Innsbruck (rms) - Bei einem Pressegespräch am 04.08. im Innsbrucker Rathaus legten Bürgermeisterin
Hilde Zach, Vizebgm. Mag. Dr. Christoph Platzgummer für die Landesgruppe Tirol des Städtebundes sowie
der Präsident des Tiroler Gemeindebundes LA BGM Dipl.-Vw Hubert Rauch im Vorfeld der Nationalratswahl die
Vorstellungen und Forderungen der Landeshauptstadt Innsbruck und der Tiroler Gemeinden an die künftige Bundesregierung
hinsichtlich des heuer zu verhandelnden und 2008 abzuschließenden Finanzausgleichs auf den Tisch.
95 Prozent der Aufgaben treffen Landeshauptstadt und Gemeinden gemeinsam, daher wolle man in Einigkeit und Gleichklang
das bestmögliche Ergebnis erzielen. „Das heißt: Wir sind nicht mit dem Erreichten zufrieden, sondern
wir wollen mehr,“ so Zach, Platzgummer und Rauch unisono. Die gerechte Aufteilung zwischen Landeshauptstadt und
den übrigen Gemeinden sei dann der zweite Schritt. Tatsache ist, dass immer mehr Aufgaben vom Bund an die
Städte und Gemeinden übertragen werden. Tatsache ist auch, dass durch gesellschaftliche Veränderungen
und durch das Älterwerden der Menschen neue Erfordernisse auf die Gemeinden zu kommen.
Die Notwendigkeit des Ausbaus von Altersversorgungseinrichtungen und der verstärkten und auf den Nachmittag
ausgedehnten Kinder- und Jugendbetreuung mit Mittagstisch und nicht zu letzt der Ausbau und die Attraktivierung
des öffentlichen Verkehrs sind Beispiele für einen steigenden Kostenaufwand. Dafür werden aber auch
die entsprechenden Mittel und die rechtlichen Rahmenbedingungen gebraucht, ohne die Städte und Gemeinden ihre
Aufgaben nicht erfüllen können. Dr. Platzgummer wies auch darauf hin, dass Städte und Gemeinden
die größten Investitionsgeber seien. Wenn diese finanziell geschwächt werden, habe dies Auswirkungen
u.a. auf die Wirtschaft und damit auch auf die Arbeitsplätze.
Der Sparwille sei vorhanden, auch die Möglichkeiten von Kooperationen werden verstärkt angepeilt, doch
dürfe die Identifizierung des Bürgers mit seiner Heimatgemeinde nicht Schaden nehmen, betonte Bürgermeisterin
Hilde Zach. Wie Umfragen des Städte- und Gemeindebundes ergeben haben, haben die Kommunen hinsichtlich der
Verwendung der finanziellen Mittel, das heißt der Steuergelder, die höchste Akzeptanz, vor allem was
die Qualität der Angebote und der Lösungseffizienz betrifft. Platzgummer verwies auch auf die europäische
Ebene, bei der den Kommunen wenig oder gar kein Einfluss auf die Erlassung von Gesetzen und Vorschriften gegeben
werde. Daher sei es eine wichtige Forderung an den Bund, dass die Kommunen in die Verhandlungen frühzeitig
eingebunden werden, um mitreden zu können. Praktisch alle Verordnungen der EU wirkten sich auch finanziell
auf die Kommunen aus, da sei es eigentlich selbstverständlich, dass diesen die Möglichkeit eingeräumt
wird, mitzugestalten. Auch Wettbewerbsregeln könnten nicht einfach den Gemeinden übergestülpt werden,
so Platzgummer. |