Kärnten sichert flächendeckende Nachmittagsbetreuung für Pflichtschüler ab Herbst  

erstellt am
25. 08. 06

LH Haider/LHStv. Strutz: Erstmals Förderung pro Gruppe in Höhe von 8.000 Euro – Kleinere Gruppen, bessere Betreuung, massive Entlastung der Eltern
Klagenfurt (lpd) - Das Land Kärnten geht bei der Nachmittagsbetreuung für Pflichtschüler voran. Die Möglichkeit zur Nachmittagsbetreuung wird ab Herbst flächendeckend für ganz Kärnten und damit in dieser Form erstmals für ein Bundesland angeboten. Das bekräftigten Landeshauptmann Jörg Haider und Schulreferent LHStv. Martin Strutz am 24.08. bei der Präsentation des Kärntner Modells. Danach gibt es pro Gruppe eine Förderung von 8.000 Euro von Seiten des Landes für die Schulerhalter (Gemeinden/Städte). Dadurch können die Elternbeiträge massiv gesenkt werden. Einen weiteren großen Vorteil hoben Haider und Strutz hervor: Die Mindestzahl der Betreuungsgruppe liegt nicht bei 15 Schülern, sondern bereits bei zehn, wodurch die Betreuungsqualität steigt.

Nachmittagsbetreuung sei aufgrund der Arbeitsverhältnisse und der steigenden Beschäftigungsquote von Frauen immer mehr notwendig, die aufgrund des Schulrechtspaketes mit nur fünf vom Bund zur Verfügung gestellten Lehrerstunden sei sehr unzureichend.

Die flächendeckende Kärntner Lösung, die Schulreferent Strutz in Verhandlungen mit den Gemeinden und Städten erzielt habe, bringe mehr Qualität in die Nachmittagsbetreuung und eine starke Entlastung für die Eltern, so Haider. Denn auch der Nachhilfebedarf könne somit erheblich reduziert werden.

Strutz sagte, dass Kärnten mit diesem Modell der Nachmittagsbetreuung eine Vorreiterrolle einnehme. Neben der Aufsicht über Schüler gehe es um die Hilfestellung zur Lernbetreuung und um pädagogische Betreuung, erläuterte Strutz die Notwendigkeit der Erweiterung des unzureichenden Schulrechtspaktes seitens des Bundes. Da bereits eine Gruppe mit zehn Schülern mit 8.000 Euro pro Jahr gefördert werde, hätten jetzt auch Kleinschulen die Chance, Nachmittagsbetreuung anzubieten. Auch schulübergreifende Lösungen seien möglich.

Massive Kritik am Lehrerdienstrechtsgesetz übten der Landeshauptmann und der Schulreferent. Der verpflichtende und flexible Einsatz von Lehrern werde durch das Gesetz blockiert. Die Betreuung erfolge auf freiwilliger Basis, wozu auch sehr viele Lehrer bereit seien. Wie Haider sagte, sei das Verhalten der Gewerkschaft in dieser Frage absurd.

Kärntenweit gibt es 43.000 Pflichtschüler. Bislang hätten fünf Prozent die Nachmittagsbetreuung beansprucht, jetzt könnte die Zahl auf die Hälfte ansteigen, sagte Haider. Für Strutz ist es unbedingt notwendig, dass die Elternbeiträge massiv abgesenkt werden und damit eine Entlastung der Eltern erfolgen kann.
     
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