Plassnik: "Es ist schon zu viel Blut vergossen worden"  

erstellt am
14. 08. 06

Außenministerin Plassnik verlangt Ende der blinden Gewalt und vollständige Umsetzung der Sicherheitsratsresolution 1701 zum Libanon
Wien (bmaa) - Außenministerin Ursula Plassnik begrüßte am 12.08. die einstimmige Annahme einer Libanon-Resolution durch den UNO-Sicherheitsrat. "Es ist schon zu viel Blut vergossen worden. Binnen eines Monats sind im Libanon, in Israel und in den palästinensischen Gebieten fast 1.500 Menschen ums Leben gekommen. Viele Tausende sind verletzt und Hunderttausende vertrieben worden. Die internationale Staatengemeinschaft hat mit der Resolution 1701 den Weg aus der Krise ausgeschildert. Die Konfliktparteien müssen jetzt diesen Weg beschreiten und von Gewalt und Zerstörung ablassen. Es ist unerträglich, dass auf beiden Seiten weiter unschuldige Zivilisten sterben, während die Weltgemeinschaft eindringlich verlangt, die Kampfhandlungen vollständig einzustellen", sagte die Außenministerin.

"Auch in Israel und in der arabischen Welt warten die Menschen mit allergrößter Ungeduld darauf, dass aus diesem Hoffnungsfunken Realität wird. Jetzt muss Schritt für Schritt ganz konkret Vertrauen aufgebaut werden. Nur so kann ein Ausweg aus der Gewaltspirale gefunden werden. Die Hisbollah wie auch Israel sind jeweils aufgefordert, die Anwendung blinder Gewalt zu beenden und sich dem UNO-Weg zu verpflichten", so Plassnik.

"Der gesicherte Zugang zu den Menschen im Südlibanon, duldet keine Verzögerung mehr. Sie befinden sich in einer dramatischen humanitären Notsituation. Auch für sie muss der Sicherheitsratsbeschluss greifbare Folgen haben, bevor es zu spät ist", unterstrich die Außenministerin.

"Jetzt geht es um die volle Umsetzung der Resolution 1701. Alle Seiten tragen dabei eine große Verantwortung. Die internationale Gemeinschaft ist bereit, sich weitreichend zu engagieren. Dieses klare Angebot sollte vorbehaltlos angenommen werden. Den libanesischen Regierungstruppen sowie den UNO-Truppen sollte umgehend die Stationierung im Südlibanon ermöglicht werden", so Plassnik weiter.

"Jetzt beginnt auch eine neue Etappe in der diplomatischen Arbeit. UNO-Generalsekretär Kofi Annan hat unsere volle Unterstützung in dieser wichtigen Phase", schloss die Außenministerin.
     
zurück