Gehrer: Wir fördern, was gefordert ist
Wien (bmbwk) - Die große Mehrheit der Eltern will eine Nachmittagsbetreuung, aber nur,
wenn die Entscheidung bei den Eltern bleibt. 69% sprechen sich in einer aktuellen FESSEL-GfK- Umfrage für
eine „freiwillige Nachmittagsbetreuung“ aus. Eine verpflichtende Ganztagsschule wollen hingegen nur 12%. 15% lehnen
beide Varianten ab und 4% äußern keine Präferenz. Die Bevorzugung der freiwilligen Nachmittagsbetreuung
geht dabei über die Parteigrenzen. Von den Eltern, die die SPÖ bevorzugen, wollen sogar 71% die freiwillige
Nachmittagsbetreuung und nur 12% eine verpflichtende Ganztagsschule.
Bildungsministerin Elisabeth Gehrer hat mit ihrem Angebot an Tagesbetreuung ab Herbst 2006 dafür gesorgt,
dass die Wünsche der Eltern berücksichtigt werden. „Schule muss sich den Bedürfnissen der modernen
Arbeitswelt anpassen“, erklärte Gehrer. Deshalb stellt der Bund ab Herbst für je 15 Schulkinder 10 Betreuungsstunden
zur Verfügung. Damit wird beispielsweise in der Hauptschule bei 30 Pflichtstunden, 2 Förderstunden und
10 Betreuungsstunden jedenfalls eine schulische Betreuung über 40 Stunden angeboten. „Wir fördern, was
gefordert ist. Die Wahlfreiheit ist dabei den Eltern gesichert“, erklärte Gehrer. Die Umsetzung der Tagesbetreuung
ist in den Landessgesetzen geregelt. So muss in Tirol ab 7 Kindern, die für mindestens 3 Tage in der Woche
einen Bedarf anmelden, die Schule eine Tagesbetreuung anbieten. In Vorarlberg gibt es eine Tagesbetreuung beispielsweise
ab 8 Kindern. Bisher haben sich für das Schuljahr 2006/07 bereits 77.000 Kinder für eine Tagesbetreuung
angemeldet. Dazu kommen im Herbst noch jene Schülerinnen und Schüler, die eine Tagesbetreuung an einer
AHS in Anspruch nehmen werden.
Befragt wurden 500 Eltern zwischen Mai und Juni 2006. |