Bologna (pte) - Färberwaid, eine Pflanze, mit der sich die alten Briten und
Kelten blau anmalten, damit sie im Krieg Furcht erregender wirkten, ist eine reiche Quelle für die krebsvorbeugende
Substanz Glucobrassicin. Ein Wissenschaftsteam der Universität von Bologna hat jetzt entdeckt, dass die Pflanze
20-mal mehr von der Substanz enthält als Broccoli, das bisher mit Glucobrassicin assoziiert wurde. Indem sie
den Färberwaid verschiedenen Behandlungen unterzogen, ist es den Forschern sogar gelungen, die Menge um das
65-fache zu steigern. Sie hoffen, dass ihre Entdeckung neue Wege zur Behandlung von Krebs eröffnen. Die Studie
wurde in der aktuellen Ausgabe des Journal of the Science of Food and Agriculture veröffentlicht.
Die Forscher konnten nachweisen, dass der Färberwaid bei Beschädigungen am Blatt große Mengen Glucobrassicin
freisetzt. Die Substanz funktioniert dabei als einen Abwehrmechanismus: Die Derivate von Glucobrassicin töten
manche Pflanzenschädlinge ab. Darüber hinaus besitzen sie die Fähigkeit, Tumoren entgegenzutreten
und sind sie sehr wirksam gegen Brustkrebs. Frühere Studien haben gezeigt, dass Glucobrassicin krebserregende
Stoffe wie etwa Derivate von Östrogenen ausschwemmt. Frauen mit höheren Mengen dieses Hormons haben ein
erhöhtes Brustkrebsrisiko.
Verschiedene Studien zeigen, dass den Konsum von glucobrassicinreichem Obst ein guter Schutz gegen Krebs ist. Bisher
war es jedoch sehr schwer, genügend Glucobrassicin aus den Pflanzen zu gewinnen, um dessen Effekt eingehend
zu erforschen. Studienleiterin Stefania Galetti hofft, dass die neuen Erkenntnisse es künftig vereinfachen,
derartige Studien durchzuführen. "Das Vorhandensein von Glucobrassicin in großen Mengen und gegen
niedrige Kosten ermöglicht nun Studien zur Aufklärung der krebsvorbeugenden Rolle", erklärt
sie. "Chemikalien wie diese könnten sich künftig als sehr wichtig für die Prävention und
Behandlung von Krebs erweisen." |