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Wirtschaftpolitik / Arbeitsmarkt |
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erstellt am
01. 09. 06
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Bartenstein:
Rückgang der Arbeitslosenzahlen im August weiter beschleunigt
Ende August um 8,4% weniger Arbeitslose, Trendwende am Arbeitsmarkt verstärkt
Alpbach / Wien (bmwa) - "Die Zahl der Arbeitlosen ist im August im Vergleich zum Vorjahr um
18.475 gesunken. Damit hat sich der Rückgang der Arbeitslosenzahlen weiter beschleunigt, die Trendwende am
Arbeitsmarkt hat sich verstärkt", sagte Arbeitsminister Martin Bartenstein am 01.09. bei einer gemeinsamen
Pressekonferenz mit AMS-Vorstand Johannes Kopf in Alpbach.
Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Arbeitslosen Ende August 2006 um 18.475 auf 200.802 gesunken. Das entspricht
einem Rückgang um 8,4 Prozent. Auf Basis der Fortschreibung des AMS beträgt die Arbeitslosenquote nach
Eurostat 4,8 %, damit liegt Österreich im Spitzenfeld der Europäischen Union.
"Die Zahl der Arbeitslosen ist in allen Bundesländern und quer durch alle Beschäftigungsgruppen
rückläufig", so Bartenstein. Besonders erfreulich sei die Entwicklung bei den Jugendlichen. Im Vergleich
zum Vorjahr ist die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen um 11,2% gesunken.
Mit Stichtag 31.08.2006 gab es nach einer Schätzung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit
rund 3,362 Millionen unselbstständig Beschäftigte, um rund 55.000 mehr als vor einem Jahr.
Damit habe sich Trendwende am Arbeitsmarkt seit April weiter bestätigt und verfestigt. Dies sei auf den Wachstumskurs
der österreichischen Wirtschaft und die Qualifizierungsoffensive der Bundesregierung zurückzuführen.
Mit einem Volumen von 285 Millionen Euro sei zusätzlich mehr als 60.000 Menschen eine neue Chance am Arbeitsmarkt
gegeben worden.
Die österreichische Wirtschaft sei auf Wachstumskurs und es sei erfreulich, dass einige Ökonomen mittlerweile
von einem Wachstum von drei Prozent ausgingen. Bartenstein: "Drei Prozent sind in Sicht." Das sei ein
eindeutiger Beleg dafür, dass die Regierung von der Steuerreform über die Konjunkturpakete bis hin zur
größten Qualifizierungsoffensive der zweiten Republik die richtigen Maßnahmen zum richtigen Zeitpunkt
gesetzt habe. |
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Bures: Schüssel für plus 40 Prozent Arbeitslose verantwortlich
"Jugendarbeitslosigkeit verdoppelt"
Wien (sk) - Mit 250.253 Arbeitslosen wurde der zweithöchste Stand in der Geschichte der II.
Republik erreicht. Dieser Wert für Ende August ist zwar geringfügig niedriger als im Vorjahr (259.893,
-3,7 Prozent), aber höher als jeder andere August-Wert seit 1945. Daher sieht SPÖ-Bundesgeschäftsführerin
Doris Bures noch keinen Grund für Regierungsjubel und dafür von einer "Trendwende" zu reden.
"In der politischen Bewertung der Regierung Schüssel wird man sich den Vergleich mit dem Jahr 2000 anschauen
müssen", so Bures. Damals waren inklusive Schulungen 178.417 Menschen auf Arbeitssuche. "Schüssel
hat also die Arbeitslosigkeit um 72.000, das sind 40 Prozent, in die Höhe getrieben", sagte Bures.
Auch wenn "Arbeitslosenminister" Bartenstein heute zum gezählten 14. Mal die "Trendwende"
verkündet, habe das mit der Realität wenig zu tun, sagte Bures. Sie verwies darauf, dass mittlerweile
jedes Jahr mehr als 800.000 Menschen zumindest einmal arbeitslos sind.
Für besonders dramatisch hält die SPÖ-Bundesgeschäftsführerin das Versagen der Regierung
bei den Jugendlichen. "Schüssel hat die Jugendarbeitslosigkeit verdoppelt", kritisierte Bures. Zuletzt
waren 70.000 junge Menschen zwischen 15 und 24 Jahren arbeitslos (davon rund 15.000, die ohne Lehrstelle in einem
Betrieb sind und einen Lehrplatz suchen).
