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Zukunftsthema Pflege |
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erstellt am
11. 08. 06
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Trunk
fordert mehr Maßnahmen des Bundes
Schaffung und Förderung von Arbeitsplätzen statt Legalisierung von illegal Beschäftigten
Klagenfurt (sp-ktn) - Eine an den Bedürfnissen der Menschen orientierte Pflege sei ein zentrales
Anliegen der SPÖ, sagte die Kärntner SPÖ-Nationalratsabgeordnete Melitta Trunk am 10.08. im Hinblick
auf die jüngste Pflegedebatte. Die Zunahme des qualifizierten Pflegebedarfs sei offensichtlich, betonte Trunk
die Notwendig der Politik, im Pflegebereich Prioritäten zu setzen und forderte in diesem Zusammenhang eine
Erhöhung des Bundesanteiles an den Pflegegebühren sowie Maßnahmen im Bereich der Infrastruktur.
Der Einsatz öffentlicher Mittel für den Pflegebereich bewirke die Schaffung von qualifizierten Arbeitsplätzen
mit entsprechenden sozialrechtlichen Absicherungen für die im Bereich der Pflege tätigen Arbeitskräfte,
verlieh Trunk ihrer Forderung nach materiellen und infrastrukturellen Maßnahmen seitens des Bundes Nachdruck.
Die Schaffung und Förderung von qualifizierten Arbeitsplätzen für Frauen und Männer in Österreich
müsse jedoch Vorrang haben vor der Legalisierung von derzeit illegal Beschäftigten aus anderen Ländern,
so die Nationalratsabgeordnete abschließend. |
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Tancsits: SPÖ missbraucht Pflegethema zu Wahlkampfzwecken
Regierung hat zahlreiche Maßnahmen im Bereich der Pflege gesetzt
Wien (öpv-pk) - "Im besten Fall muss sich Bures den Vorwurf gefallen lassen, sich nicht
gut genug informiert zu haben. Im schlimmsten Fall könnte der Verdacht entstehen, dass die SPÖ wieder
einmal ein wichtiges Thema missbraucht, um Panikmache zu betreiben. Denn die Behauptungen, die Bures zum Thema
Pflege in den Raum stellt, sind absolut unrichtig und geprägt von der Konzeptlosigkeit der SPÖ",
so ÖVP-Sozialsprecher Mag. Walter Tancsits heute zu Aussagen von SPÖ-Geschäftsführerin Doris
Bures. "Diese Bundesregierung hat das Pflegegeld zum ersten Mal nach 12 Jahren erhöht und in jeder Stufe
um zwei Prozent angehoben - SPÖ- Chef Gusenbauer hingegen hat die Einführung des Pflegegeldes als `ökonomisch
falsch` bezeichnet - eine Aussage, die das selbst ernannte soziale Gesicht der SPÖ enttarnt", so der
ÖVP- Sozialsprecher.
Diese Bundesregierung habe die Möglichkeit geschaffen, staatlich gefördertes Bausparen zur Pflegevorsorge
zu verwenden. Es sei auch diese Bundesregierung gewesen, die im Rahmen der Beschäftigungs- und Qualifizierungsoffensiven
den Schwerpunkt Pflege- und Gesundheitsberufe beim AMS ausgebaut habe. "Fast 14.000 Arbeitslose und Wiedereinsteiger/innen
sind dort für Pflegeberufe ausgebildet worden." Diese Bundesregierung habe zudem das Berufsbild Heimhilfe
sowie das Berufsbild Altenbetreuung bundesweit harmonisiert und eine Erleichterung für die Zulassung ausländischer
Pflege-Fachkräfte erwirkt. "Diese Maßnahmen hat die Bundesregierung im Wissen um die Wichtigkeit
des Themas Pflege gesetzt. Allerdings ohne großes Getöse, denn diese Regierung arbeitet - während
die SPÖ nur jammert und offensichtlich nicht einmal davor zurückschreckt, ein derart wichtiges Thema
für den Wahlkampf zu missbrauchen", so Tancsits abschließend. |
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Gastinger: "Diskussion um Pflegesituation darf nicht beendet werden"
"Anscheinend macht der Wahlkampf manche endlich kreativ"
Wien (bzö) - "Ideen des politischen Mitbewerbers nicht sofort zu verdammen, auf sie zuzugehen
und Lösungen zu erarbeiten, wer weiß, ob nicht dies eine neue Seite der Wahlauseinandersetzung sein
kann. Ich bin gerne bereit gemeinsam mit meinen Experten aus der Justiz die diversen Ideen und Vorschläge
auf ihre Seriosität und gesetzgeberische Machbarkeit zu prüfen, werde mich selbstverständlich aber
auch aktiv mit eigenen Ansätzen daran beteiligen", so Justizministerin Karin Gastinger.
