Themen: Terrorismus und parlamentarische Kontrolle der Geheimdienste
Wien (pk) - Fragen der Sicherheit standen im Mittelpunkt eines Gesprächs zwischen österreichischen
Parlamentariern und Mitgliedern des Gemeinsamen Parlamentarischen Ausschusses für Informationsdienste und
Sicherheit des Australischen Parlaments. Die Gäste, Robert Francis Ray, John Philip Faulkner und Anthony Byrne,
waren insbesondere an der österreichischen Gesetzgebung im Bereich Terrorismusbekämpfung sowie an der
parlamentarischen Kontrolle der Geheimdienste interessiert. An dem Gedankenaustausch nahmen von österreichischer
Seite die Abgeordneten Rudolf Parnigoni (S), Michael Spindelegger und Alfred Schöls (beide V) sowie Bundesrat
Harald Reisenberger (S) teil.
Wie Abgeordneter Parnigoni betonte, gebe es in Fragen der Sicherheit und Landesverteidigung über weite Strecken
eine enge und konstruktive Zusammenarbeit über die Parteigrenzen hinweg. Alle Gesprächsteilnehmer waren
sich darin einig, dass der Informationsaustausch auf internationaler Ebene immer wichtiger werde. Abgeordneter
Spindelegger wies in diesem Zusammenhang auf die schwierige Gratwanderung zwischen dem Sicherheitsbedürfnis
der Bevölkerung und den Eingriffen in die persönlichen Rechte hin. In Österreich habe man bislang
eine gute Balance gefunden, sagte er. Insbesondere wurde den australischen Parlamentariern die Funktion des unabhängigen
Rechtsschutzbeauftragten erläutert, der die Eingriffe in die Grundrechte zu überwachen hat und bei Fehlverhalten
Maßnahmen setzen kann.
Abgeordneter Parnigoni äußerte im Hinblick auf die europäische Zusammenarbeit insofern Kritik,
als seiner Meinung nach die Fragen der Sicherheit in erster Linie von den Innenministern und -ministerinnen verhandelt,
die Parlamente jedoch zu wenig eingebunden werden. Hier seien Änderungen notwendig, unterstrichen er sowie
Bundesrat Reisenberger. Die Eingriffe in die Grundrechte seien ständig auf ihre Verhältnismäßigkeit
zu prüfen, wobei auch eine engere Kooperation mit den Behörden des Datenschutzes anzustreben sei. Die
Innenausschüsse der nationalen Parlamente der EU-Mitgliedsstaaten sowie des EU-Parlaments hätten dazu
bereits einige Konferenzen abgehalten.
Im Laufe des Informationsaustausches wurde auch ausführlich die Kontrolltätigkeit der beiden ständigen
Unterausschüsse des Innenausschusses und des Landesverteidigungsausschusses sowie die österreichische
Gesetzgebung im Bereich Sicherheit und Terrorismusbekämpfung behandelt. |