Eine echte Trendwende werde es erst nach einem politischen Kurswechsel geben, betonte Bures. Die SPÖ habe
dafür die richtigen Rezepte: In die Infrastruktur investieren, Mittelstand und mittelständische Wirtschaft
entlasten, eine Bildungs- und Ausbildungsoffensive starten, aktive Arbeitsmarktpolitik, die nicht die Arbeitssuchenden
mit sinnlosen Kursen belästigt, sondern echte Aus- und Weiterbildungen anbietet; und die SPÖ gibt für
die Jugendlichen einen Ausbildungsgarantie. |
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Öllinger: Bartensteins inszenierter Jubel ist fehl am Platz
In Zahlen gegossener Misserfolg von Regierung Schüssel – Mit Behübschung, Schummlerei
und Drohungen ist arbeitslosen Menschen nicht geholfen
Wien (grüne) - "Mehr als 250.000 Menschen haben Ende August keinen Job und sind von Leistungen
des Arbeitsmarktservice (AMS) abhängig. Der inszenierte Jubel von BM Bartenstein ist da völlig fehl am
Platz", erklärt der stv. Klubobmann der Grünen Karl Öllinger. "Der in Zahlen gegossene
Misserfolg seiner Bilanz zeigt sich schon allein daran, dass 200 zusätzliche Euromillionen für den Arbeitsmarkt
im Jahr 2006 nur eine Senkung der Arbeitslosigkeit um etwa 9600 Menschen gebracht hat. Im Durchschnitt bedeutet
das: 20.750 zusätzlich eingesetzte Euro für einen aus der Statistik gebrachten arbeitslosen Menschen.
Erfolg sieht anders aus."
Die von AMS wie Minister vorgelegten August-Arbeitslosenzahlen sind für Öllinger unseriös. "Den
Einsatz von Gratis-Arbeitskräften für Spar, Merkur und Billa dazu zu rechnen, die gerade so lang beschäftigt
sind, um am Stichtag nicht in der Arbeitslosenstatistik aufzuscheinen", bezeichnet Öllinger, "als
Schummeleien". Das selbe gilt auch für Menschen, die über das AMS bei einem angeblich sozialökonomischen
Arbeitsüberlasser angemeldet werden. Dort gibt"s zwar keine Arbeit und auch keine ernstzunehmende Ausbildung,
aber die Personen fallen aus der Statistik, ergänzt Öllinger..
"Ich will wissen, in welchem Ausmaß das AMS - wie in internen AMS-Schreiben angekündigt - Frauen
mit Betreuungspflichten aus der Arbeitslosenversicherung genommen hat", fragt Öllinger. Denn diese Drohung
verdeutlicht neuerlich, dass Bartenstein und das AMS einzig an der Statistik interessiert sind, die um jeden Preis
so niedrig wie möglich ausfallen soll. "Mit Behübschung, Schummelei und Drohungen ist arbeitslosen
Menschen nicht geholfen", so Öllinger.
Arbeitsmarktpolitik kann in Zukunft auch seriös betrieben werden, meint Öllinger. Mittel der Arbeitslosenversicherung
sollten nicht mehr für sinnlose Pseudokurse, sondern für echte, qualitätsvolle Ausbildung und Qualifikation
eingesetzt werden. Mit einer "Aktion 10.000", die neue Arbeitsplätze für junge Menschen und
berufliche WiedereinsteigerInnen im kommunalen und gemeinnützigen Bereich schafft, können echte Zukunftsperspektiven
für 10.000 Menschen im Jahr eröffnet werden. Aber auch hinsichtlich der sozialen Absicherung arbeitsloser
Menschen ist laut Öllinger noch viel zu tun: "Bartenstein soll doch bitte einmal vorzeigen, wie mit durchschnittlich
486 Euro Notstandshilfe Frauen einen Monat lang auskommen sollen." Niedrige Bezüge aus der Arbeitslosenversicherung
und der Sozialhilfe müssen daher aufgebessert werden. |
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Leitl: Konjunkturmotor Export läuft auf Hochtouren
1. Halbjahr 2006: Ausfuhrzuwachs von 12,7 Prozent und positive Handelsbilanz beleben Wirtschaftswachstum
und Arbeitsmarkt in Österreich
Wien (pwk) - „Unser Exportmotor läuft auf Hochtouren und hat sich damit wieder als Hauptstütze
für die heimische Konjunktur erwiesen“, betont der Präsident der Wirtschaftskammer Österreich, Christoph
Leitl, anlässlich der von der Statistik Austria bekannt gegeben Außenhandelszahlen für das 1. Halbjahr
2006, welche ein Exportwachstum von 12,7 Prozent und eine positive Handelsbilanz ausweisen. „Eben haben auch die
Oesterreichische Nationalbank und das WIFO ihre Erwartungshaltung für das heurige Wirtschaftswachstum nach
oben in Richtung 3 Prozent geschraubt. Das spricht für einen stabilen Export und eine generelle Festigung
des Konjunkturaufschwungs, der die Wirksamkeit der Maßnahmen, die von der Bundesregierung vor allem in den
Bereichen Qualifikation, Innovation und Steuerreform gesetzt wurden, bestätigt“, ist Leitl vom richtigen Kurs
Österreichs überzeugt.
