Bartenstein: Chancen der Globalisierung überwiegen  

erstellt am
04. 09. 06

Wirtschaftsminister Martin Bartenstein beim Wirtschaftsforum Alpach
Alpbach (bmwa) - "Die österreichische Außenwirtschaft verzeichnet im ersten Halbjahr ein Exportplus von 12,7 Prozent, wir werden bei den Exporten heuer die 100 Milliarden Schallmauer durchbrechen, jeder zweite Arbeitsplatz wird durch den Außenhandel gesichert", sagte Wirtschaftsminister Martin Bartenstein am 01.09. bei den Wirtschaftsgesprächen des Europäischen Forums in Alpbach. "Österreich" so Bartenstein, "ist zur Exportnation geworden" und profitiere deshalb von der Globalisierung.

Österreich sei Exporteuropameister, Bartenstein weiter, und Europa sei insgesamt der größte Exporteur der Welt, sowohl im Bereich der Güter als auch im Bereich der Dienstleistungen. Europa halte eine Exportanteil von 18 Prozent der exportierten Waren weltweit und 26 Prozent der exportierten Dienstleitungen weltweit und liege damit deutlich vor den USA mit einem Anteil von 12 bzw. 19 Prozent.

Österreich habe insbesondere von der Ostöffnung und der EU-Erweiterung profitiert, die österreichischen Direktinvestitionen im Ausland haben im vergangen Jahr einen Stand von 57,2 Milliarden erreicht. 46 Prozent davon entfallen auf Zentral und Osteuropa. Das sei für Österreich eine "Globalisierung im Kleinen", so Bartenstein.

Hintergründe der Globalisierung seien die Liberalisierung der Waren, Dienstleitungs- Investitions- und Kapitalströme durch WTO und andere Institutionen, der technologische Fortschritt vor allem im Bereich der Informationstechnologien und die Integration der Finanzmärkte.

Im Zuge der Globalisierung sei Beschäftigung zwischen 1995 und 2005 um 404 Millionen weltweit auf 2,85 Milliarden angestiegen. Damit sei der Anstieg der Beschäftigung mehr als zehn mal schneller als der Anstieg der Arbeitslosen.

Außerdem seien nach Erhebungen des Economic Policy Comittees, einem wichtigen Think Tank für EU-Kommission und Rat, nur 6 Prozent der Arbeitsplatzverlusten in den ersten Jahren dieses Jahrzehnts auf Abwanderungen zurückzuführen.

Europa müsse sich insbesondere den Herausforderungen durch die Entwicklung in Indien und China stellen. Die Förderung von Innovationen bleibe dabei das zentrale Element.

Europa müsse daher alles daran setzen, das Ziel von einer F&E Quote von drei Prozent im Jahr 2010 zu erreichen, sonst bestehe die Gefahr, dass Europa von China in den nächsten Jahren überholt werde. Österreich sei jedenfalls auf dem besten Weg, das F&E Ziel zu erreichen.

Den Herausforderungen der Globalisierung müsse man mit der Aufrechterhaltung des europäischen Lebensmodells, der Etablierung des Flexicurity-Konzepts auf europäischer Ebene und einer Flexibilisierung der Arbeitsmärkte begegnen

Man müsse sich den Herausforderungen stellen und begreifen, dass "die Chancen der Globalisierung die Risiken übersteigen", so Bartenstein abschließend.
 
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