Nahezu ein Viertel der Haushalte in der EU sind mittlerweile durch
Brüssel (eu-int) - Hochgeschwindigkeits-Breitbandanschlüsse mit dem Internet verbunden.
Die Verbreitung des Breitbands nimmt mit der Größe der Haushalte zu: Nur 12 % der Single-Haushalte gegenüber
34 % der Haushalte mit über drei Personen verfügen über einen Breitbandanschluss. Von den Haushalten,
die nur über Schmalband-Internetanschlüsse verfügen, wollen derzeit 40 % nicht aufrüsten. Entweder
sind sie gegenwärtig mit der Geschwindigkeit ihrer Einwählverbindung zufrieden oder die Häufigkeit
ihrer Internetnutzung rechtfertigt nicht die höheren Kosten für einen Breitbandanschluss. Dies ist das
Ergebnis einer EU-weiten Erhebung bei 25 000 repräsentativen Haushalten, die zwischen dem 7. Dezember 2005
und dem 11. Januar 2006 durchgeführt wurde. Die Ergebnisse der Erhebung werden in einem speziellen Eurobarometer-Bericht
zusammengefasst, der heute als Beitrag zur anhaltenden öffentlichen Debatte über die Aktualisierung des
Rechtsrahmens der EU für die elektronische Kommunikation aus dem Jahr 2002 veröffentlicht wird (siehe
IP/06/874).
"Diese statistische Erhebung bietet aufschlussreiche Informationen über das Verbraucherverhalten auf
dem ständigen Veränderungen unterworfenen Markt für Kommunikationsdienstleistungen", stellte
das für die Informationsgesellschaft und Medien zuständige Mitglied der Europäischen Kommission,
Viviane Reding, fest. "Ich betrachte diese Zahlen – insbesondere die Tatsache, dass so viele Menschen derzeit
noch mit einem langsamen Internetzugang zufrieden sind – als Herausforderung für Betreiber und Diensteanbieter,
inhaltlich und preislich attraktivere Breitbandangebote zu entwickeln, und ich werde mich dafür einsetzen,
dass diese Entwicklung durch einen stärkeren Wettbewerb gefördert wird. Ich freue mich, dass die einheitliche
europäische Notrufnummer 112 immer bekannter wird, fordere jedoch die Mitgliedstaaten dazu auf, ihre Bemühungen
zu intensivieren, damit diese wichtige Nummer noch stärker im Bewusstsein der Öffentlichkeit verankert
wird".
Zur Erhebung der heute veröffentlichten Daten wurden zwischen dem 7. Dezember 2005 und dem 11. Januar 2006
in den 25 EU-Mitgliedstaaten jeweils rund 1000 persönliche Befragungen durchgeführt. Aufgrund der Stichprobenmethodik
der Standard-Eurobarometererhebung sind die Befragten im Alter von 15 Jahren und älter repräsentativ
für die Gesamtbevölkerung.
Wichtigste Ergebnisse der Haushaltserhebung
- Der durchschnittliche Anteil der Single-Haushalte, die nur über ein Mobiltelefon (d.h. keinen Festnetzanschluss)
verfügen, steigt in der Altersgruppe der 15-29-Jährigen auf 58 % und sinkt bei den über 59-Jährigen
auf 6 %.
- Die Möglichkeit, jederzeit an jedem Ort erreichbar zu sein, wird als Vorteil des Mobiltelefons von 34
% der Befragten höher eingeschätzt als die Möglichkeit, selbst anzurufen (19 %).
- Nur 15 % der Haushalte nutzen öffentliche Fernsprecher, hauptsächlich, wenn das Mobiltelefon kein
Guthaben aufweist, entladen ist oder keinen Empfang hat.
- 82 % der Haushalte mit Internetanschluss verfügen über Antiviren-Software, aber nur 58 % über
Antispam-Software.
- In allen 25 EU-Mitgliedstaaten kannten mehr als ein Drittel der Befragten die einheitliche EU-weite Notrufnummer
112, gegenüber einem Fünftel bei der Erhebung vor fünf Jahren.
- * Nahezu alle EU-Haushalte (97 %) haben Zugang zu Sprachtelefondiensten, wobei 61 % sowohl über einen
Festnetzanschluss als auch über Mobiltelefone und 18 % nur über Mobiltelefone verfügen.
Die Haushaltserhebung wird heute zusammen mit drei Studien, die im Auftrag der Kommission im Rahmen der Aktualisierung
des Rechtsrahmens der EU für die elektronische Kommunikation im Jahre 2006 durchgeführt wurden, veröffentlicht.
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