Arbeit / Teilzeitbeschäftigung  

erstellt am
15. 09. 06

 Stummvoll: Steigende Vollzeitbeschäftigung eindeutig belegbar
AK verwendet wider besseren Wissens falsche Zahlen
Wien (övp-pk) - "Die Zahl der Vollzeitbeschäftigten ist in den letzten Jahren gestiegen - das belegen aktuelle Zahlen eindeutig", so ÖVP-Finanzsprecher Günter Stummvoll. Laut Arbeitskräfteerhebung der Statistik Austria ist der Bestand an vollzeitbeschäftigten unselbständig Erwerbstätigen von 2.493.600 im Jahr 2004 auf 2.529.800 im Jahr 2005 angestiegen. "Das entspricht einer Zunahme von 1,5 Prozent", so Stummvoll. Die Arbeiterkammer verwende aber wider besseren Wissens falsche Zahlen und spreche von einem Rückgang der Vollbeschäftigung. "Es gibt seit 2004 eine geänderte Erhebungsmethode, wodurch der von der AK gezogene Vergleich der Zahlen absolut unseriös ist", betonte Stummvoll. "Der Wahlkampf geht ganz offensichtlich nicht spurlos an der Arbeiterkammer vorbei. Doch auch in Wahlkampfzeiten kann man sich von der Arbeiterkammer einen seriösen Umgang mit Zahlen erwarten - parteipolitische Vereinnahmung ist absolut fehl am Platz", so Stummvoll abschließend.

 

Kuntzl: Österreich braucht Trendwende, um Teufelskreis der Armut zu durchbrechen!
Bundesregierung unter Schüssel hat traurige Bilanz der Armutssteigerung in Österreich zu verantworten!
Wien (spw) - "Eines der traurigsten Kapitel der Regierungsbilanz unter Kanzler Schüssel ist, dass die Armut in Österreich in den letzten Jahren deutlich angestiegen ist! Laut Sozialbericht des Bundesministeriums für Soziales sind über eine Million Menschen in Österreich armutsgefährdet und beinahe eine halbe Million arm. Eigentlich müsste man zu diesem Bericht Armutsbericht sagen!", stellte die Spitzenkandidatin der SPÖ Wien, Andrea Kuntzl bei einer Pressekonferenz zur Straßen-Ausstellungseröffnung "Armut gestern und heute. 1900 bis 2006" am Siebensternplatz am 14.09. fest.

"Besonders Frauen sind von der Armutsfalle betroffen, da die Einkommen der Frauen noch immer deutlich unter denen der Männer liegen. Das hängt vor allem mit den atypischen Beschäftigungsverhältnissen zusammen, die sich in den letzten Jahren besonders bei Frauen enorm verstärkt haben!", betonte Kuntzl. 70 Prozent aller geringfügig Beschäftigten seien Frauen und rund 40 Prozent aller berufstätigen Frauen würden in Teilzeit arbeiten. 1995 wären es noch 27 Prozent gewesen.
"Das Märchen, dass Frauen aufgrund der Kindererziehung in Teilzeit arbeiten wollen, trifft zwar manchmal zu, aber die überwiegende Anzahl der Frauen müssen atypischen Beschäftigungsformen nachgehen, weil sie keinen Vollzeitplatz oder Kinderbetreuungsplatz finden. Das ist ein teuflischer Mix aus politischen Maßnahmen, die die Frauen aus dem Berufsleben zurückdrängt!", so die Spitzenkandidatin. Die Bundesregierung habe die geringe Unterstützung für den Ausbau der Kinderbetreuungsplätze zu verantworten, genauso wie andere Maßnahmen, die zu einer Verschlechterung der Lebens- und Arbeitssituation der Frauen in Österreich geführt habe.
"Wien versucht zum Beispiel durch den ArbeitnehmerInnen-Föderungsfonds (waff) dieser Entwicklung aktiv entgegen zu wirken. Denn die Frauenerwerbstätigkeit ist der Schlüssel gegen Armut und Kinderarmut. Österreich braucht eine Trendwende, um diesen Teufelskreis zu durchbrechen!", stellte Kuntzl fest. Auf Bundesebene müssen endlich Maßnahmen gesetzt werden, um die faire Verteilung des Wohlstandes umsetzen zu können. "Neben der Entlastung des Mittelstandes ist unser zentrales Anliegen gegen die Armut in unserem Land anzukämpfen und die Lebenssituation der Frauen zu verbessern!", betonte Kuntzl und verwies auf das Maßnahmenpaket der SPÖ. Neben einer bedarfsorientierten Grundsicherung, der Verdoppelung der Negativsteuer von 110 auf 220 Euro pro Jahr, sowie der Einführung der Negativsteuer für PensionistInnen, werde die SPÖ Chancen für Frauen auf dem Arbeitsmarkt erhöhen. "Wir werden einen Bundesfrauenförderfonds einrichten und Mittel zur Verfügung stellen, um Frauen im Erwerbsleben unterstützen zu können. Denn das ist ein wesentlicher Schlüssel zur Bekämpfung von Armut!", so Kuntzl.
Durch 100 Millionen Euro jährlich zusätzlich für den Ausbau der Kinderbetreuungseinrichtungen soll Frauen der leichtere Wiedereinstieg ermöglicht werden und eine flexiblere Gestaltung des Kindergeldes werde ein maßgeschneidertes Modell für jede Familiensituation möglich machen. Kuntzl: "AlleinerzieherInnen müssen früher zurück in den Job und es nicht fair, dass sie dadurch auf das Kindergeld verzichten müssen. Daher bieten wir eine Wahlmöglichkeit an: Kürzere Babypause und höheres monatliches Kindergeld, oder längere Babypause und Kindergeld in der bisherigen Höhe." Die SPÖ werde weiters "die Pensionsgerechtigkeit für Frauen wieder herstellen": Zeiten der Kindererziehung sollen bis zum Schuleintritt gewertet werden, als hätte die Frau das Einkommen von vor der Geburt weiter bezogen. Weiters soll auch das Kindergeld auf dem Pensionskonto berücksichtigt werden.