"Arbeitsgruppen sind in jedem Fall eine gute Idee, nur sollten darin auch während eines Wahlkampfes Argumente
und nicht Personen die Hauptrolle spielen", begrüßt Gastinger die Initiative Schüssels grundsätzlich.
Abschließend stellt Gastinger klar, dass es für dieses Thema vor allem eine Person gibt, die als "Regierungsbeauftragte"
viele Ideen aber auch viele erbrachte Leistungen im Pflegebereich präsentieren kann und soll: Bundesministerin
Ursula Haubner.
Gastinger: "Wer die Erfahrungen und Leistungen von Ursula Haubner nicht respektiert und nicht für die
Diskussion nützt, verwechselt Sozialpolitik auschließlich mit Wahlkampfgetöse." |
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Öllinger: Vorschläge von Caritas und Hilfswerk zur Pflege müssen umgesetzt werden
Wien (grüne) - „Die Politik ist gut beraten, auf die Ideen der Organisationen, die Tag für
Tag mit Pflege und Betreuung befasst sind, zu hören“, meint der Sozialsprecher der Grünen, Karl Öllinger:
„Das Hilfswerk und die Caritas haben mit ihren sehr konkreten Vorschlägen nach bundesweiter Vereinheitlichung
von Pflegestandards, Entwirrung des Kompetenz-Wirrwarrs und Ausbau mobiler Dienste wie betreuter Wohnformen sowie
Verbesserung der Ausbildung gezeigt, wo es lang gehen muss. Eine Politik die sich und die Menschen ernst nimmt,
muss das umsetzen“, so Öllinger.
„Die Idee des Hilfswerks, illegalisierte Pflegende über das Hausangestelltengesetz zu beschäftigen und
so das Problem der Illegalisierung zumindest vorübergehend zu lösen, hebt sich wohltuend ab von den makabren
Vorschlägen der letzten Tage“, meint Öllinger. Anders als bei den zum Teil absurden Vorschlägen
von Minister Bartenstein, NR-Präsident Khol oder Peter Westenthaler und zuletzt auch Behindertenanwalt Haupt,
die Billigstlösungen sowie Lohn- und Sozialdumping zum Inhalt haben, zielt das Hilfswerk auf eine echte Verbesserung
der Situation für alle Beteiligte ab. „Das Hilfswerk verschweigt auch nicht, das nachhaltige Lösungen
etwas kosten“, anerkennt Öllinger. |
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Pflegeenquete des Sozialministeriums am 29. August
Wien (nso) - Sozialministerin Ursula Haubner richtete bereits im Herbst letzten Jahres einen Arbeitskreis
ein, der unter dem Thema "Weiterentwicklung der Pflegevorsorge" tagte und welchem neben Fachbeamten des
Sozialministeriums auch Experten aus dem Pflegebereich und Universitätsprofessoren angehörten.
Aufgabe dieser Sitzungen war es, den Ist-Zustand zu diskutieren, Visionen zu entwickeln und nachhaltige Konzepte
zu erarbeiten mit dem Ziel die Pflegevorsorge nachhaltig sicherzustellen.
"Pflege ist ein Zukunftsthema. Hier arbeiten wir an einer stetigen Weiterentwicklung. Die erfolgte Erhöhung
des Pflegegeldes, die sozialrechtliche Absicherung pflegender Angehöriger und unser Pilotprojekt des Pflegeschecks
tragen maßgeblich dazu bei. Das Modell einer Pflegeversicherung ist sicherlich keine zweckmäßige
Alternative", nimmt Ursula Haubner vorweg.
Am 29. August präsentiert Generationenministerin Haubner den Endbericht und die Ergebnisse dieses Arbeitskreises
im Rahmen einer Expertenenquete.
