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Zukunftsfrage "Pflege" |
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Gusenbauer:
Es geht um vernünftige öffentliche Finanzierung Verkürzung der Übergangsfristen bietet keine Lösung der Probleme Wien (sk) - "Es ist nicht die spannende Frage, wer möglicherweise noch auf illegale PflegerInnen zurückgreifen musste. Denn oft passiert das einfach, weil die finanziellen Mittel nicht ausreichen. Bei Kanzler Schüssel ist bemerkenswert, dass er zuerst davon gesprochen hat, dass es 'keinen Pflegenotstand' gibt, obwohl er aus dem persönlichen Umfeld genau wissen müsste, mit welchen Problemen die Menschen hier konfrontiert sind", so SPÖ-Vorsitzender Alfred Gusenbauer am 23.08. im Rahmen einer Pressekonferenz. Ihm und der SPÖ gehe es nicht darum, hier zu kriminalisieren, "wir wollen das Problem im Pflegebereich lösen". Hier gebe es das Problem, dass legale Pflege so, wie sie aktuell organisiert sei, für viele nicht leistbar sei. "Deshalb habe ich vor einigen Tagen bereits den Expertenvorschlag aufgegriffen, dass ein Pflegefonds mit 200 Millionen Euro eingerichtet werden soll." Gusenbauer betonte, dass es in den letzten Tagen eine Vielzahl von Ideen und Vorschlägen gegeben habe; "gute und weniger gute". Als gute Idee nannte der SPÖ-Vorsitzende den Vorschlag der Wifo-Expertin Gudrun Biffl, die angeregt hatte, dass Menschen, die Angehörige pflegen und auch eine zweite Person pflegen, Sozialleistungen und Einkommen erhalten sollen. Weniger gut sei der Vorschlag Kanzler Schüssels, die Übergangsfristen für Arbeitskräfte aus den neuen EU-Mitgliedsländern zu verkürzen. "Das wäre keine Lösung des Problems, denn die Menschen aus diesen Ländern, die bisher die Pflege übernehmen, würden dann nach österreichischem Kollektivvertrag bezahlt werden. Damit ist die Pflege für viele Menschen wieder nicht leistbar, die Illegalität würde sich dann von der Slowakei und Tschechien einfach weiter nach Osten verschieben, beispielsweise in die Ukraine", so Gusenbauer. Für ihn sei es völlig unverständlich, dass der Finanzminister zwar angekündigt habe, die Erbschaftssteuer, die 140 Millionen Euro einbringe, abzuschaffen und in diesem Zusammenhang von einer "Bagatelle" gesprochen hat, aber 200 Millionen für einen Pflegefonds nicht aufzutreiben sein sollen. "Mit einem solchen Fonds wären die gröbsten Probleme im Pflegebereich zu lösen", zeigte sich Gusenbauer überzeugt, denn "es geht um eine vernünftige öffentliche Finanzierung des Pflegebedarfs und darum, dass die Menschen, die eine aufopferungsvolle Tätigkeit durchführen, entsprechend entlohnt werden." Nicht nachzuvollziehen sei, warum die Regierung nicht tätig geworden sei in dieser Frage. "Vor den letzten Wahlen hat Kanzler Schüssel angekündigt, dass es 30.000 zusätzliche Ausbildungsplätze im Pflegebereich geben soll. Nach den Wahlen hat es überhaupt keine Initiative gegeben", kritisierte Gusenbauer. Dabei sei die Pflege eines der größten Potentiale für Arbeitsplätze in Zukunft, deshalb müsse die Pflege entsprechend organisiert werden und zuerst das Beschäftigungspotential in Österreich in diesem Bereich ausgeschöpft werden. "Man sollte hier nicht versuchen, einen Weg zu gehen, wo man durch die Hintertür versucht, Pflege so zu organisieren, dass sie weiter in der Illegalität ist und weiter zu geringen Bezügen stattfindet, weil man angemessene Löhne nicht bezahlen will." Kein Verständnis zeigte Gusenbauer für den gestern von BZÖ-Chef Westenthaler gemachten Vorschlag, Arbeitslose zwangsweise zu Pflegern umzuschulen. "In der Pflege geht es um den Umgang mit Menschen. Hier ist ganz besondere Zuwendung und großes Engagement wichtig, bei einer zwangsweisen Umschulung geht das auf Kosten derer, die die Pflege benötigen. Sehr durchdacht scheint mir dieser Vorschlag nicht zu sein", so Gusenbauer abschließend. |
