen." Von insgesamt ca. 105.000 Hektar Gesamtalpfläche in Vorarlberg werden
rund 53.000 Hektar alpwirtschaftlich als Futterfläche genutzt; das ist etwas mehr als die Hälfte der
gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche des Landes.
Als weitere Ergebnisse des Alpwirtschaftsberichtes führte Landesrat Schwärzler den hohen Anteil der Alpkäseproduktion
(Schwärzler: "Mehr als 60 Prozent des österreichischen Alpkäses werden in Vorarlberg erzeugt")
und die ungebrochen hohe Investitionsbereitschaft an: 127 Baumaßnahmen, 15 Elektrifizierungen, 18 Wasserversorgungen
und 27 Weideverbesserungen wurden durchgeführt.
Wasserknappheit auf einigen Alpen
Auf Grund der Trockenperiode ist die Lage auf den Vorarlberger Alpen etwas angespannt, informierte der
Landesrat. Die Wasserknappheit bereitet den Alpen zunehmend Probleme: Auf rund zehn Prozent der Alpen gibt es Wasserprobleme
und zum Teil muss Wasser zugeführt werden. Sollte die Trockenperiode länger anhalten, könnte es
auch zu Futterknappheit kommen, so Schwärzler.
Alpexkursion der Landesregierung
Gemeinsam mit dem Naturschutzrat unternimmt die Vorarlberger Landesregierung morgen, Mittwoch, eine Fachexkursion
zum Thema Alpwirtschaft und Naturschutz in das Große Walsertal. Aktuelle Fragen der Berglandwirtschaft und
Alpwirtschaft werden dabei vor Ort diskutiert. |