Wien (bmi) - Am 11. September 2001 stürzten die Türme des World Trade Centers in New York nach
terroristischen Anschlägen ein. Seither wurden weltweit die Maßnahmen gegen terroristische Bedrohungen
verstärkt. Österreich ist gut gerüstet, laut Experten besteht keine akute Gefahr vor terroristischen
Anschlägen in Österreich.
Innenministerin Liese Prokop mahnte in einer Pressekonferenz am 09.09. trotzdem zur Aufmerksamkeit: "Für
Österreich besteht aktuell keine akute Terrorgefahr. Das bedeutet aber trotzdem, dass wir natürlich aufmerksam
sein müssen und stets die aktuelle Sicherheitslage, weltweit und in Europa, sorgsam beobachten müssen.
Wir stehen dazu in engem, internationalen Kontakt und regem Informationsaustausch, insbesondere mit Deutschland
und Großbritannien."
Informationsdrehscheibe Threat Response Centre (TRC)
Die österreichischen Sicherheitsbehörden beobachten die Szene sehr sensibel und genau. Mit Jahresbeginn
2006 wurde im Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (.BVT) ein Threat Response Centre
(TRC) eingerichtet. Das TRC dient als nationale und internationale Informationsdrehscheibe und Kontaktstelle für
alle extremismus- und terrorismusrelevanten Sachverhalte. Das TRC analysiert die Gefährdungslage Österreichs
und ist ein Instrument der präventiven Gefahrenabwehr. Ständig am TRC beteiligt sind das Bundeskanzleramt,
das Außenministerium, das Heeresnachrichten- und Abwehramt, das Bundeskriminalamt und das .BVT. Der Informationsaustausch
und die gemeinsame Erstellung von Bedrohungsanalysen haben sich sehr gut bewährt und werden auch weiterhin
verstärkt und fortgeführt.
Gesetzliche Maßnahmen zur Terrorbekämpfung
In Österreich wurden zahlreiche legistische Maßnahmen zur Terrorbekämpfung getroffen. Mit
der Sicherheitspolizeigesetznovelle 2006, dem Fremdenrechtspaket 2005 und Neuerungen im Niederlassungs- und Aufenthaltsgesetz
sowie dem Staatsbürgerschaftsgesetz stehen gesetzlich verankerte Maßnahmen zur Bekämpfung des Terrorismus
zur Verfügung.
Verstärkte Zusammenarbeit durch EU-Vorsitz Österreichs
Besonders während des EU-Vorsitzes Österreich im ersten Halbjahr 2006 wurden wichtige Maßnahmen
zur Terrorismus-Bekämpfung gesetzt. Unter österreichischer Vorsitzführung der Counter Terrorist
Group (CTG) erfolgte eine Verbesserung der Zusammenarbeit und des Informationsaustausches zwischen den Nachrichtendiensten,
EU-Gremien und Polizeibehörden (Europol) im Bereich der Terrorismusbekämpfung. Eine regelmäßige
Zusammenarbeit auf multilateraler Ebene und Treffen der Leiter der europäischen Nachrichtendienste wurden
eingeführt. In der Ratsarbeitsgruppe "Terrorismus" wurden unter anderem ein regelmäßiger
und detaillierter Informationsaustausch zu terroristischen Ereignissen zwischen europäischen Sicherheitsbehörden
und die Überarbeitung des Aktionsplans zur Bekämpfung des Terrorismus vereinbart. |