Ergebnisse des WIFO-Investitionstests vom Frühjahr 2006
Wien (wifo) - Die österreichischen Sachgütererzeuger wollen heuer um fast ein Fünftel
mehr investieren als im Vorjahr. Auch die Bauwirtschaft will die Investitionen deutlich steigern und damit an das
Niveau zu Beginn des Jahrzehnts anschließen.
Die Unternehmen aus Industrie und produzierendem Gewerbe wollen heuer ihre Investitionen gegenüber dem Vorjahr
erheblich ausweiten (nominell +18,5%). Dieser Trend erfasst alle Branchen der Sachgütererzeugung und wird
von den guten Konjunkturaussichten im In- und Ausland getragen.
Sachgütererzeuger mit hoher Cash-Flow-Quote im Ausgangsjahr 2004 steigerten ihre Investitionen 2005 stärker
als Unternehmen mit niedriger Cash-Flow-Quote und wollen sie auch im laufenden Jahr mehr ausweiten. Die empirischen
Ergebnisse bestätigen auch eine enge Beziehung zwischen der Entwicklung der Investitionen und der Umsätze:
Eine Steigerung des nominellen Umsatzes um 1% zwischen 2004 und 2006 hat demnach in der gleichen Periode eine Zunahme
der nominellen Investitionen um 0,5% zur Folge. Zugleich wollen Unternehmen, die relativ viel für Hard- und
Software sowie für Forschung- und Entwicklung ausgeben, ihre Investitionen überdurchschnittlich steigern.
Die Bauunternehmen haben ihre Investitionspläne für das laufende Jahr stark nach oben revidiert (auf
518 Mio. Euro). Unter Berücksichtigung des in der Vergangenheit beobachteten Revisionsverhaltens könnte
das Investitionsvolumen 2006 über 600 Mio. Euro liegen. Nach einer Phase ausgeprägter Schwäche schließt
der Sektor demnach an das Niveau der Ausrüstungsinvestitionen zu Beginn dieses Jahrzehnts an.
Quelle: Wifo
Autoren: Margarete Czerny, Martin Falk, Gerhard Schwarz |