"Der Endbericht und die Kernforderungen des Expertengremiums beinhalten sowohl Lösungen für die
Entschärfung der aktuellen Diskussion als auch nachhaltige Maßnahmen für die Zukunft. Hierbei sind
aber auch die Länder gefordert, um eine bestmögliche Umsetzung zu gewährleisten. Ich lehne es ab,
dass mit den Ängsten der Älteren Generation versucht wird politisches Kleingeld zu lukrieren. Dafür
ist dieses Thema zu ernst", so Haubner abschließend. |
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Pramböck: Mobile Betreuung ausbauen
Städtebund: "Bei Pflege so viel ambulant wie möglich, so viel stationär
wie nötig" - Kommunale Deckungslücke wächst
Wien (rk) - Österreichs Städte fordern im Rahmen eines dringend erforderlichen Bundeskonzepts
im Bereich Pflege die Verankerung des Ausbaus der ambulanten Pflege. "Wir müssen im Bereich der Altenbetreuung
eine tickende Zeitbombe entschärfen, auch wenn manche das Ticken nicht hören wollen", so Städtebund-Generalsekretär
Erich Pramböck. "Ich bin für die Forderung nach einem nationalen Aktionsplan bzw. einer Arbeitsgruppe
im Sektor Pflege sehr dankbar. Die GemeindevertreterInnen haben schon lange auf entsprechende Initiativen auf Bundesebene
gewartet. 89 Prozent der BürgermeisterInnen haben in einer KDZ-Umfrage im Frühjahr 2006 festgehalten,
dass sie vor allem bei den ambulanten und teilstationären Diensten zusätzlichen Bedarf sehen", meinte
Pramböck in seiner Wortmeldung.
Deckungslücke bei Pflegeleistungen der Kommunen
"Österreichs Städte und Gemeinden geben für die Senioren- und Pflegebetreuung im engeren
Sinne (stationäre Dienste und teilstationäre bzw. ambulante Dienste) einen dreistelligen Millionenbetrag
aus. Die Deckungslücke klafft immer weiter auseinander. Gleichzeitig steigt die soziale Bedürftigkeit
vieler Menschen gerade im Alter tendenziell an", so Pramböck. Die demografische Entwicklung in Städten
und Gemeinden - Generalthema des Städtetages im Juni 2006 - werde den kommunalen "Leidensdruck"
künftig noch weiter verschärfen. Die Anzahl der Menschen über 60 werde sich von einer Zahl von 1,8
Mio. im Jahre 2005 auf 2,2 Mio. 2020 sowie auf bis zu 2,7 Mio. im Jahr 2030 entwickeln. "Gerade der Anstieg
der sicherlich verstärkt Betreuungsbedürftigen über 85-Jährigen ist eine Herausforderung. Ihre
Zahl wird sich bis 2030 von derzeit 130.000 auf über 300.000 Personen mehr als verdoppeln", hielt Pramböck
fest.
Mobile Betreuung stärker ausbauen
"Wir müssen eindeutig die mobile Betreuung stärker ausbauen und Angehörige vor Ort
mit klaren Strukturen besser unterstützen. Kurz gesagt: So viel ambulant wie möglich, so viel stationär
wie nötig", erklärt Pramböck. 450.000 Personen werden derzeit in Österreich zu Hause von
Angehörigen gepflegt, während es 68.000 Heimplätze - davon 20.000 in Wien - (jeweils Stand 2002)
gebe. Österreichs Städte und Gemeinden hätten bereits zahlreiche Initiativen gesetzt, oft in Zusammenarbeit
mit lokalen Non-Profit-Organisationen. "Das reicht vom SeniorInnenwohnheim über ein kommunales Altenhilfekonzept
bis hin zum betreuten Wohnen, von der Tagesbetreuungsstätte bis zum oft schon lange etablierten Essen auf
Rädern. Aber wir brauchen zur Unterstützung klare Finanz- und Organisationsstrukturen. Bund, Länder,
Städte und Gemeinden sowie Non-Profit-Organisationen sitzen gemeinsam in einem Boot und müssen diese
Verantwortung gemeinsam wahrnehmen", so Pramböck abschließend. |
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Arbeitsgruppe "Pflege" für breite Zusammensetzung
Rotkreuz-Generalsekretär für parteiübergreifende Zusammensetzung und rascheste
Umsetzung eines zukunftstauglichen Modells
Wien (rotes kreuz) - Rotkreuz-Generalsekretär Wolfgang Kopetzky sprach sich heute nach Ende
der konstituierenden Sitzung der Arbeitsgruppe „Pflege und Altenbetreuung“ für eine möglichst breite
Zusammensetzung der Mitglieder aus.