 

 Öllinger: ÖVP-Jobwunder gründet auf Umwandlung von Vollzeit- in Teilzeitjobs
Grüne fordern Mindestlohn, weil Menschen von ihrer Arbeit auch in Würde leben können müssen
Wien (grüne) - "Schlechtbezahlte Teilzeitjobs statt existenzsichernder Vollzeitjobs, das steckt hinter dem angeblichen Jobwunder der Bundesregierung", kritisiert der stv. Klubobmann und Sozialsprecher der Grünen, Karl Öllinger. "In den letzten Jahren wurden keine neuen Jobs geschaffen, sondern mit statistischen Tricks Kinderbetreuungsgeldbezieherinnen in die Beschäftigtenstatistik aufgenommen und Vollzeitjobs in Teilzeitjobs umgewandelt. Davon kann aber kein Mensch leben."

Es überrascht nicht, dass laut der heute veröffentlichten SORA-Umfrage mehr als jede/r zweite Teilzeitbeschäftigte länger arbeiten will, dies aber nicht kann. Die Politik der Bundesregierung der letzten Jahre führte nämlich nicht zur Ausweitung qualitätsvoller Teilzeitbeschäftigung. Im Gegenteil: Anders als etwa in den Niederlanden ist Teilzeit in Österreich vor allem in schlecht entlohnten Branchen zu finden. Hier muss konsequent gegengesteuert werden, meint Öllinger: "So lange Unternehmen durch die Aufteilung von Vollzeit- auf Teilzeitbeschäftigung Kosten sparen können, wird das zu Lasten der Arbeitenden gehen. Teilzeit kann eine Chance sein. Aber auch Teilzeitjobs müssen existenzsichernde Löhne bieten."

Aus diesem Grund fordern die Grünen einen gesetzlichen Mindestlohn von mindestens Euro 7,- die Stunde. "Achtzehn von fünfundzwanzig EU-Ländern haben einen gesetzlichen Mindestlohn. Länder wie Frankreich und Großbritannien, die erst vor Kurzem Mindestlöhne eingeführt haben, haben damit gute Erfahrungen gemacht", so Öllinger. "In Österreich gibt es noch über 50 Kollektivverträge, die Löhne unter Euro 1000,- für Vollzeitarbeit vorsehen. Damit muss Schluss sein." 

 

Hundstorfer: Bekämpfung der Arbeitslosigkeit muss Priorität haben
ÖGB-Forderungen an künftige Regierung: Lohnsteuersenkung, neuer umfassender ArbeitnehmerInnenbegriff, keine vorzeitige Arbeitsmarktöffnung
Wien (ögb) - "Eine neue AMS-Studie bestätigt, dass der Großteil des Beschäftigungswachstums auf Teilzeitbeschäftigung zurückzuführen ist. Zum Jubeln besteht also kein Grund", sagte der gf. ÖGB-Präsident Rudolf Hundstorfer. Er und der Leitende Sekretär Dr. Richard Leutner, präsentierten heute, Freitag, die ÖGB-Forderungen an die künftige Bundesregierung: mehr Mittel für aktive Arbeitsmarktpolitik, eine Milliarde Lohnsteuersenkung sofort, ein einheitlicher ArbeitnehmerInnenbegriff.