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Scheuch: Studie bestätigt unseren Weg Zwei Drittel lehnen Legalisierung ab Wien (bzö) - Laut einer Studie des Humaninstitutes lehnen zwei Drittel der Österreicherinnen und Österreicher eine Legalisierung des osteuropäischen Pflegepersonals ab. "Das ist eine eindrucksvolle Bestätigung unseres Weges", zeigte sich BZÖ Bündnissprecher Uwe Scheuch über das Ergebnis der Studie erfreut. Jetzt müsse man daran gehen, seitens des AMS mehr Menschen für Pflegetätigkeiten zu interessieren und nicht sofort in völlig unsinnige Schulungen zu stecken. Die Möglichkeit eines Au-pair-Modells für Pfleger solle ebenfalls so schnell als möglich angegangen werden, weil man damit auch kurzfristig auf Engpässe beim Pflegepersonal reagieren könne. "Das Ergebnis der Pflege-Studie ist jedenfalls ein eindrucksvoller Beweis dafür, dass wir auf dem richtigen Weg sind", sagte Scheuch abschließend. |
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Kaske: Illegale Pflege legalisieren ist nicht die Lösung HGPD-Vorsitzender fordert ein Maßnahmenbündel zur nachhaltigen Absicherung der Pflege und Betreuung Wien (ögb) - Zur aktuellen Diskussion um das Pflegepersonal stellt Rudolf Kaske, Vorsitzender der Gewerkschaft Hotel, Gastgewerbe, Persönlicher Dienst (HGPD) fest, dass mit der Aufforderung von Bundeskanzler Schüssel an Wirtschaftsminister Bartenstein, darüber nachzudenken, wie man illegale Pflege und Betreuung möglichst rasch legalisieren kann, nur ein Teilproblem gelöst wird. "Lediglich über eine rasche Legalisierung nachzudenken, greift zu wenig", sagt Kaske. "Wenn wir die Pflege und Betreuung nachhaltig sichern wollen, dann brauchen wir ein Bündel von Maßnahmen", fordert der HGPD-Vorsitzende. Dies beginne bei Budgetvorkehrungen auf Bundes- und Länderebene und müsse bis hin zu Qualifizierungsmaßnahmen und Qualitätskriterien für die im Pflege- und Betreuungsbereich tätigen Menschen reichen. Eine Anlassgesetzgebung vor den Nationalratswahlen könne jedenfalls das Problem nicht lösen. "Was wir brauchen sind umfassende Lösungen zum Wohle der Betroffenen und der ArbeitnehmerInnen. Wir fordern daher die Politik auf, den Weg vom 'kollektiven Wegschauen' zu verlassen und stattdessen zu einer 'Politik der Lösungen' zu kommen", so Kaske. Wenn es um das Thema Arbeitskräfte im Pflege- und Betreuungsbereich in Österreich geht, sind auch die Sozialpartner in die Verhandlungen einzubeziehen, verlangt der HGPD-Vorsitzende: "Immerhin haben wir in den vergangenen Jahren maßgebliche Kollektivverträge in diesem Bereich abgeschlossen." Kaske abschließend: "Es gibt keine einfachen Lösungen bei diesem sehr komplexen Thema. Daher sind rasch Verhandlungen im Interesse aller Beteiligten aufzunehmen." |
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Kopf: AMS-Qualifizierungsschwerpunkt im Gesundheits- und Pflegebereich bereits
