Post mit starkem Halbjahresergebnis 2006
Division Brief: Umsatzplus und stabiles Ergebnis - Division Paket & Logistik: starkes
Wachstum bei Umsatz und Ergebnis - Division Filialnetz festigt Turnaround nachhaltig
Wien (post) - Das erste Halbjahr 2006 ist für die Österreichische Post äußerst
zufriedenstellend verlaufen. Neben der sehr erfolgreichen Börseeinführung im Mai 2006 entwickelte sich
auch die Geschäftstätigkeit positiv. Der Umsatz konnte um 3,0% auf 861,4 Mio Euro gesteigert werden,
das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) stieg um 17,9% auf 66,3 Mio Euro. Auch der Aktienkurs entwickelte sich
sehr erfreulich - er lag mit 23,72 Euro per 30. Juni 2006 um 25% über dem Emissionskurs von 19,00 Euro.
Verbesserte Umsätze in allen Divisionen
Die Umsatzerlöse der Österreichischen Post sind im ersten Halbjahr 2006 - auf Basis von Zuwächsen
in allen Divisionen - im Vergleich mit der Vorjahres-periode um 25,4 Mio Euro (+3,0%) auf 861,4 Mio Euro gestiegen.
Grund für diese Erhöhung war vor allem eine Steigerung der Umsatzerlöse der Division Brief um 11,8
Mio Euro (+1,9%) sowie eine Steigerung der Umsatzerlöse der Division Paket & Logistik um 9,9 Mio Euro
(+9,7%).
In der Division Brief war dabei vor allem eine Steigerung des Volumens bei Direct Mails (Werbesendungen) zu verzeichnen.
Erfreulich auch die Geschäftsentwicklung in der Division Paket & Logistik: Hier sorgte vor allem das wachsende
Versandgeschäft von Internetanbietern für einen Umsatzanstieg. Auch die Division Filialnetz verzeichnete
ein neuerliches Umsatzplus.
Ergebnissteigerung um 17,9%
Im ersten Halbjahr 2006 konnte das EBIT der Österreichischen Post gegenüber dem Vorjahreszeitraum
um 17,9% auf 66,3 Mio Euro gesteigert werden. Die EBIT-Marge erhöhte sich dadurch auf 7,7%. Das EBITDA des
ersten Halbjahres lag mit 117,9 Mio Euro um 14,5% über dem Vergleichswert des Vorjahres. Die EBITDA-Marge
konnte damit auf nunmehr 13,7% gesteigert werden.
Diese Ergebnisverbesserung ist auf den Umsatzanstieg sowie auf die lediglich moderaten Kostensteigerungen zurückzuführen.
Während Aufwendungen für Material und bezogene Leistungen im ersten Halbjahr 2006 infolge höherer
umsatzabhängiger Kosten um 8,8% auf 126,6 Mio Euro gestiegen sind, konnte der Personalaufwand der Österreichischen
Post im ersten Halbjahr 2006 mit 539,4 Mio Euro im Vergleich zum Vorjahreszeitraum annähernd konstant gehalten
werden. Die durchschnittliche Zahl der Vollzeitkräfte (Vollzeitäquivalente) des Österreichischen
Post-Konzerns reduzierte sich im Jahresvergleich um 3,4% auf nunmehr 24.294 Mitarbeiter. Alle operativen Unternehmensbereiche
leisteten einen positiven Beitrag zu diesem Ergebnis. Die Division Brief erreichte ein EBIT von 131,3 Mio Euro,
jenes der Division Paket & Logistik betrug 9,5 Mio Euro, und die Division Filialnetz erwirtschaftete 11,0 Mio
Euro.
Das Ergebnis vor Steuern konnte gegenüber der Vergleichsperiode des Vorjahres um 23,2% auf 67,3 Mio Euro gesteigert
werden. Das Periodenergebnis der Österreichischen Post blieb im ersten Halbjahr 2006 aufgrund höherer
Steuern und des Wegfalls von Ergebnissen aus aufgegebenen Geschäftsbereichen (Postversicherung AG) in 2005
konstant.
