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Festival [PROJEKT:natur] |
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Der Sturm im Wasserglas / Vivaldi in Wien Wien (projektnatur) - Am 25.08. eröffnete das Herbstfestival [PROJEKT:natur] im Stift Seitenstetten seine Pforten, zwei Veranstaltungen folgen als weitere Höhepunkte: Freitag, 1. September 2006, 19:30 Uhr: Kirche Kanning/Ernsthofen Vivaldi in Wien – Der Sturm im Wasserglas Mit: Helge Stiegler – Blockflöte, Wolfgang Glüxam – Cembalo, Piccolo Concerto Wien, Wegerer Schrammeln – Leitung: Christina Schedlberger Nichts ist es geworden mit der großen Karriere in Wien. Antonio Vivaldi verstarb ebendort ziemlich unbemerkt und liegt unter dem Karlsplatz begraben. Seine Musik lebt – weltweit. Rauschende Naturschilderungen mit den Schlagworten «La Tempesta di Mare» oder ein pfeifender «Il Giardellino». Musik, welche in den virtuosen Händen Helge Stieglers bestens aufgehoben ist. Er kennt und lebt beides: Kunst und Natur. Auch der «Dritte Mann» schleicht sich ein, ohne Zither aber heimlich im Basso Continuo. Wolfgang Glüxam und das Piccolo Concerto Wien nehmen «den roten Priester» Vivaldi unterm Arm und lassen den Übergangenen mit Hilfe des Heurigen Kummer und Sorgen vergessen. Es wird ein Wein sein ... Das berühmte Institut für Waisenmädchen Pieta in Venedig, an dem Vivaldi viele Jahre gewirkt hatte, kauft am 12. Mai 1740 – "von seiner bevorstehenden Abreise unterrichtet" – eine große Anzahl von Konzerten und anderen Kompositionen. Bis 20. Mai 1740 verlässt Vivaldi Venedig und taucht im Februar 1741 in Wien auf. Die Reise über die Alpen zog sich anscheinend in die Länge. Was war der Grund? Beim Pferdewechsel an einer Station hoch über dem Meeresspiegel stärkt sich Vivaldi in der Gaststube mit Geselchtem und Wein. Im ersten Stock wird Hochzeit gefeiert. Laute Musik und der Lärm tanzender Menschen erregen seine Aufmerksamkeit. Polka und Ländler inspirieren Vivaldi zu einer frühen Form von Crossover Musik. Er dürfte dabei die nächste Kutsche versäumt haben und aus Gründen, die wir nicht kennen auf die Weiterfahrt vergessen haben. Mit auf Reise war seine Anna Giró, die Sängerin und Lebensbegleiterin des Komponisten. Vielleicht hat sie sich in der alpinen, textlosen Gesangskunst, dem Jodeln unterrichten lassen. In Wien schlussendlich angekommen dürfte sich Vivaldi mangels gewährter Audienzen dem Heurigen zugewandt haben, und er ist von da möglicherweise am 28. Juli 1741 direkt in den Himmel gefahren. Die Musik besteht zunächst aus den Blockflötenkonzerten La Tempesta di Mare sowie Il Giardellino. Es folgen zwei Konzerte, die jeweils einen Ländler eingebaut haben, bzw. denen Wiener Melodien (z.B. Thema aus «Der dritte Mann») untergelegt werden: Concerto op.10/6 sowie Concerto op.44/11. Im Anschluss an das Konzert wird Wein und Most ausgeschenkt, es erklingen Schrammelquartette, Helge Stiegler übernimmt den Part des «picksüßen Hölzls», Wolfgang Glüxam improvisiert über Altwiener Tänze, die «Wegerer Schrammeln» spielen zum Tanz auf. Sonntag, 3. September 2006, 19:30 Uhr, Schloss Seisenegg/Viehdorf The dark is my delight Ensemble Mikado: Agnes Heginger – Sopran Thomas List – Blockflöte Katharina Lugmayr – Blockflöte Maja Osojnik – Blockflöte Eva Reiter – Blockflöte, Viola da Gamba Einfach gesagt, aber auch ziemlich wahrheitserprobt: Wo viel Licht, da auch viel Schatten. Elisabeth I. würde darüber heute wohl schon viele Management- Lehrbücher geschrieben haben. Sie weiß es. «Jungfräuliche Königin», «Gloriana» und Namensstifterin des «Elisabethanischen Zeitalters» – all das erfordert einen weiten Atem. Motor aller Blockflöten. Den nutzen auch die Genialen William Shakespeare, Francis Drake oder Francis Bacon. Die Kehrseite: Wehe, man rüttelt an der großen, einen Macht. Die ideale Grauzone für die Musik. John Dowland und William Byrd besingen die Liebe, die Natur und wenn man genau zuhört, versteht man eine rettende Doppelbödigkeit. Lange vor Schostakowitsch. England befand sich am Ende des 16. Jahrhunderts in einer weitgehenden Friedenszeit und wurde nicht zuletzt durch die Erfolge auf dem Gebiet der Seefahrt zum Weltreich. Kunst und Kultur standen im sogenannten «Elisabethanischen Zeitalter» in voller Blüte, und so ist es nicht weiter verwunderlich, dass es gerade zu dieser Zeit eine große Zahl von Komponisten wie John Dowland und William Byrd gab, die uns die wunderschönste Musik hinterlassen haben. Die Stücke, die für dieses Programm ausgesucht wurden, besingen die Natur und preisen ihre herrlichen Gestalten, wie Eliza, die wunderbare Königin, oder die Muse Oriana – beide Namen stehen für die Person Elizabeths I, die natürlich von den Poeten ihrer Zeit verherrlicht wurde. Selbstverständlich ist die Natur auch voll von Liebe, und so lernen wir John kennen, der nicht müde wird, um Joan zu werben, und wir hören Vögel singen, die uns den Frühling künden. Und genauso wie die Liebe gehört auch der Tod zur Natur... Im Anschluss an das Konzert wandern die Besucher durch das Schloss und stärken sich bei einem Glas Wein. Um 22:00 Uhr erklingt für die verbliebenen Gäste in der gotischen Kapelle Sakralmusik, ausgeführt von Mitgliedern des Ensembles. Für Rückfragen stehen wir gerne zur Verfügung. Weitere Detailinformationen zum Festival [PROJEKT:natur] finden Sie auch im Internet unter: Informationen: http://www.projektnatur.at |
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