„Jede Initiative ist in dieser Thematik zu begrüßen, aber aus meiner Sicht muss hier – ähnlich
wie bei der Zivildienstreformkommission – eine partei- und organisationsübergreifende Struktur geschaffen
werden. Ein interner Arbeitskreis wäre ein nicht ausreichender Zugang – hier müssen Trägerorganisationen,
Vertreter von Bund und Ländern und Financiers zusammenarbeiten“, sagt Generalsekretär Wolfgang Kopetzky.
„Es sind bereits viele Ideen von verschiedensten Interessenskreisen am Tisch. Die müssen jetzt auf Tauglichkeit
durchleuchtet werden und eine praktikable Lösung gefunden werden“, so Kopetzky.
Das Österreichische Rote Kreuz hat bereits vor Monaten einige Vorschläge entwickelt:
1. Änderung des Hausgehilfengesetzes analog zu Deutschland
2. Ausbau der teilstationären und mobilen Pflege
3. Eingliederungshilfe (Kombi-Lohn)
4. Stärkung der Freiwilligkeit, Stichwort freiwilliges Sozialjahr
5. Einführung einer Betreuungs Aupair
„Es muss nicht nur rasch ein Aktionsplan entwickelt werden, sondern ein zukunftstaugliches Modell geschaffen werden,
dass auch über vierjährige Wahlzyklen hinausgehen muss. Aus Sicht des Roten Kreuzes ist die Situation
in der Pflege prekär“, erklärt der Rotkreuz-Generalsekretär abschließend. |
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Weidenholzer: PraktikerInnen in Arbeitsgruppe einbinden
Mit jahrelanger Verspätung wird das Thema Pflege jetzt ernst genommen
Wien (volkshilfe) - "Hoffentlich ist die Ankündigung des Bundeskanzlers, eine Arbeitsgruppe zum
Thema der illegalen Pflege einzurichten, nicht nur ein Wahlkampfmanöver", meint der Präsident der
Volkshilfe Österreich Univ.-Prof. Dr. Josef Weidenholzer. Denn damit, so Weidenholzer weiter "würden
die Ängste und Sorgen der Menschen, die mit Problemen der Pflege konfrontiert sind, nicht gelöst. Die
Volkshilfe will eine Aktion für leistbare legale Pflege, dazu müssen PraktikerInnen eingebunden werden."
Die Volkshilfe Österreich fordert daher wie auch andere große Hilfsorganisationen, dass in einem Runden
Tisch mit Bund, Ländern und legalen Pflegeanbietern ein konkretes Maßnahmenpaket und ein Zeitrahmen
für die Umsetzung erarbeitet wird. Selbstverständlich kostet ein solches Paket Geld, aber die Bedürfnisse
von pflege-bedürftigen Menschen müssen uns das wert sein. Neben dem dringend nötigen Ausbau mobiler
Strukturen und semistationärer Strukturen wie Tageszentren gehören auch innovative Angebote wie spezielle
Betreuungsformen für Demenzkranke und betreubare Wohnformen zu einem solchen Maßnahmenpaket.
Als ersten raschen Schritt zur Verbesserung der Situation regt Weidenholzer an, Beratungsgespräche durch gut
ausgebildete Pflegepersonen durch die Länder zu finanzieren, um in Problemsituationen eine Pflegeplanung durchzuführen
und legale Pflegeangebote zu erstellen.
Abschließend stellt Weidenholzer fest: "Es ist hoch an der Zeit, endlich Maßnahmen zu ergreifen.
Denn wir können unsere Pflegeprobleme nicht länger auf dem Rücken unserer Nachbarländer lösen.
In Tschechien und der Slowakei gibt es schon heute für ihre alten Menschen viel zu wenig Betreuungspersonal.
Und wenn das Lohnniveau steigt, wird in einigen Jahren die Arbeit in Österreich zu diesen Bedingungen uninteressant.
Dann haben wir wirklich den absoluten Pflegenotstand." |
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vertretenen Parteien – sofern vorhanden! Die Redaktion
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