Solide Bilanzstruktur - Eigenkapitalquote von 49,4%
Die Bilanzstruktur des Österreichischen Post-Konzerns spiegelt die positive Unternehmensentwicklung der letzten
Jahre wider. So konnte die Eigenkapitalquote seit Jahresende 2005 auf 49,4% erhöht werden, die Zahlungsmittel
und Zahlungsmitteläquivalente stiegen im gleichen Zeitraum um 47,7% auf 257,7 Mio Euro.
Der Österreichische Post-Konzern weist derzeit einen Nettofinanzmittelüberschuss auf. Als Differenz aus
verzinslichen Aktiva von 459,4 Mio Euro und verzinslichem Fremdkapital von 427,4 Mio Euro beträgt er zum Halbjahresstichtag
32,1 Mio Euro.
Der Cash-Flow aus dem Ergebnis der Österreichischen Post erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 8,4%
auf 141,7 Mio Euro. Diese Steigerung ist auf den Ergebnisanstieg sowie auf erhöhte Rückstellungen und
Abschreibungen zurückzuführen. Die Zunahme des Finanzmittelbestandes (nach der Dividendenzahlung von
40 Mio Euro für das Geschäftsjahr 2005) lag bei 83,2 Mio Euro.
Positiver Ausblick für 2006
Die Österreichische Post geht für 2006 von einem stabilen Briefmarkt aus. Aufgrund der bisherigen Entwicklung
ist anzunehmen, dass die weitere Liberalisierung des Briefmarktes zum 1. Jänner 2006 und die Öffnung
der Hausbrieffachanlagen in Österreich nur geringen Einfluss auf die Geschäftsentwicklung des Gesamtjahres
2006 haben werden. Zusätzlich zeichnet sich eine Stabilisierung der Situation des Finanzpartners BAWAG P.S.K.
ab, sodass für das Jahr 2006 nicht mit signifikanten negativen Einflüssen auf die Erträge aus Finanzdienstleistungen
im Filialgeschäft gerechnet wird.
Basierend auf dieser Annahme wird für 2006 bei einem leicht wachsenden Umsatz eine Steigerung des EBIT um
10% bis 15% gegenüber dem Vorjahreswert von 103,0 Mio Euro erwartet. Mittelfristig hat sich die Österreichische
Post das Ziel gesetzt, ihre EBIT-Marge nachhaltig in der Bandbreite von 7% bis 8% zu stabilisieren.
Geschäftsverlauf der Divisionen im Detail
Division Brief erzielt Umsatzplus und stabiles Ergebnis Der Außenumsatz der Division Brief stieg im ersten
Halbjahr 2006 gegenüber dem Vergleichszeitraum 2005 um 11,8 Mio Euro (+1,9%) auf 650,5 Mio Euro. Diese Zunahme
beruht zum einen auf einer Steigerung im Bereich Direct Mails (Werbesendungen) in Österreich und zum anderen
auf der Konsolidierung der im September 2005 erworbenen feibra Ungarn. Die erwarteten negativen Effekte aus der
Marktliberalisierung und aus der Öffnung der Hausbrieffachanlagen sind im ersten Halbjahr 2006 noch nicht
eingetreten. Die Division Brief erwirtschaftete im ersten Halbjahr 2006 ein EBIT in Höhe von 131,3 Mio Euro
und blieb damit auf dem Niveau des Vorjahres.
Division Paket & Logistik mit starkem Wachstum bei Umsatz und Ergebnis Der Außenumsatz der Division Paket
& Logistik ist im Berichtszeitraum gegenüber dem ersten Halbjahr 2005 um 9,7% auf 111,4 Mio Euro gestiegen.
Diese Erhöhung resultiert überwiegend aus gestiegenen Umsätzen im inländischen Paketgeschäft
und aus der grenzüberschreitenden Zustellung von Paketen. Vor allem die Steigerung im Versand- und Internethandel
verursachte erhöhtes internationales Paketaufkommen. Erste Umsätze wurden in dem von der Österreichischen
Post neu bearbeitenden B2BSegment lukriert.
Die Division Paket & Logistik erwirtschaftete im ersten Halbjahr 2006 ein EBIT in Höhe von 9,5 Mio Euro
(H1 2005: 2,0 Mio Euro.)
