An der Universität Salzburg wurde das Doppler-Labor für Allergy Diagnosis and Therapy
eröffnet. Spitzenforscherin Fatima Ferreira leitet das Labor.
Salzburg (universität) - In der Allergieforschung sei Österreich international führend, betonte
der Präsident der Christian Doppler Gesellschaft, Universitätsprofessor Reinhart Kögerler, anlässlich
der Eröffnung des Labors am 31.07. Ziel ist es, in Österreich ein internationales Kompetenzfeld zu schaffen,
die Zusammenarbeit unter den einzelnen Forschungsgruppen funktioniere bereits ausgezeichnet. Auch kleinere Forschungsgruppen
wie jene an der Universität Salzburg unter der Leitung von Fatima Ferreira erzielen Spitzenergebnisse in der
Allergieforschung.
Dass die Universität Salzburg innerhalb von zwei Jahren bereits das zweite Doppler-Labor eröffnet, ist
ein wichtiges Zeichen für die Kooperationsbereitschaft der Wissenschafter mit der Wirtschaft, betonte Rektor
Heinrich Schmidinger. Die Allergieforschung werde im Rahmen des Schwerpunktes Biowissenschaften und Gesundheit
der Universität Salzburg intensiv gefördert. Die Einrichtung zweier weiterer Labors sei derzeit im Gespräch,
so der Rektor.
Die Firma Biomay, die als Wirtschaftspartner beim Allergielabor fungiert, gilt als wichtigste Einrichtung für
die Verwertung von Ergebnissen aus der Allergieforschung, betonte Max Bayerl, Chef der Firma Biomay. Biomay wurde
von Universitätsprofessoren gegründet und beschäftigt sich erst seit kurzem mit der kommerziellen
Umsetzung wissenschaftlicher Ergebnisse. Hauptmotivation, warum sich Biomay so intensiv mit Allergien beschäftigt,
ist, dass rund 25% der Bevölkerung von Allergiekrankheiten betroffen sind und dass es bislang noch keine zufrieden
stellenden Therapiemethoden gibt. In der Allergieforschung ist Europa den USA voraus, innerhalb Europas hat Österreich
die führende Position eingenommen und könnte sich zum Weltmarktführer entwickeln, so Bayerl.
Die Leiterin des Allergie-Labors, Universitätsprofessorin Fatima Ferreira, erhält in den ersten beiden
Jahren jeweils 400.000,- Euro pro Jahr, in den folgenden drei Jahren jeweils 380.000,- Euro. Das Land Salzburg
wird rund 130.000,- Euro beisteuern. Die Fördersumme wird für maximal sieben Jahre gewährt, bereits
nach zwei Jahren wird die Forschungstätigkeit evaluiert. Gemeinsam mit Universitätsprofessor Josef Thalhamer,
der von insgesamt fünf Modulen eines leiten wird, wird an Diagnosen und neuen Therapien gegen Allergie geforscht,
wie beispielsweise an der Entwicklung von Impfstoffen gegen Allergien.
Christian Doppler Labors dienen der anwendungsorientierten Grundlagenforschung, der Zusammenarbeit zwischen Universitäten
und Unternehmen sowie dem allgemeinen Technologietransfer. Die CD-Labors werden je zur Hälfte von der öffentlichen
Hand und den kooperierenden Mitgliedsfirmen der Christian Doppler Gesellschaft finanziert. Biomay war die erste
Firma weltweit, die rekombinante, also künstliche Allergene auf den Markt gebracht hat. Ferreira arbeitet
mit Biomay seit vielen Jahren zusammen und hat das erste künstliche Allergen hergestellt. |