Lena und Lukas sind die beliebtesten Vornamen
Graz (lk) - Die Steiermark wächst. So lautet der erfreuliche Befund von Martin Mayer, dem neuen
Leiter der Landesstatistik Steiermark, der am 24.08. Vormittag die aktuellen statistischen Daten über Bevölkerungsstand,
Geburten, Todesfälle, Eheschließungen und Scheidungen in der Steiermark präsentiert hat. Im zentralen
Melderegister sind per 1. Jänner 2006 1,202.087 Einwohner in der Steiermark gemeldet. Das ist nach 1974 der
zweithöchste Bevölkerungsstand, der je erhoben wurde.
An der Zahl der Geburten liegt es nicht, denn die verringerte sich gegenüber 2005 um 0,1 Prozent: D.h. 2006
wurde 13 Kinder weniger geboren. Allerdings liegen die 10.451 Geburten immer noch klar über der „magischen“
Grenze von 10.000. Das Bevölkerungsplus ist vor allem das Ergebnis einer deutlich positiven Zuwanderungsbilanz
(+5.562), die nicht nur von ausländischen Zuwanderern, sondern auch durch Binnenwanderung verursacht wurde.
Die Zahl der Ausländer im Vergleich zum 1.1.2005 ist um rund 2.500 bzw. 3,8 Prozent gestiegen. Dieser Zuwachs
ist durch Zuwanderung und mehr Geburten entstanden. Der Anteil der Ausländer an der gesamten Wohnbevölkerung
hat sich hingegen kaum geändert und beträgt nun an 5,7 Prozent. Österreichweit hat somit die Steiermark
nach dem Burgenland weiterhin den geringsten Anteil. Eine steirische Besonderheit: Beachtliche 39 Prozent der Ausländer
stammen aus den nunmehrigen Staaten des ehemaligen Jugoslawiens und nur 7,7 Prozent aus der Türkei.
Die 10.451 Geburten sind der drittniedrigste je erreichte Wert, soweit die schlechte Nachricht. Die gute Nachricht:
Die Zahl der Kinder pro Frau scheint wieder zu steigen: 2005: 1,32; 2004: 1,31; 2001: 1,23. Das ist ein gewisser
Ausgleich für die sinkende Zahl der potentiellen Mütter im Hauptgebäralter (20 bis unter 35 Jahre),
einem der Hauptgründe für die immer geringer werdenden Geburtenzahlen. Die Zahl der Frauen zwischen 20
und 35 Jahren ist von 1992 bis 2005 um 23,4 Prozent gesunken. Die meisten Kinder kamen im Jahr 2005 in der Stadt
Graz auf die Welt: 10,1 Geburten auf 1.000 Einwohner. Fürstenfeld folgt an der zweiten Stelle mit 10,0 Geburten
auf 1.000 Einwohner. Am schlechtesten schneidet diesmal der Bezirk Leoben ab, der eine Geburtenziffer von nur 7,0
aufweisen konnte (2004: 7,4). Mürzzuschlag bleibt weiterhin vorletzter mit 7,1 Geburten auf 1.000 Einwohner
(2004: 7,4).
Der Trend zur unehelichen Geburt hält an: 46,6 Prozent der steirischen Kinder werden unehelich geboren. 2004
waren es noch 45,9 Prozent. Mit dieser Quote liegt die Steiermark in der Bundesländerreihung nach wie vor
hinter Kärnten (51,7%) an zweiter Stelle.
Die beliebtesten Vornamen für Mädchen sind Lena, Julia, der seit 1984 in Summe am häufigsten neu
vergebenen Name, sowie Anna und Leonie. Bei den Buben führte Lukus wie schon seit einigen Jahren die Hitliste
der beliebtesten Vornamen an, gefolgt von Tobias, Sebastian und Florian.
Bei den Sterbefällen gab es 2005 einen neuen historischen Tiefstand: Auf 1.000 Einwohner kommen 9,5 Sterbefälle,
das ist ein Rückgang um 0,3 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr ist bei den Männern allerdings die Zahl
der Todesfälle leicht gestiegen und bei den Frauen leicht gesunken. Die Lebenserwartung der Männer bleibt
unverändert und beträgt 76,7 Jahre, die der Frauen hat sich auf hohem Niveau mit 82,8 Jahren um weitere
0,6 Jahre deutlich erhöht. Die Säuglingssterblichkeit ist nach wie vor eine der geringsten in Österreich.
Die höchste Sterbeziffer (bezogen auf 1.000 Einwohner) hatte im Jahr 2005 der Bezirk Leoben, gefolgt von Mürzzuschlag
und Radkersburg. Die niedrigste Sterbeziffer errechnete sich in Hartberg, gefolgt von Graz-Umgebung und den ländlichen
Bezirken Weiz und Feldbach.
Die häufigste Todesursache sind Krankheiten des Herz-Kreislaufsystems, die zweithäufigste Krebserkrankungen.
Die Zahl der Todesfälle durch Selbstmord und Selbstbeschädigung hat sich wieder auf 270 erhöht und
entspricht fast dem Niveau von 2002. Mit einer Rate von 22 Selbstmorden pro 100.000 Einwohner liegt die Steiermark
deutlich über dem Bundesschnitt von 17 und im Bundesländervergleich sogar wieder auf dem unrühmlichen
ersten Platz. In allen Altersgruppen neigen Männer stärker zum Suizid als die Frauen, bei den 40- bis
44-Jährigen war das Verhältnis Männer zu Frauen sogar 18 zu 1.
2005 wurde aber auch mehr geheiratet: 5.476 Eheschließungen bedeuten einen Anstieg um 7,2 Prozent. Und die
Ehen werden nicht mehr so oft geschieden: Die 2.516 Scheidungen bedeuten im Vergleich zu 2004 einen Rückgang
von 1,9 Prozent. Allerdings wird noch immer fast jede zweite Ehe geschieden: 2005 betrug die Scheidungsrate 41,7
Prozent. In Graz überschreitet diese Rate mit 52,6 Prozent sogar deutlich die 50,0 Prozent-Grenze. Bei 65,1
Prozent aller Scheidungen sind auch Kinder aller Alterstufen betroffen, d.h. auch über 19jährige. Die
mit Abstand niedrigsten Scheidungsraten von weniger als 30 Prozent verzeichnen die ländlichen Bezirke Murau,
Hartberg und Feldbach. |