Bundeskartellamt überprüft Absprachen – Verzögerung der Einführung möglich
Luxemburg (pte) - Die luxemburgerische Betreibergesellschaft der Astra-Fernsehsatelliten will nun
auch bisher kostenlose TV-Angebote verschlüsseln. Bereits am 02.08. unterzeichnete Astra mit den deutschsprachigen
Sendern von MTV Networks und der RTL-Senderfamilie Verträge zur Nutzung einer neuen digitalen Infrastruktur.
Ob nun die Verschlüsselung des TV-Angebotes wie geplant in der ersten Jahreshälfte des kommenden Jahres
eingeführt werden kann, hängt von den Untersuchungsergebnissen des Bundeskartellamtes ab.
Irene Sewzcyk, Pressesprecherin des Bundeskartellamtes, erklärt, dass Untersuchungen bei Verschlüsselungsvorbereitungen
des TV-Angebotes dann gemacht würden, wenn der Verdacht auf Kartellabsprache vorliege. "Wir werden überprüfen,
ob gegen das Kartellrecht verstoßen wurde bzw. ob Astra sich mit RTL und PROSiebenSat.1 im Verschlüsselungsbereich
abgesprochen hat", so Sewzcyk im pressetext-Interview. Laut ihren Angaben würden im Zuge der Untersuchungen
Vertragsentwürfe und Unterlagen angefordert und geprüft.
Das ASTRA-Satellitensystem ist das führende System für den Direktempfang in Europa. Es versorgt über
107 Millionen Satelliten- und Kabel-Haushalte in Europa. Die ASTRA-Satellitenflotte besteht gegenwärtig aus
13 Satelliten, die mehr als 1.600 analoge und digitale Fernseh- und Radiokanäle bzw. Multimedia- und Internetdienste
übertragen. SES ASTRA ist ein 100-prozentiges Tochterunternehmen von SES GLOBAL. |