Neue Zuggarnituren für Tirols Pendler  

erstellt am
25. 08. 06

Innsbruck (lk) - Einen Meilenstein für den Tiroler Nahverkehr stellt die Vertragsunterzeichnung durch LH van Staa und LR Steixner mit ÖBB-Vorstandssprecher Martin Huber und Personenverkehrsvorstand Wilhelmine Goldmann dar. Ab dem Fahrplanwechsel im Dezember fahren in Tirol vorerst 15, bis zum Sommer 2007 insgesamt 36 hoch-moderne Talentzüge!

„Nach harten Verhandlungen können Land Tirol und ÖBB den Fahrgästen in Tirol einen echten Quantensprung in Sachen Fahrgastkomfort bieten. Gerade für ein eher einwohnerschwaches Land wie Tirol muss in diesem Zusammenhang ein Anteil von 50% an Bundesmitteln gelten“, sagt LH Herwig van Staa anlässlich der Vertragsunterzeichnung.
„Mit dem Bau des Brenner Basistunnels, dem Bau der Unterinntal-Trasse, der Bahnhofsoffensive und den Verbesserungen im Busverkehr, der die Menschen aus den Tälern zu den Bahnhöfen bringt, ist dieser Modernisierungs-Schub im Bereich Wagenmaterial Teil der gewaltigen Mittel, die sich das Land Tirol den Personen-Nahverkehr kosten lässt“, erklärt der Landeshauptmann.

„Wir brauchen mehr Ehrlichkeit im Nahverkehr. Wir müssen auch jene Emissionen einschränken, die wir selber produzieren. Täglich pendeln über 20.000 Menschen nach Innsbruck – die Garnituren, mit denen sie fahren, sind teilweise eine Schande, es gab viele Beschwerden. Bisher war Tirol das Bundesland mit dem ältesten Wagenmaterial. Es freut mich ganz besonders, dass es in Zusammenarbeit mit den ÖBB nun gelingt, Tirol zu jenem Bundesland mit dem modernsten Wagenmaterial zu machen“, sagt LR Anton Steixner.

Rund 75% der vertraglich vereinbarten 5 Mio. Jahreszugkilometer werden künftig mit den neuen, modernen Fahrzeugen abgewickelt. Zusätzlich zu den bestehenden Leistungs-vereinbarungen wird das Land Tirol die nächsten drei Jahre per anno ca. 5,6 Mio. € beisteuern. Für die Bahnkunden sind damit die rund 40 Jahre alten „Schlierenwaggons“ endgültig Vergangenheit.

Bereits mit Fahrplanwechsel am 10. Dezember 2006 werden für 100 der 270 täglichen Verbindungen im Tiroler Nahverkehr moderne vierteilige Talent-Züge mit 200 Sitzplätzen eingesetzt. Für den verantwortlichen Landesrat Anton Steixner war es wichtig, möglichst rasch eine Verbesserung herbeizuführen. „Nach dem Einsatz der modernen Mehrsystemlokomotiven im Verkehr nach Lienz wird ein weiterer Meilenstein für einen attraktiven Tiroler Nahverkehr umgesetzt“, so Steixner.

Ab Februar kommen zu den bestehenden 15 pro Monat weitere vier Garnituren hinzu, so dass bis zum Sommer alle 36 Talent-Züge auf Schiene sind. Der Schienennahverkehr wird ab diesem Zeitpunkt fast ausschließlich mit zwei Fahrzeugtypen abgewickelt. Der „Talent“ wickelt den Taktverkehr auf sämtlichen Tiroler Hauptstrecken (Inntal, Wipptal, Brixental und bis nach Scharnitz) ab. Zudem wird er auch grenzüberschreitend bis nach Rosenheim eingesetzt. Zur Verstärkung in den Früh- und Abendspitzen stehen die bewährten City-Shuttle-Garnituren den Kunden zur Verfügung. Für Vorstandsdirektorin Wilhelmine Goldmann ein wahrer Qualitätssprung: „Das Durchschnittsalter der eingesetzten Fahrzeuge sinkt innerhalb weniger Monate schlagartig von knapp 40 auf unter 5 Jahre – ein echter Rekord.“

Zug mit vielen Talenten
Der Talent bedeutet einen Generationswechsel im Nahverkehr und steht für eine gelungene Kombination aus Fahrgastkomfort, modernstem ÖBB-Design und überzeugender Technik und Wirtschaftlichkeit. Der Innenraum des für eine Spitzengeschwindigkeit von 140 km/h ausgelegten Fahrzeuges ist offen und großzügig gestaltet. Klimatisierung, Luftfederung und Geräuschisolation machen die Fahrt zu einem komfortablen Reiseerlebnis. Der gesamte Zug ist mit einer vollautomatischen Klimaanlage ausgestattet. Thermostate in den Fahrgasträumen sorgen auch an heißen Tagen für ein angenehmes Raumklima mit einer Temperatur von 21 Grad. Niveaugleiche, breite Einstiege ermöglichen ein einfaches und bequemes Ein- und Aussteigen. Für Rollstuhlfahrer, Familien mit Kinderwagen, ältere Fahrgäste aber auch Radfahrer ist dieser Einstiegsbereich sehr vorteilhaft und garantiert ein rasches Ein- und Aussteigen. Für Fahrräder ist am Zuganfang und Zugende ein entsprechender Abstellbereich vorgesehen. Digitale Anzeigen im Einstiegsbereich informieren die Kunden über Zielbahnhof, den nächsten Halt sowie das aktuelle Datum und die Uhrzeit. Für den Bereich Sicherheit ist der Talent mit Außenkameras, mehreren SOS Notrufsäulen und einer modernen Brandmeldeanlage ausgestattet.
     
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