Wien (bmlv) - Mit der Kommandoübergabe am 31.08. übernimmt das Streitkräfteführungs-
kommando mit Sitz in Graz und Salzburg die operative Führung des Österreichischen Bundesheeres. Damit
ist der größte und wichtigste Schritt der Bundesheerreform abgeschlossen.
Die 450 Mitarbeiter rund um Streitkräftekommandant Generalleutnant Günter Höfler tragen die Verantwortung
für den Großteil des Heerespersonals in einer derzeitigen Stärke von ca. 55.000 Soldaten, Soldatinnen
und Zivilbediensteten - inklusive der Miliz. "Mit der Reduzierung von sechs auf zwei obere Kommanden erreichen
wir Verwaltungsvereinfachung, Verkürzung der Dienstwege sowie eine personelle und organisatorische Einsparung
in der Verwaltung, was insgesamt der Truppe zugute kommt", so Verteidigungsminister Günther Platter.
Das neue Kommando ist das zentrale Führungsinstrument des neuen, modernen Bundesheeres. Als Schwergewicht
sieht Höfler die Vorbereitung und Führung der Einsätze im In- und Ausland. "Dies ist eine große
Herausforderung, vor allem, wenn man bedenkt, dass abgesehen von der permanenten Luftraumüberwachung derzeit
nahezu 3.500 österreichische Soldatinnen und Soldaten im Inland und in 15 internationalen Operationen weltweit
im Einsatz sind", so Höfler. Verteidigungsminister Platter: "Mit diesen zentralen Führungsinstrumenten
ist die Bundesheerreform auf Truppenebene abgeschlossen."
Roadshow: "Bundesheer on the Road"
Um das Streitkräfteführungskommando vorzustellen, geht das Bundesheer in den nächsten Wochen
"On the Road". Die Tour startet am 6. September in Wien, geht dann das durch das gesamte Bundesgebiet
und endet in Graz, dem Sitz des neuen Kommandos. Bei "Bundesheer on the Road" wird sich das neue Bundesheer
präsentieren und dabei den zukunftsorientierten Eindruck einer modernen Armee hinterlassen. Einzelne Stationen
werden sein: Grundwehrdienst neu, Pioniergeräte, Sanitätspanzer, Luftraumüberwachung, Sondereinsatzkräfte,
internationale Einsätze, Militärmusik, ein Sicherheitsquiz und natürlich auch Informationen über
Karrierewege beim Bundesheer.
Zentralstelle
Um eine klare Trennung zwischen operativer und strategischer Ebene sicherzustellen, werden die Aufgaben
aus dem Kommando Spezialeinsatzkräfte in die Zentralstelle übergeleitet. Generalmajor Erich Wolf (bisher
Kommandant Luftstreitkräfte) wird mit 1. September 2006 im Verteidigungsministerium für die Militärluftfahrt
zuständig sein. Wolf wird in diesem Fachbereich als Airchief die Vertretung des Generalstabschefs General
Mag. Roland Ertl übernehmen sowie für den Bereich Eurofighter federführend sein. Generalleutnant
Edmund Entacher (bisher Kommandant Landstreitkräfte) wird (ebenfalls mit 1. September 2006) die zentrale und
wichtige Funktion des Milizbeauftragten des Verteidigungsministeriums übernehmen. Die Bestellung eines Milizbeauftragten
ist im Wehrrechtsänderungsgesetz 2006 vorgesehen. Generalleutnant Entacher wird in dieser Funktion an Planungsvorhaben
betreffend alle Angelegenheiten des Milizsystems mitwirken und den Verteidigungsminister in diesen Fragen unmittelbar
beraten. |