Division Filialnetz festigt Turnaround nachhaltig
Der Außenumsatz der Division Filialnetz wurde im Berichtszeitraum im Vergleich zum ersten Halbjahr
2005 um 3,7% auf 96,8 Mio Euro gesteigert. Diese Erhöhung resultiert im Wesentlichen aus einem Anstieg der
Umsatzerlöse im Bereich Mobilkom/Telekom/Internet. Die Ereignisse um den Finanzpartner BAWAG P.S.K. hatten
keine signifikanten Auswirkungen auf das Finanzdienstleistungsgeschäft. Die Division Filialnetz erwirtschaftete
im ersten Halbjahr 2006 ein EBIT in Höhe von 11,0 Mio Euro (H1 2005: 3,3 Mio Euro). |
Moser: Schüssels Arbeitsplatz-Politik – Dividenden statt Arbeitsplätze
Wien (sk) - "Die heute präsentierte Halbjahresbilanz der Post zeigt, dass die Österreicherinnen
und Österreicher getäuscht wurden und dass bei der Post, entgegen den Zusagen des Managements, weiter
Personal im großen Maßstab abgebaut wird", kritisierte SPÖ-Wirtschaftssprecher Johann Moser
am 11.08. Es habe sich gezeigt, dass nach dem Börsengang der Dividendendruck sehr viele Arbeitsplätze
verloren gegangen sind und dass dieser Druck auch nicht vor Postämtern halt machen wird. Moser rechnet daher
auch damit, dass nach den 1.000 bereits geschlossenen noch hunderte weitere Postämter vor dem Aus stehen.
Die Ausdünnung des ländlichen Raumes schreite nach dem Börsengang der Post munter fort. "Beim
Beispiel Post zeigt sich der neoliberale Trend und die Beschäftigungspolitik a là Schüssel: Dividenden
statt Arbeitsplätze", so der SPÖ-Wirtschaftssprecher. "Investitionen in Österreich sind
in den Plänen der Post weit und breit keine sichtbar. Wo bleibt die Expansionspolitik?", fragt Moser.
Stattdessen werden weitere Entlassungen angekündigt.
"An diesem Beispiel lässt sich das ÖVP-Credo deutlich erkennen: Arbeitsplatzabbau erhöht die
Dividenden. Diese Strategie sieht man nicht nur bei der Post, sondern auch bei den ÖBB und im Beamtenbereich.
Das ist die reale Beschäftigungspolitik der Bundesregierung", schloss Moser. |
Mainoni: Post AG solides, selbstständiges Unternehmen
Wien (bmvit) - "Mit der Neuausrichtung der österreichischen Post Aktiengesellschaft
(AG) und dem entsprechenden Postgesetz haben wir die notwendige Basis für den wirtschaftlichen Erfolg der
Post geschaffen", kommentiert der für Postangelegenheiten zuständige Staatssekretär im Bundesministerium
für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT), Eduard Mainoni, die präsentierten Halbjahreszahlen der
Post AG.
Die Post AG vermeldet für Jänner bis Juni 2006 drei Prozent mehr Umsatz - die Erwartungen für das
erste Halbjahr wurden weit übertroffen. In allen Bereichen - sowohl im Brief-, Paket- und Filialbereich konnten
deutliche Gewinne erzielt werden. "Die Post AG hat eindrucksvoll bewiesen, dass sie ein international konkurrenzfähiges
und wirtschaftlich denkendes Unternehmen ist. Damit können wir der von der EU geplanten Liberalisierung des
Postmarktes sehr optimistisch gegenübertreten", sagt Mainoni.
Der Staatssekretär betont aber auch, dass durch die entstandene Konkurrenz die Qualität der Dienstleistungen
gestiegen ist: "Die Post muss sich dem Markt stellen und verbessert daher ständig die Angebote und Dienstleistungen
für alle Postkunden."
Mainoni verweist an dieser Stelle nochmals an den teilweisen Börsegang der Post AG Mitte des Jahres. "Anleger
können sich auch weiterhin über die Aktie an einem österreichischen Vorzeigeunternehmen beteiligen
und am Erfolg der Post AG teilhaben. Das private Kapital wird innovatives Unternehmertum einbringen und die Post
noch zukunftsorientierter machen", betont der Staatssekretär. Die 51 Prozent-Beteiligung der Republik
bleibt für Mainoni aber weiterhin unantastbar. So könne man regulierend im Interesse der Konsumenten
eingreifen. |