Die Exporte betrugen heuer von Jänner bis Juni 51,65 Mrd Euro, die Einfuhren 51,39 Mrd, womit die aktuelle
Warenverkehrsbilanz mit 250 Mio Euro positiv ist. „Stärker zugenommen als die Importe haben die Ausfuhren
österreichischer Waren auch in die Mitgliedstaaten der Europäischen Union. Mit Exportzuwächsen von
10,7 Prozent und einem Importplus von 7,7 Prozent konnten wir auch hier unser Handelsbilanzdefizit verbessern“,
freut sich Leitl. Kräftige Steigerungen wurden auch in die Länder Mittel- und Osteueuropas (MOEL: + 11,7
%), nach Südamerika (14,8 %), Nordamerika (18,8 %) und nach Asien (24,8%) erreicht.
Für das Gesamtjahr rechnet die Wirtschaftskammer mit einem Exportwachstum von neun Prozent, was rund 63.000
zusätzliche Arbeitsplätze und 2,5 Mrd Euro Mehreinnahmen für den Finanzminister bedeuten werde.
Leitl: „Wir durchbrechen damit nicht nur erstmals die Schallmauer von 100 Mrd Euro, sondern unsere exportierenden
Betriebe führen damit international vor Augen, wie wettbewerbsfähig österreichische Produkte sind
und wie viel auch Österreich selbst von diesen Leistungen profitiert.“ |
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Hundstorfer: Keine Trendwende am Arbeitsmarkt
Nur vorübergehende Senkung der Arbeitslosigkeit
Wien (öbg) - "Die von Wirtschaftsminister Bartenstein behauptete Trendwende am Arbeitsmarkt
ist noch lange nicht in Sicht", so Rudolf Hundstorfer, gf. Präsident des ÖGB. "Zwar liegen
die präsentierten Arbeitsmarktzahlen etwas unter denen des Vorjahres. Doch diese leichte Absenkung ist mehrheitlich
dem derzeit etwas stärkeren Wirtschaftswachstum zu verdanken und weniger der mit Millionen finanzierten Initiative
der Regierung."
Da es sich beim August um einen naturgemäß beschäftigungsintensiven Sommermonat handelt, ist
die Absenkung gegenüber dem Vorjahrsmonat um 9640 Jobsuchende keineswegs verwunderlich. Denn diese Verringerung
geht mehrheitlich auf das heuer stärkere Wirtschaftswachstum zurück. Dieses wird aber laut Juni-Prognose
des WIFO im kommenden Jahr um einen halben Prozentpunkt zurückgehen und damit wieder die Arbeitsmarktproblematik
anheizen. Noch dazu kommt, dass die Folgefinanzierung des Sonderprogramms ungewiss ist. Aus diesen beiden Gründen
prognostiziert das WIFO für 2007 eine höhere Arbeitslosenquote.
"Es ist daher völlig unverständlich, dass man angesichts dieser Rahmenbedingungen von einer Trendwende
am Arbeitsmarkt sprechen kann", so Hundstorfer. "Diese Aussage ist wohl nur angesichts des laufenden
Wahlkampfes verständlich. Denn sieht man sich die Realität auf dem Arbeitsmarkt näher an, so ist
dieser von einer steigenden Jugendarbeitslosigkeit geprägt. Noch immer stehen über 10.000 Lehrstellensuchenden
nicht einmal halb so viele offene Lehrstellen gegenüber."
Der ÖGB fordert daher:
- Eine Steuerentlastung von einer Milliarde Euro zur Stärkung kleiner und mittlerer EinkommensbezieherInnen.
Das würde die Binnennachfrage ankurbeln.
- Die Verdoppelung der Negativsteuer von 110 auf 220 Euro.
- Eine Anhebung der Pendlerpauschale um weitere zehn Prozent.
- Die Anpassung des Verkehrskostenabsetzbetrages an die Preissteigerungen.
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Wir übernehmen hier Stellungnahmen aller im Parlament
vertretenen Parteien – sofern vorhanden! Die Redaktion
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