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Zukunftsfrage "Pflege" |
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erstellt am
18. 08. 06
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Bures:
ÖVP-interner Konflikt verhindert Lösung
Wien (sk) - Scharfe Kritik am nun entflammten ÖVP-internen Konflikt zwischen Minister Bartenstein
und LH Pröll in Sachen Pflege übt SPÖ-Bundesgeschäftsführerin Doris Bures: "Nach
sechs Jahren Untätigkeit im Pflegebereich stürzt sich die ÖVP nun in einen parteiinternen Streit
und behindert damit eine vernünftige Lösung." Kein Wunder, dass Gesundheitsministerin Rauch-Kallat
vor der Wahl keine Ergebnisse der eilig eingesetzten ÖVP-Arbeitsgruppe mehr erwartet und schon jetzt die Lösung
der Pflegeproblematik "auf den St. Nimmerleinstag verschiebt".
Aus Sicht von Bures hat die ÖVP im Pflegebereich "schwer versagt": Der von Kanzler Schüssel
am 13. September 2002, zwei Monate vor der letzten Nationalratswahl, angekündigte "Qualitätsschub"
in den Bereichen Ausbildung und Pflege (APA 235) und die angekündigten 30.000 bis 35.000 neuen Arbeitsplätzen
seien ausgeblieben. Die ÖVP habe seit dieser Ankündigung "vier Jahre verstreichen lassen, ohne einen
Finger zu rühren", so Bures. "Wenn es von der Ankündigung, die Pflegeproblematik in Angriff
zu nehmen, bis zur Einsetzung der Arbeitsgruppe bereits vier Jahre gedauert hat, wie lang wird dann erst die Arbeitsgruppe
tagen, bis erste Lösungsansätze sichtbar werden?", fragte Bures.
Das SPÖ-Kompetenzteam Soziales arbeite hingegen schon seit Monaten an einer Lösung der Probleme im Pflegebereich,
so Bures. Das vom Salzburger Soziallandesrat Erwin Buchinger und SPÖ-Behindertensprecherin Christine Lapp
gestern präsentierte Modell sieht den Ausbau einer flächendeckenden mobilen Pflege mit anerkannten sozialen
Dienstleistern, die Unterstützung pflegender Angehöriger durch ein gutes Beratungsangebot und Supervision
einerseits und durch den Ausbau von Tageszentren und Kurzzeitpflegeangeboten andererseits vor.
Außerdem müssten mehr Personen im Pflegebereich ausgebildet werden. Das Pflegegeld müsse valorisiert
werden und ein bundesweiter Pflegefonds, der jährlich mit 200 Millionen Euro dotiert ist, eingerichtet werden. |
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Lopatka: Panikmache der SPÖ im Bereich Pflege bezeichnend
Wien (övp-pk) - "Das Thema Pflege und Altenbetreuung ist viel zu wichtig, um es wie die
SPÖ für billige parteipolitische Polemik zu missbrauchen. Es ist schon bezeichnend, wenn die SPÖ
in ihrem Bestreben, die Politik der Regierung schlecht zu reden, auch nicht davor zurückschreckt, pflegebedürftige
Menschen und deren Angehörige zu verunsichern", sagte ÖVP- Generalsekretär Reinhold Lopatka
zu jüngsten Aussagen von SPÖ- Geschäftsführerin Bures. "Die ÖVP ist sich der Bedeutung
dieses Themas bewusst und hat daher Waltraud Klasnic gebeten, eine nationale Expertengruppe zu koordinieren. Die
Behauptung, es seien in den vergangenen Jahren keine Maßnahmen im Bereich der Pflege getroffen worden, falle
unter die Kategorie "Realitätsverweigerung", so der ÖVP-Generalsekretär weiter.
Lopatka verwies in diesem Zusammenhang auf die Einführung der Familienhospizkarenz, die begünstigte Selbstversicherung
für pflegende Angehörige, die Pflegegeld-Valorisierung, Bausparen als Pflegevorsorge sowie die Erleichterung
für die Zulassung ausländischer Fachkräfte. Nun gehe es darum, bei den morgigen Beratungen der Arbeitsgruppe
weiterhin konstruktiv an einer Lösung zu arbeiten und zu den verschiedenen Themenbereichen ein Konzept auszuarbeiten,
das dem neu gewählten Nationalrat als Beratungsunterlage übergeben werden kann. "Dabei sind Vorschläge
willkommen, nicht jedoch Beiträge, die nur zur Verunsicherung der Betroffenen führen", so Lopatka
abschließend. |
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Scheibner: Jährliche Valorisierung des Pflegegeldes und österreichweiter
Pflegescheck
Wien (bzö) - Eine jährliche Valorisierung des Pflegegeldes in Verbindung mit einer österreichweiten
Einführung des Pflegeschecks forderte der Klubobmann des Freiheitlichen Parlamentsklub-BZÖ. "Damit
könnte die wichtige Pflege zu Hause erleichtert und ein mehrfaches der Kosten eingespart werden, die die öffentliche
Hand für die Pflege aufwenden müsste", sagte Scheibner.