sehr erfolgreich Bereits 13.000 arbeitslose Menschen in Gesundheits- und Pflegeberufen ausgebildet Wien (ams) - "Im Rahmen des AMS-Qualifizierungsschwerpunkts im Gesundheits- und Pflegebereich wurden seit dem Jahr 2002 bereits mehr als 13.000 arbeitslose Menschen (z.B. in Heimhilfe- oder Pflegehelfern/innenkursen oder in Ausbildungsgängen zum/r Diplomierten Krankenpflegern/-schwestern) ausgebildet und somit neue Beschäftigungsmöglichkeiten insbesondere auch für die Zielgruppe der Wiedereinsteiger/innen geschaffen" erklärt Johannes Kopf, Vorstand des Arbeitsmarktservice. Über das Regierungsprogramm "Unternehmen Arbeitsplatz", durch das mit einem Zusatzbudget von 285 Mio. Euro die Arbeitsmarktchancen von insgesamt 60.000 Personen verbessert werden sollen, wird unter anderem auch dieses spezielle Maßnahmenangebot im Jahr 2006 stark ausgebaut: Mit rund 3.600 neu geförderten Personen konnte bis Mitte August fast schon das Aktivitätsniveau des gesamten Jahres 2005 (ca. 3.700 neu genehmigte Personen; 2004: rund 3.200) erreicht werden. Die Ergebnisse der laufenden Beobachtung und Kontrolle der arbeitsmarktpolitischen Wirksamkeit von Fördermaßnahmen des Arbeitsmarktservice sind bei Qualifikationen im Gesundheitsbereich außerordentlich positiv. So gelang es zwei von drei Geförderten (67 %), die im Jahr 2005 eine einschlägige Kursmaßnahme für Arbeitslose absolvierten, bereits innerhalb von 4 Monaten wieder ein (nicht gefördertes) Beschäftigungsverhältnis aufzunehmen. Im Rahmen von Implacementstiftungen, wo die Qualifizierung auf einen bereits konkret vorhandenen Personalbedarf ausgerichtet ist, lag diese Arbeitsaufnahmequote bei fast 80%. Dementsprechend wird in einem Bericht des Rechnungshofs auch der Schluss gezogen, dass die Kursmaßnahmen im Bereich der Sozialberufe, insbesondere Heimhilfe- und Tagesmütter/-väterkurse besonders erfolgreich waren." Daneben wurde für bereits im Pflege- und Gesundheitsbereich beschäftigte Hilfskräfte ein spezielles Förderprogramm zur berufsbegleitenden Höherqualifizierung entwickelt, das seit dem Jahr 2003 erfolgreich eingesetzt wird und in dessen Rahmen bisher bereits rund 1.200 Personen eine höherwertige Pflegeausbildung machen konnten. "Durch diese Höherqualifizierung werden anschließend wieder niedriger qualifizierte Tätigkeiten für arbeitsuchende Menschen frei", so Johannes Kopf abschließend. |
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Helfen als Beruf NÖ Rotes Kreuz bietet Ausbildung zum Pflegehelfer an St. Pölten (nlk) - Die aktuelle Pflegediskussion zeigt auch den in Zukunft kontinuierlich steigenden Bedarf an Pflegekräften auf. Um dieser Entwicklung Rechnung zu tragen, bietet das NÖ Rote Kreuz ab November eine berufsbegleitende Ausbildung zum Pflegehelfer an. Dadurch soll Frauen und Männern der Ein- oder Umstieg in die Gesundheits- und Krankenpflege ermöglicht werden. Geprüfte Pflegehelfer verfügen über eine mindestens 1.600-stündige, staatlich anerkannte Ausbildung. Diese setzt sich zu gleichen Teilen aus theoretischen und praktischen Abschnitten zusammen und ermächtigt die Absolventen, unter Anleitung von diplomiertem Pflegepersonal oder Ärzten pflegerische und therapeutische Maßnahmen durchzuführen. Die Pflegehelfer können so Patienten aller Altersstufen, insbesondere jedoch älteren Menschen, ganzheitliche Unterstützung und Hilfe anbieten. Die Menschen werden immer älter, bis zum Jahr 2020 wird sich zum Beispiel die Zahl der über 85-Jährigen verdoppeln. Im Pflegebereich gibt es zwischen der aktuellen demografischen Entwicklung, dem künftig weiter steigenden Bedarf an Pflegepersonal und den neuen Chancen auf dem heimischen Arbeitsmarkt eine Wechselbeziehung. Information: http://www.n.roteskreuz.at |
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Wir übernehmen hier Stellungnahmen aller im Parlament |
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