Plank: Die richtige Antwort auf die Ölkrise
St. Pölten (nlk) - Nach Jahren eines stagnierenden, teilweise sogar rückläufigen Absatzmarktes
wird der Anbau von Raps für die heimischen Landwirte jetzt wieder wirtschaftlich interessant. Die immer höheren
Preise für Rohöl machen den aus Raps erzeugten Biodiesel zu einem gefragten Kraftstoff. Dazu kommt noch
die EU-weit verpflichtend vorgeschriebene Beimischungs- verordnung, die den Bedarf an den Feldfrüchten zusätzlich
erhöht.
Wächst die Nachfrage, so steigen auch die Preise. Im Jänner 2005 ist eine Tonne Rapssaat noch um 160
bis 170 Euro gehandelt worden. Jetzt liegt der Preis schon bei 220 Euro pro Tonne. Wegen des hohen Bedarfes der
Ölmühlen in ganz Europa müssen derzeit große Mengen an Rapssaat aus Übersee, vornehmlich
aus Kanada und Australien, importiert werden. Um Produktion, Vertrieb und Absatz des agrarischen Hoffnungsträgers
in Niederösterreich anzukurbeln, hat nun die Raiffeisen Ware Austria (RWA) für interessierte Landwirte
in Österreich ein besonderes Angebot ausgearbeitet. In dessen Rahmen bieten die Lagerhäuser ein vertraglich
festgelegtes Paket an, das den Absatz sichert, auf hochproduktive Rapssorten baut und keine zusätzlichen Kontrollanforderungen
stellt.
Wie groß das Raps-Potenzial hierzulande ist, macht eine Schätzung der NÖ Landes- Landwirtschaftskammer
deutlich. Derzeit wird Raps auf lediglich 42.000 Hektar der insgesamt rund 1,2 Millionen Hektar großen Ackerfläche
angebaut. Auf Grund der großen Nachfrage wird die Rapsanbaufläche bis zum Jahr 2010 auf 100.000 Hektar
steigen, so eine aktuelle Prognose. Ein Hektar Raps ergibt rund 1.300 Liter Biodiesel.
„Der kontinuierliche Preisanstieg bei Rohöl und die Versorgungsprobleme bei Erdgas haben klar aufgezeigt,
dass die Zukunft den erneuerbaren Energien gehört. Mit dem Einsatz von Biodiesel bei Fahrzeugen wird zum einen
ein wichtiger Beitrag für eine saubere Umwelt geleistet, zum anderen kann die Abhängigkeit von fossilen
Brennstoffen wie Erdöl und Erdgas beträchtlich verringert werden“, meint dazu Landesrat Dipl.Ing. Josef
Plank. Außerdem habe der Einsatz erneuerbarer Energien positive Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt, da durch
Verwendung heimischer Rohstoffe Arbeitsplätze vor allem im ländlichen Raum gesichert werden. |