Amon:
ÖGB plant dramatischste Pensionskürzung der Zweiten Republik
Gusenbauer nimmt arbeitslose ÖGB-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Kauf
Wien (övp-pk) - Als "dramatischste Pensionskürzung der Zweiten Republik" bezeichnete
ÖAAB- Generalsekretär Werner Amon die Pläne des ÖGB, die am 28.08. im "Kurier" veröffentlicht
wurden. Laut internem ÖGB-Papier könnten Angestellte des ÖGB bis zu 70 Prozent ihrer zukünftigen
betrieblichen Pension verlieren. Auch sollen die Abfertigungsansprüche auf den gesetzlichen Anspruch minimiert
werden, da laut ÖGB-Argumentation diese im Insolvenzfalle ohnehin vom Insolvenzentgeltsicherungsfonds gedeckt
werden. Angesichts dieser Pläne des ÖGB stellte Amon die Frage, warum der ÖGB die Veröffentlichung
der ÖGB-Bilanz noch immer verzögere. Offensichtlich seien die Interventionen der SPÖ seitens SPÖ-Chef
Gusenbauer und SPÖ-Budgetsprecher Matznetter heftiger geworden. Schließlich plakatiere die SPÖ
"Pensionsansprüche sichern", was sich angesichts der drastischen ÖGB-Pläne ad absurdum
führen würde, so Amon. "Die SPÖ liegt immer mit dem, was sie sagt und dem, was sie tut weit
auseinander."
Der ÖAAB-Generalsekretär bezifferte die Kosten der Verzögerung der Bilanzlegung von bis zu 59,7
Millionen Euro an Zinsen pro Jahr, die der ÖGB für sein "Finanzdesaster" zu leisten habe. Jeder
Monat, in dem der ÖGB nicht handle, koste dem ÖGB 4,975 Millionen Euro bzw. rund 70 Millionen Schilling.
Das seien 2,3 Millionen Schilling pro Tag, so Amon. Am Ende des Jahres werde das Defizit wohl kaum mehr die kolportierten
70 Millionen Euro betragen, sondern sich um weitere 59,7 Millionen Euro erhöhen. "SPÖ-Chef Gusenbauer
muss für diesen Schaden die Verantwortung übernehmen", so Amon. Dieser nehme nicht nur die dramatischsten
Pensionskürzungen und Kürzungen von Abfertigungen der Zweiten Republik in Kauf, sondern auch die Tatsache,
dass sich der ÖGB immer stärker in Richtung Insolvenz bewege, womit sehr viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
des ÖGB ihren Arbeitsplatz verlieren würden.
Abschließend stellte Amon die Frage an SPÖ-Chef Gusenbauer sowie SPÖ-Budgetsprecher Matznetter,
wie die SPÖ ihr Defizit, das im Jahr 2000 mit 351 Millionen Schilling kolportiert wurde, innerhalb von wenigen
Jahren abbauen konnte. Schließlich seien weder im Personalbereich Einsparungen erfolgt, noch habe sie sparsame
Wahlkämpfe geführt und sich auch nicht von Eigentum getrennt. Amon erklärte, er hoffe, dass diese
"wundersame Sanierung der SPÖ" nichts mit ÖGB und BAWAG zu tun habe. Sollte dies tatsächlich
gelungen sein, was laut Amon aber nur wenig wahrscheinlich sei, wäre dieses Konzept für betriebswirtschaftliche
Lehrbücher interessant, so Amon. |
Matznetter: Amon-Anschuldigungen "blanker Unsinn"
Nerven in ÖVP liegen blank - "Wie weiland die FPÖ"
Wien (sk) - "Wie blank müssen die Nerven in der ÖVP liegen, um den stv. ÖAAB-
Generalsekretär einmal mehr mit völlig haltlosen Anschuldigungen an die Öffentlichkeit gehen zu
lassen?", fragte SPÖ-Budget- und Finanzsprecher Christoph Matznetter 28.08. gegenüber dem SPÖ-Pressedienst.
Die ÖVP hadere schwer mit ihrem gegenwärtigen Schicksal und könne den Menschen auch keine Ziele
für die nächsten Jahre anbieten. In der Not lasse man ÖVP-Abgeordneten Amon "blanken Unsinn
verbreiten, wie es weiland nur die FPÖ tat", so Matznetter in Reaktion auf die heutige Amon-Pressekonferenz.
Sollte Amon "in dieser Manier weitermachen, behalten wir uns rechtliche Schritte vor", ergänzte
der Budget- und Finanzsprecher.
Es sei "letzten Endes hilfreich für die SPÖ", wenn die Kanzlerpartei ÖVP "derart
unverhohlen die Masken fallen lässt", so der SPÖ-Abgeordnete. Die SPÖ habe mehrfach offengelegt,
wie sie ihre Finanzsituation in den Griff bekommen habe. In diesem Sinn bedanke sich Matznetter "für
das Kompliment Amons für die Wirtschaftskompetenz der SPÖ". So viel Weitsicht habe er nicht erwartet,
so der SPÖ-Abgeordnete, der sich abschließend für die Nominierung zum Wirtschafts-Nobelpreis bei
Amon bedankte: "Danke Herr Amon für die Nobelpreisnominierung. Leider befürchte ich, dass weder
Sie noch die Führung der ÖVP unter Schüssel vom Nobelpreiskomitee ernst genommen werden, und daher
eine Nominierung Ihrerseits meine aktuell doch sehr geringen Chancen weiter vermindert." |