Einer der Gründe für die finanziellen Engpässe der Angehörigen von pflegebedürftigen Personen
sei die bisher erst einmal erfolgte Erhöhung des Pflegegeldes um 2 Prozent seit 1996. "Auf massiven Druck
des BZÖ und von Sozialminister Haupt konnte dem Koalitionspartner 2004 eine Erhöhung des Pflegegeldes
abgerungen werden, eine jährliche Valorisierung ist aber am Widerstand der ÖVP gescheitert", so
Scheibner.
"Die jüngsten Profilierungsversuche von Landespolitikern wie dem niederösterreichischen Landeshauptmann
Pröll, der eine Öffnung des Arbeitsmarktes für ausländische Pflegekräfte gefordert hat,
gehen aber in die vollkommen falsche Richtung", so Scheibner.
"Um den Pflegebedarf weiterhin nachhaltig abdecken zu können, muss es auch zu einer Regelung im Sinne
eines Au-pair- oder Saisonniermodells kommen und gleichzeitig muss man sich mit den geeigneten Mitteln intensiv
auf die Suche nach Menschen machen, die sich für die Pflege zur Verfügung stellen", forderte Scheibner.
Scheibner ist überzeugt, dass es bei der für Ende August geplanten Präsentation der Ergebnisse,
der von Bundesministerin Haubner ins Leben gerufenen Pflegearbeitskreise, zu ersten Schritten in diese Richtung
kommen wird. |
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Städtebund: Pflege muss beim Finanzausgleich aufs Tapet
Pramböck: "Eigene FAG-Arbeitsgruppe muss Pflege, Soziales und Spitäler bis
2008 gemeinsam diskutieren"
Wien (rk) - Der Österreichische Städtebund fordert die Einrichtung einer eigenen Arbeitsgruppe
"Pflege, Soziales und Spitäler" im Rahmen der Vorbereitung des ab Frühjahr 2008 zu verhandelnden
neuen Finanzausgleichs (FAG).
"Natürlich ist die Pflegedebatte eine Debatte über mehr Geld im Pflegebereich, aber auch über
eine bessere Vernetzung der damit verbundenen Segmente Gesundheit/Spitäler und Soziales. Der Finanzausgleich
ist daher der richtige Ort, um die finanziellen Schienen für eine vernetzte und leistbare Pflege zu legen",
erklärte am Freitag Städtebund-Generalsekretär Erich Pramböck. Der Städtebund beobachte
mit Sorge die stark ansteigenden Kosten im Bereich Soziales (inkl. Pflege) sowie bei den Spitälern (in Bezirksverbänden
bzw. bei Standortgemeinden) bei seinen Mitgliedsgemeinden. Dazu kommen die Belastungen durch die Landesumlagen,
die von den Gemeinden an die Länder zu zahlen sind. Die derzeitige Finanzausgleichsperiode läuft vom
1. Jänner 2005 bis Ende 2008. Der neue FAG wird mit 1. Jänner 2009 wirksam werden.
Zwtl.: Zunahme der mobilen Betreuung
Österreichs Städte und Gemeinden geben derzeit einen dreistelligen Millionenbetrag für den Bereich
Pflege aus. "Dabei ist eine exakte Zuordnung der Mittel durch die Verknüpfungen mit der Sozialhilfe de
facto nicht möglich, zudem erbringen Gemeinden zahlreiche freiwillige bzw. ehrenamtliche Leistungen, die nicht
statistisch aufscheinen", so Pramböck zum Problem der zahlenmäßigen Erfassung des Engagements
von Österreichs Kommunen. "Die vorhandenen Zahlen über die mobile Betreuung sprechen aber eine deutliche
Sprache. So stieg der Anteil der mobil betreuten Personen (ohne Hauskrankenpflege) alleine in Oberösterreich
von 5.842 im Jahre 1998 auf 10.930 im Jahre 2004, also ein Anstieg um 87%", hält Pramböck fest.
Zwtl.: Pflege-Forderungen der österreichischen Städte
In einem heute, Freitag, beim Arbeitskreis Pflege vorgelegten Positionspapier fordert der Städtebund eine
Neuausrichtung der Altenpflege und -betreuung:
* Bereitstellung zusätzlicher Mittel für Städte und Gemeinden über
den Finanzausgleich sowie Einbindung in eine allfällige 15a
Vereinbarung Bund-Länder;
* Schaffung einer FAG-Arbeitsgruppe zum Gesamtkomplex Pflege,
Soziales und Gesundheit/Spitäler;
* Laufende Valorisierung des Pflegegeldes;
* Neue Ausbildungsformen im Bereich Pflege;
* Hebung der Attraktivität des Pflegeberufs.
Pramböck abschließend: "Österreichs Bürgermeister sind sicherlich erleichtert, dass diese
im Alltag auf Gemeindeebene dringliche Frage nun endlich auf breiter Ebene diskutiert wird. Nur in Kooperation
zwischen Bund, Ländern, Städten und Gemeinden sowie den Non-Profit-Organisationen können wir nachhaltige
Strukturen im Pflegebereich schaffen." |
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Wir übernehmen hier Stellungnahmen aller im Parlament
vertretenen Parteien – sofern vorhanden! Die Redaktion
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