Die Lage am österreichischen Arbeitsmarkt ist nicht rosig. "Der Anteil derer, die unfreiwillig Teilzeit arbeiten müssen, steigt ständig an", so Hundstorfer. Eine neue Synthesis-Studie, die das AMS in Auftrag gegeben hat, bestätigt, dass der Großteil des Beschäftigungszuwachses auf Teilzeitbeschäftigung zurückzuführen ist. Außerdem prognostiziert diese Studie, dass die Arbeitslosigkeit bald nach den Wahlen wieder auf das hohe Niveau vom Jahresanfang steigen wird.

Nachhaltige Erhöhung des Budgets für aktive Arbeitsmarktpolitik
"Die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit muss für die neue Regierung Priorität haben", fordert der ÖGB-Präsident: "Eine nachhaltige und dauerhafte Erhöhung des Budgets für aktive Arbeitsmarktpolitik ist unbedingt erforderlich." Auch nach 2006 müssen die finanziellen und personellen Mittel für die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit bereitgestellt werden.

Keine Arbeitsmarktöffnung für Pflegekräfte
Forderungen der IV nach vorzeitiger Öffnung des österreichischen Arbeitsmarktes für ArbeitnehmerInnen aus den benachbarten osteuropäischen Ländern erteilt der ÖGB eine klare Absage. Besonders problematisch ist auch die Absicht von Arbeitsminister Bartenstein, den Arbeitsmarkt für Pflegekräfte zu öffnen. Der Grund Jene ArbeitnehmerInnen, die als Pflegekräfte nach Österreich kommen, dürfen nach einem Jahr in jeder anderen Branche tätig werden. "Daher fordern wir die Bundesregierung auf, auf das ÖGB-Modell der Amnestie zurück zu greifen", sagte Hundstorfer.

Eine Milliarde Lohnsteuersenkung für Klein- und MittelverdienerInnen
Die genannte Synthesis-Studie zeigt auch, dass das Wirtschaftswachstum auf bis zu 3,1 Prozent steigen könnte, wenn nur die Inlandsnachfrage stärker gefördert würde. Dafür fordert der ÖGB eine Lohnsteuersenkung von einer Milliarde Euro für Klein- und MittelverdienerInnen als Sofortprogramm, also innerhalb der ersten 100 Tage der künftigen Regierung. "Von den drei Milliarden der letzten Steuerreform gingen zwei an die Unternehmer. Jetzt müssen die ArbeitnehmerInnen profitieren", begründet der Leitende Sekretär Leutner.


Schutz des Arbeitsrechts muss auch für atypische gelten
"Der Schutz des Arbeitsrechts muss auch für atypisch Beschäftigte gelten", sagte ÖGB-Präsident Hundstorfer. Ein neuer ArbeitnehmerInnenbegriff sei zu schaffen, der alle arbeitenden Menschen in Österreich, die wirtschaftlich von einer Person oder Firma abhängig sind, in die Schutzbestimmungen des Arbeitsrechts und der Kollektivverträge einbezieht. "Der neue ArbeitnehmerInnenbegriff soll auch im Sozialversicherungsrecht und im Einkommenssteuerrecht Anwendung finden", so Hundstorfer. 

 

 Mitterleher: Knapp 30.000 Arbeitslose meldeten 2006 bisher Wunsch nach Teilzeitbeschäftigung an
WKÖ: Teilzeitbeschäftigung nicht schlecht reden - Zahl der Beschäftigten 2005 auch in Vollzeitäquivalenten gerechnet um 1,3 Prozent gestiegen
Wien (pwk) - Die Wirtschaftskammer Österreich verwehrt sich ausdrücklich gegen erneut getätigte Aussagen, wonach Frauen in Teilzeitjobs "gedrängt" werden. WKÖ-General Reinhold Mitterlehner: "Im Gegenteil. Es besteht in der Bevölkerung eine große Nachfrage nach Teil- zeitarbeit: So wurden dem AMS im Jahr 2006 bisher 4.089 sofort verfügbare offene Teilzeitstellen gemeldet, demgegenüber standen 29.896 Arbeitslose mit dem Wunsch nach einer Teilzeitstelle, 28.341 davon Frauen."

