Österreichische Anleger reagieren auf Entwicklung der Aktienkurse  

erstellt am
21. 08. 06

Österreichische Außenwirtschaft Jänner bis Juni 2006
Wien (oenb) - In den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres investierten österreichi­sche Anleger per saldo 28 Mrd Euro in ausländische Wertpapiere. Allerdings gibt es im zeitlichen Ablauf Unterschiede: Im 1. Quartal2006 wurden aus­ländische Aktien und Investmentzertifikate in Höhe von 3½ Mrd Euro netto erworben, während in den darauf folgenden Monaten April bis Juni – als Reaktion auf die Entwicklung der Aktienkurse – Aktien und Aktien­fonds im Ausmaß von 1 Mrd Euro abgestoßen wurden. Hingegen erfreuten sich österreichische Aktien weiterhin großer Beliebtheit.

Nach vorläufigen Berechnungen führte die Veranlagung österreichischer Wertpapier­investoren im Ausland (Portfolioinvestitionen) in den ersten sechs Monaten zu Nettoankäufen in Höhe von 28 Mrd Euro, etwas weniger als in der Vergleichs­periode 2005 (29 Mrd Euro). Allerdings gibt es im zeitlichen Ablauf Unterschiede: Im 1. Quartal 2006 wurden ausländische Aktien und Investmentzertifikate in Höhe von 3½ Mrd Euro erworben, während in den darauf folgenden Monaten April bis Juni – als Reaktion auf die Entwicklung der Aktienkurse – Aktien und Aktienfonds im Ausmaß von 1 Mrd Euro abgestoßen wurden. Die Nachfrage nach langfristigen Rentenwerten und Kurzläufern verringerte sich in diesen drei Monaten gegenüber dem 1. Quartal leicht, blieb aber nach wie vor auf hohem Niveau; in diese Segmente investierten die Österreicher im ersten Halbjahr 2006 in Summe 25 Mrd Euro.

Die Nettoverkäufe österreichischer Wertpapiere an das Ausland brachten in der Periode Jänner bis Juni 2006 nach vorläufigen Berechnungen Kapital im Ausmaß von 29 Mrd Euro (nach 24 Mrd Euro). Von diesen 29 Mrd Euro entfiel die Hälfte auf Investi­tionen in langfristige Rentenwerte, 30% auf Geldmarktpapiere und 20% auf Aktien und Investmentzertifikate. Hinsichtlich des Absatzes inländischer Aktien ist kein gravierender Unterschied im Zeitverlauf zu beobachten. In den Monaten April bis Juni konnten – trotz eines schwierigen Börsenumfelds – Kapitalerhöhungen bzw. Börsengänge erfolgreich durchgeführt werden (Immoeast AG, Post AG).

Die Kapitaltransaktionen im Zusammenhang mit Direktinvestitionen führten in der Berichtsperiode nach vorläufigen Berechnungen zu einem Nettokapitalexport von 1½ Mrd Euro (nach einem Nettokapitalimport von etwas mehr als ½ Mrd Euro). Dieser Wert resultiert aus Veranlagungen Österreichs in ausländische Unternehmen in Höhe von 2 Mrd Euro und jenen von ausländischen Investoren in österreichische Unternehmen im Ausmaß von nicht ganz ½ Mrd Euro. In beiden Fällen liegen die Ergebnisse unter den Vergleichswerten des Vorjahres. Dies lässt sich aus Konzernumstrukturierungen, Verrin­gerung des Eigenkapitals aufgrund von Gewinnausschüttungen sowie Börsengängen erklären. Im letztgenannten Fall geht ein Beteiligungsverhältnis in Streubesitz über, was einer Verringerung von Direktinvestitionen und einer Erhöhung von Wertpapierveran­lagungen entspricht.

Aus Sonstigen Investitionen, die insbesondere das grenzüberschreitende Kredit- und Einlagengeschäft beinhalten, sind in der Periode Jänner bis Juni 2006 netto rund 4½ Mrd Euro abgeflossen.

Die offiziellen Währungsreserven nahmen transaktionsbedingt um fast 1 Mrd Euro zu.

Die Schätzung für das Leistungsbilanzergebnis der Periode Jänner bis Juni 2006 zeigt mit mehr als 6 Mrd Euro ein etwas höheres Aktivum als in der Vergleichsperiode 2005.
     
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