Außenministerin präsentierte Außenpolitischen Bericht 2005 im Ministerrat
Wien (bmaa) - Im Ministerrat vom 08.08. präsentierte Außenministerin Ursula Plassnik
den Außenpolitischen Bericht 2005. "Nur wenn die interessierten Österreicherinnen und Österreicher
nachvollziehen können, was wir machen, warum wir es machen und wie wir es machen, werden wir für die
Außen-, Europa-, Auslandskultur- und Entwicklungspolitik auch die notwendige begleitende Unterstützung
haben", so Plassnik.
"Das Jahr 2005 war ein anspruchsvolles und spannendes Jahr. Die Themenstellung war komplex. Wir haben im Rahmen
der UNO, der EU und unserer bilateralen Kontakte nach Kräften und im Rahmen unserer Möglichkeiten dazu
beigetragen, Frieden, Sicherheit und Stabilität in unserer unmittelbaren Nachbarschaft und in der Welt zu
fördern. Als Mitglied der EU-Troika hatte Österreich bereits ab Juli 2005 seinen Platz im Cockpit der
Europäischen Union wahrgenommen und den Kurs verantwortungsvoll mitgesteuert", sagte Außenministerin
Ursula Plassnik.
"Mein zentrales Anliegen ist es, mit den Füßen am Boden "Außenpolitik konkret"
für die Österreicherinnen und Österreicher zu machen. Wir sind eine moderne Serviceeinrichtung mit
einem weltweiten Netz an Partnern im Dienste der österreichischen Bevölkerung. In mehr als 2700 Fällen
konnte im Rahmen des konsularischen Schutzes direkt Hilfe geleistet werden", sagte die Außenministerin.
"Europa aktiv und umsichtig mitzugestalten, das ist mein Ziel in der Europapolitik. Es geht mir darum, das
spezifische europäische Lebensmodell zu bewahren und zu fördern: Unser Ziel muss es sein, das europäische
Friedensprojekt für die nächsten Generationen weiterzuentwickeln, eine gesunde Umwelt zu erhalten, Arbeitsplätze
zu sichern, die sozialen Sicherheitsnetze sowie die kulturelle Vielfalt zu bewahren. Europa muss ein Kontinent
der Zuversicht bleiben. Von einem europapolitischen Schleuderkurs halte ich nichts", sagte Plassnik.
"Ein wichtiger Schwerpunkt meiner Arbeit liegt darin, unsere unmittelbaren Nachbarn, die Balkanländer,
auf ihrem Weg Richtung Europa zu unterstützen. Denn Stabilität in unserer Nachbarschaft ist unser Sicherheitsgewinn.
Österreich hat maßgeblich daran mitgewirkt, dass am 3. Oktober 2005 die Beitrittsverhandlungen mit Kroatien
begonnen werden konnten, vor allem auch durch die Einsetzung der Kroatien Task Force beim Europäischen Rat
im März 2005. Die Verankerung der Aufnahmefähigkeit der EU als eine der Beitrittsvoraussetzungen sowie
eine gerechtere Aufteilung der finanziellen Beiträge zur Erweiterung auf alle Mitgliedsstaaten ist ein Verdienst
Österreichs", sagte Plassnik.
Der Dialog der Kulturen und Religionen stand im Mittelpunkt der Konferenz "Islam in einer pluralistischen
Welt" im November 2005. "Es liegt an uns allen, den Dialog der Religionen und Kulturen zu fördern
und zu pflegen. Denn wir müssen vom friedlichen Nebeneinander als Minimalstandard zum gedeihlichen Miteinander
und als wünschbares Fernziel zum wirklichen Füreinander in einer gemeinsamen Gesellschaft, in einer gemeinsamen
Welt kommen. Gerade im Rahmen der Islamkonferenz konnten wichtige Kontakte geknüpft und Netze verdichtet werden,
die im Karikaturenstreit im Februar 2006 einen wesentlichen Beitrag zur Entspannung geleistet haben", so Plassnik.
"Österreich konnte 2005 auch seine Leistungen für die Entwicklungszusammenarbeit verdoppeln und
leistete damit einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung von Hunger, Armut und Perspektivenlosigkeit in den ärmsten
Ländern der Welt", sagte Plassnik.
Primäre Aufgabe des Außenpolitischen Berichts ist es, umfassend über die wichtigsten Entwicklungen
und Ereignisse der internationalen Politik im Jahre 2005 und die Rolle Österreichs in den internationalen
Beziehungen zu informieren. Darüber hinaus soll der Bericht dem Anspruch eines Jahrbuchs, das sich an einen
breit gestreuten Leserkreis aus Verwaltung, Diplomatie, Wissenschaft, Wirtschaft und Presse richtet, gerecht werden.
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