LH Pühringer vier Jahre nach dem Jahrhundert-Hochwasser: Optimiertes Krisen- und Katastrophenschutzmanagement,
gewaltige Investitionen in Hochwasservorsorge
Linz (lk) - Das Hochwasser im August 2002 war die schwerste Katastrophe, die Oberösterreich
in der Zweiten Republik getroffen hat. Vom 7. bis 16. August 2002 kam es aufgrund großflächiger, intensiver
Niederschläge zu einem Hochwasserereignis in bisher noch nie da gewesenem Ausmaß, erinnert Landeshauptmann
Dr. Josef Pühringer vier Jahre später an das sogenannte "Jahrhundert-Hochwasser" in Oberösterreich.
Am 12. August 2002 erreichte die zweite Hochwasserwelle ihren Höhepunkt, der Landeskrisenstab rief die Alarmstufe
II aus. Die Jahrhundert-Flut forderte in unserem Bundesland vier Todesopfer und verursachte Sachschäden in
der Höhe von rund 1,1 Milliarden Euro an Infrastruktur, bei Landes- und Gemeindeeinrichtungen, an wasserbautechnischen
Einrichtungen, an privaten und betrieblichen Gebäuden, Inventar, landwirtschaftlichen Gebäuden und Kulturen
sowie an Güterwegen und Forststraßen.
"Bereits nach Abschluss der ersten Aufräumarbeiten haben wir in Oberösterreich damit begonnen, die
Gesamtproblematik Hochwasser qualifiziert aufzuarbeiten, um in allen Bereichen die richtigen Schlüsse und
Konsequenzen zu ziehen", betont Pühringer.
Call-Center, Notfallkoffer und neues Warn- und Alarmsystem
So wurde in Zusammenarbeit mit dem Oö. Landesfeuerwehrverband, dem Roten Kreuz Oberösterreich,
der Oö. Sicherheitsdirektion und dem Oö. Militärkommando vom Land Oberösterreich bei der Energie
AG ein Call-Center mit eigener Krisenhotline eingerichtet, das im Krisen- oder Katastrophenfall kurzfristig aktiviert
werden kann. Dann steht der Öffentlichkeit eine Ansprechstelle mit einer Gratistelefonnummer zur Verfügung.
Den behördlichen Einsatzleitungen und den Einsatzorganisationen wird eine abgestimmte und effektive Öffentlichkeitsarbeit
ermöglicht.
Bei den Bezirkshauptmannschaften wurde das Krisen- und Katastrophenschutzmanagement aufbauend auf die im Bezirk
Perg beim Hochwasser gewonnenen Erfahrungen neu organisiert und strukturiert. Alle Bezirkshauptmannschaften wurden
mit einem sogenannten "Notfallkoffer" mit modernster und leistungsfähiger Informations- und Kommunikationstechnologie
ausgestattet. Rund 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei den Bezirkshauptmannschaften sind für den Krisen-
und Katastrophenfall geschult und einsatzbereit. Das neue Warn- und Alarmsystem (WAS) garantiert die Alarmierung
auf höchstem technischen/digitalen Niveau und eine moderne Sirenensteuerung. Die im Landesfeuerwehrkommando
eingerichtete Landeswarnzentrale kann nun auch Unterlieger gezielt informieren. Über die Landeswarnzentrale
können mehrere Info- und Alarmkanäle gleichzeitig, aber auch selektiv bedient werden.
Umfangreiches Hochwasser-Vorsorgeprogramm
"In der Finanzierung des umfangreichen Hochwasserschutzvorsorgeprogramms in Oberösterreich haben
wir in den Verhandlungen mit dem Bund im März einen Durchbruch erzielt", so Pühringer. Inklusive
Schutzwasserbauten an der Donau können innerhalb von zehn Jahren rund 500 Millionen Euro für die Hochwasservorsorge
bereit gestellt werden. "Die Hochwasserschutzbauten sind auch ein Signal für den Arbeitsmarkt und im
Sinne der Nachhaltigkeit", unterstreicht der Landeshauptmann.
Dank an Feuerwehren für Einsätze in den letzten Tagen
Allen Feuerwehrleuten und weiteren Helfern, die in den letzten Tagen in der Bekämpfung lokaler Hochwässer
und der Beseitigung von Schäden im Einsatz waren, dankt Pühringer für ihre Arbeit: "In Oberösterreich
hat die Bevölkerung die Gewissheit, dass mit der Freiwilligen Feuerwehr eine besonders schlagkräftige
Einsatzorganisation zur Verfügung steht. Das wurde heuer zum wiederholten Mal bewiesen". |