Wien (statistik austria) - Ersten Schätzungen der Weinbaureferenten der Statistik Austria zufolge
kann im Jahr 2006 mit einer Weinernte von 2,4 Mio. hl gerechnet werden. Diese würde somit um 7% über
dem Vorjahresergebnis aber um 5% unter dem Erntedurchschnitt der letzten 5 Jahre liegen. Einbußen gegenüber
einem „Normaljahr“ verursachte der turbulente Vegetationsverlauf der bisherigen Saison: Zuerst der strenge und
lange Winter, dann die heftigen Hagelunwetter im Frühsommer, gefolgt von der extremen Hitze des Juli, und
zuletzt der verregnete und kalte August. Des Weiteren wurde regional von einer ungewöhnlich starken Verrieselung
(Abfallen der Blüten ohne Befruchtung) beim Grünen Veltliner berichtet. Pilzerkrankungen wie Botrytis
und Peronospora spielen bis dato keine auffällige Rolle, vermehrt trat jedoch Chlorose (Vergilbung der Blätter)
auf.
Niederösterreichische Weinbauern erwarten heuer mit 1,5 Mio. hl - trotz Zuwächsen gegenüber dem
schwachen Vorjahr (+7%) - ein unterdurchschnittliches Ernteergebnis (-5% gegenüber dem Fünfjahresschnitt),
wobei die beiden größten blau-gelben Weinbaugebiete, das Weinviertel und das Kamptal, mit 782.600 hl
bzw. 173.700 hl über keine bzw. geringfügige (+2% gegenüber 2005) Produktionszuwächse berichten.
Das Burgenland könnte mit 740.400 hl (+7% zu 2005) deutlich zulegen, würde damit aber auch nicht an den
Ernteschnitt der letzten 5 Jahre (-4%) herankommen. Normalernten sind hingegen in der Steiermark mit 177.600 hl
(+1% zu 2005) und in Wien mit 19.500 hl (+/-0% zu 2005) zu erwarten.
Sowohl Weißweine mit 1,6 Mio. hl (+10%) als auch Rotweine mit 828.900 hl (+2%) liegen über den jeweiligen
Vorjahresmarken, wobei Weißweine trotz stärkerer Zugewinne das Erreichen eines durchschnittlichen Produktionsniveaus
(-6% zum Fünfjahresschnitt) aus jetziger Sicht verfehlen.
Die Traubenentwicklung wird bei Weißwein ähnlich gut wie im Vorjahr und bei Rotwein sogar etwas besser
bewertet. |