Forschungsausgaben der Firmen gestiegen  

erstellt am
11. 08. 06

Wien (statistik asutria) - Die heimischen Unternehmen haben im Jahr 2004 insgesamt 3,21 Mrd. Euro für Forschung und experimentelle Entwicklung (F&E) ausgegeben. Das sind um 11,8% mehr als im Jahr 2002, für das entsprechende Vergleichszahlen (2,87 Mrd. Euro) vorliegen. 2,55 Mrd. Euro der gesamten F&E-Ausgaben entfallen dabei auf Unternehmen der Sachgütererzeugung. Mit 810 Mio. Euro nimmt der Wirtschaftszweig „Rundfunk-, Fernseh- und Nachrichtentechnik“ eine herausragende Stellung ein. 388 Mio. Euro wurden im Jahr 2004 in der Branche „Maschinenbau“ für F&E ausgegeben.

Mit 1,73 Mrd. Euro entfielen 2004 knapp mehr als die Hälfte (54%) der Gesamtaufwendungen für F&E auf Personalausgaben. Das entspricht einer überproportionalen Steigerung von 15% gegenüber dem Jahr 2002. Die Ausgaben für Bau- und Ausrüstungsinvestitionen für F&E sind im selben Zeitraum ebenfalls stark angestiegen, und zwar um 19%. Insgesamt gaben die österreichischen Firmen 2004 damit 256 Mio. Euro für Grundstücke, Gebäude, Anlagen und Ausstattung für F&E aus (2002: 216 Mio. Euro). Auf andere Sachausgaben entfielen 2004 1,22 Mrd. Euro.

Im Jahr 2004 wurde in 2.071 österreichischen Firmen F&E betrieben. Das ist ein Anstieg von über 9% gegenüber 2002, als insgesamt 1.893 Unternehmen F&E-Aktivitäten meldeten.

Rückgang bei der Finanzierung aus dem Ausland
Zwar wurden 2004 noch immer 784 Mio. Euro der F&E-Ausgaben vom Ausland finanziert (24,4% der gesamten Forschungsausgaben), doch kam es zu einem Rückgang im Vergleich zu 2002, wo noch 818 Mio. Euro oder 28,5% der F&E-Ausgaben durch ausländische Finanzierungsquellen aufgebracht wurden. Am bedeutendsten ist nach wie vor der Beitrag von ausländischen Unternehmen, die derselben Unternehmensgruppe wie das forschende heimische Unternehmen angehören. Diese finanzierten 2004 mit 613 Mio. Euro die F&E-Aktivitäten der heimischen Unternehmen. Für den Löwenanteil der F&E-Finanzierung zeichnet der heimische Unternehmenssektor selbst verantwortlich: 2,3 Mrd. Euro wurden von den Unternehmen selbst aufgebracht. 3,8% der F&E-Ausgaben der österreichischen Firmen hat der öffentliche Sektor finanziert, das sind insgesamt 123 Mio. Euro. Im Jahr 2002 waren es 102 Mio. Euro. Mit Zuschüssen in Höhe von 77 Mio. Euro nimmt dabei die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG, ehemals FFF) eine Schlüsselrolle ein.

Kaum Grundlagenforschung in den heimischen Firmen
F&E in den österreichischen Firmen ist hauptsächlich zielgerichtete „experimentelle Entwicklung“, also der systematische Einsatz des Wissens mit dem Ziel, neue oder wesentlich verbesserte Materialien, Vorrichtungen, Produkte, Verfahren oder Systeme hervorzubringen. 65,1% aller F&E-Ausgaben entfallen auf diese Forschungsart. 32,0% aller F&E-Ausgaben entfallen auf angewandte Forschung, und nur 2,9% werden für Grundlagenforschung, also ohne Ausrichtung auf ein spezifisches praktisches Ziel, aufgewendet.

26.303,7 Vollzeitäquivalente für F&E – Frauenanteil steigt leicht an
Insgesamt wurden im Jahr 2004 im firmeneigenen Bereich 26.303,7 Vollzeitäquivalente (VZÄ) für F&E eingesetzt. Das sind um 8,3% mehr als im Vergleichsjahr 2002. Die Anzahl der Frauen stieg dabei um rund ein Fünftel (19,6%), bleibt aber weiterhin auf sehr geringem Niveau: Nur 15% des gesamten F&E-Personals sind weiblich, 2002 waren es 13,6%.

Nach wie vor hängt der Frauenanteil in F&E auch stark mit der jeweiligen Beschäftigtenkategorie zusammen: Während beim „Sonstigen Hilfspersonal“ und beim „Höher qualifizierten nichtwissenschaftlichen Personal“ die Frauenquote bei 38,3% bzw. 16,4% liegt, beträgt der Frauenanteil in der Kategorie „Wissenschaftler und Ingenieure“ nur 11,0% (2002: 9,3%).
     
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