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Unilever verkauft Iglo an britischen Finanzinvestor Permira |
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Iglo-Werk in Groß-Enzersdorf nur indirekt betroffen Amsterdam/Wien (aiz.info) - Der britische Finanzinvestor Permira übernimmt von Unilever die Tiefkühlkostsparte Iglo. Der britisch-niederländische Konsumgüter-Konzern gab am 28.08. bekannt, dass Permira für Euro 1,725 Mrd. den Zuschlag für große Teile seiner Tiefkühlsparte bekommen habe. Das Paket umfasst das Geschäft der Marken Iglo und Birds Eye. Nicht verkauft wird der Speiseeis-Bereich (mit der in Österreich bekannten Marke Eskimo). Vom Verkauf betroffen sind Euroopaweit rund 3.500 Beschäftigte, berichten APA und Reuters. Nur indirekt betrifft der Verkauf der Unilever-TK-Sparte auch das Iglo-Werk in Groß-Enzersdorf im Marchfeld, wo Unilever seit 35 Jahren Iglo-Produkte erzeugt. Das Werk steht nach dem Konkurs seit Ende 2005 in Besitz der ostdeutschen Frenzel-Gruppe, mit der es langjährige Produktionsverträge gibt. Der Iglo-Verkauf soll bis zum Ende des Jahres abgeschlossen sein, heißt es in einer Mitteilung. In Italien werde Unilever selbst im Tiefkühlmarkt engagiert bleiben. Das Spanien-Geschäft hatte Unilever bereits vor zwei Monaten separat verkauft. Das Geschäft mit Tiefkühlkost macht Unilever schon länger Probleme. Seit Februar läuft die Suche nach einem Käufer, weil diese Sparte seit Jahren hinter den Zielvorgaben des Konzerns zurückgeblieben war. Im vergangenen Jahr sank der Umsatz des Geschäftsbereichs um 4,5%. Der Umsatz der verkauften Unternehmensteile belief sich den Angaben zufolge im vergangenen Jahr auf Euro 1,28 Mrd. bei einem Gewinn von Euro 174 Mio. In Österreich ist im Gegensatz zu anderen Ländern das Tiefkühl-Geschäft sehr erfolgreich gelaufen. Nach Deutschland wurde hierzulande der zweithöchste Umsatz mit Iglo-Produkten erzielt. Unilever - drittgrößter Nahrungsmittelkonzern der Welt - bekam im Tiefkühlbereich aber den Preisdruck durch Billiganbieter und die Diskonter zu spüren. In Österreich lag der Umsatz von Unilever im Vorjahr bei rund Euro 400 Mio. Mit der Marke Iglo wurden etwa Euro 100 Mio. umgesetzt, der Marktanteil in Österreich mit Iglo-Tiefkühlprodukten liegt bei 80%. Anfang des Monats hatte Unilever einen leichten Umsatzanstieg auf 3,9% im zweiten Quartal bekannt gegeben. Das Unternehmen versucht derzeit, mit höheren Verkäufen aus einer seit 2004 dauernden Krise zu kommen. Das Wachstum bleibt aber noch deutlich hinter den Zahlen der größeren Konkurrenten Procter & Gamble und Nestle. |
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