Konsumentenstimmung im Aufwind
Wien (statistik austria) - Nach einem nominellen Umsatzplus von 3,3% im 1.Quartal 2006 konnten die
österreichischen Dienstleistungsunternehmen auch im 2. Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum einen
Anstieg lukrieren. Bei einem Indexstand von 112,4 wurde laut Statistik Austria eine Steigerung von 4,0% zum Vorjahresquartal
erzielt. Zum Vorquartal war hingegen ein Umsatzminus von 2,9% zu verzeichnen.
Nach Berechnungen der Statistik Austria wurde somit für das 1. Halbjahr 2006 ein nominelles Umsatzplus von
3,7% erreicht. Ebenfalls positiv entwickelte sich der Handel im Zeitraum Jänner bis Juni 2006 mit Umsatzzuwächsen
von 4,0% (nominell) und 1,7% (real).
Vor allem die Tourismusbereiche wie der Flugverkehr (+10,6%), die Branche ,,Hilfs- und Nebentätigkeiten für
den Verkehr, Reisebüros (+4,2%) und das Beherbergungs- und Gaststättenwesen (+3,6%) sind die Gewinner
der konjunkturellen Aufwärtsbewegung. Im Bereich Beherbergungs- und Gaststättenwesen entwickelte sich
das Beherbergungswesen mit +3,9%, trotz stagnierender Nächtigungszahlen im 1. Halbjahr, etwas dynamischer
als das Gaststättenwesen mit +3,2%. Ausschlaggebend hierfür war wohl die gehobene (5- und 4-Stern-Hotels)
Qualitätshotellerie.
Die größten Umsatzzuwächse im Handel für den Zeitraum Jänner bis Juni 2006 erwirtschaftete
der Großhandel, gestützt auf die gute Exportentwicklung, mit +5,1% nominell und 2,3% real. Das Plus
im Einzelhandel von 2,8% (nominell) und 2,3% (real) ist einerseits auf die beginnend bessere Konsumentenstimmung
(vorläufiger Juli 2006 EH +2,3% real) anderseits auch auf erfolgte Nachziehkäufe, bedingt durch die lange
Konsumflaute, zurückzuführen. Der Kfz-Handel (inkl. Reparatur und Tankstellen) erzielte nominell +2,0%.
Dies bedeutet ein reales Minus von 0,7%. Diese Veränderung bestätigt auch die Rückgänge bei
den Kfz-Neuzulassungen im 1. Halbjahr.
Die Beschäftigungsentwicklung im Bereich Dienstleistungen verlief im zweiten Quartal 2006 mit einem Gesamtplus
von 3,1% - mit Ausnahme der Bereiche Landverkehr (-0,8%) und Nachrichtenübermittlung (-2,3%), hier sind nach
wie vor Strukturbereinigungen wirksam - äußerst positiv.
Im Handel entwickelte sich die Zahl der Beschäftigten mit insgesamt 0,9% im ersten Halbjahr 2006 leicht positiv.
Gemessen werden allerdings Beschäftigtenverhältnisse (selbstständige und unselbstständige),
eine Umrechnung auf das Beschäftigungsvollzeitäquivalent ist daher nicht möglich. |