Zudem ist nach aktuellen Daten der Statistik Austria die Zahl der Beschäftigten im Jahr 2005 in Vollzeitäquivalenten gerechnet um 1,3 Prozent auf 3.055.031 Personen gestiegen. Dies ist gegenüber den Vorjahren eine deutliche Steigerung.

Aktuelle Umfragen zeigen auch, dass die ganz überwiegende Anzahl der Teilzeitkräfte mit ihrer derzeitigen Anstellung sehr zufrieden sind und ihren Arbeitsplatz auch weiterempfehlen würden. Nach einer jüngsten Umfrage des Linzer Meinungsforschungsinstitutes market sind 95 Prozent der Teilzeitbeschäftigten mit ihrer Teilzeitanstellung sehr zufrieden bzw. zufrieden. Mitterlehner in Richtung AK: "Es besteht überhaupt kein Grund, Teilzeitarbeit schlecht reden zu wollen."
Durch Teilzeitarbeit bieten sich insbesondere Frauen, StudentInnen und PensionistInnen neue bzw. zusätzliche Beschäftigungsmöglichkeiten, weist die WKÖ hin. Teilzeitarbeit stellt vor allem auch ein geeignetes Mittel zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf dar.  

 

Wo WKÖ und ÖVP irren
Repräsentative SORA Teilzeit-Umfrage zeigt: Nur jede Vierte will in der Teilzeit bleiben
Wien (ak) - Zu den Teilzeit-Behauptungen von WKÖ und ÖVP stellt die AK fest: Der geringfü-gige Zuwachs an Vollzeitstellen in der derzeitigen Hochkonjunkturphase kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass seit dem Jahr 2000 mehr als 60.000 Vollzeitarbeitsplätze in Teilzeitjobs gesplittet worden sind. Diese "Teilzeitisierung" des österrei-chischen Arbeitsmarktes hält weiter an. Das Forschungsinstitut Synthesis prognostiziert neben dem bescheidenen Zuwachs an Vollzeit im gleichen Ausmaß die Zer-legung von Vollzeit in Teilzeit. Zweitens: Auch wenn eine Minderheit der Arbeitsuchenden Teilzeit will, sucht die Mehrheit vergeblich nach Vollzeit: Im Jahresschnitt 2005 standen 243.000 Menschen auf der Suche nach Vollzeit nur 20.000 von der Wirtschaft gemeldete Vollzeitstellen gegenüber. Drittens: Die aktuelle und repräsentative SORA Umfrage zeigt deutlich: Nur ein Viertel aller Teilzeitbeschäftigten ist mit dem Arbeitszeitausmaß wirklich zufrieden und will in der Teilzeit bleiben. Ein Viertel sieht angesichts der schwierigen Lage auf dem Arbeitsmarkt keine Chance auf Vollzeit. Jede zweite Teilzeitbeschäftigte möchte hingegen sehr wohl entweder sofort oder spätestens in wenigen Jahren länger arbeiten oder auf Vollzeit umsteigen. 

 

Teilzeit sucht Vollzeit
Wien (sora) - 34% der Teilzeitbeschäftigten sehen ihre Teilzeitarbeit als Notlösung bzw. als Übergangslösung an, das zeigt eine aktuelle Studie von SORA im Auftrag der Bundes- arbeiterkammer. Die Studie wurde am 14.9.2006 bei einer Pressekonferenz präsentiert.

Wichtige Argumente, warum Teilzeitbeschäftigte mehr arbeiten wollen, betreffen in erster Linie Fragen der Existenzsicherung, die durch Vollzeitarbeit erreicht werden kann. 83% der Befragten sehen hierbei den höheren Pensionsanspruch. Weiters gelten höheres Einkommen, die bessere Absicherung für den Fall von Arbeitslosigkeit sowie die Einschätzung, dass Vollzeitstellen sicherer sind als Teilzeitstellen, für den Großteil der Teilzeitbeschäftigten als Vorteile von Vollzeitstellen.

Mehr Arbeit gesucht
Der Wunsch nach Arbeit in einem höheren Stundenausmaß wird stark von äußeren Rahmenbedingungen beeinflusst:

  • 28% der Teilzeitbeschäftigten (210.000) wünschen sich sofort ein höheres Stundenausmaß. 45% der Männer und 26% der Frauen wollen ihre Arbeitszeit sofort ausweiten.
  • Weitere 9% (67.600) möchten ihr Stundenausmaß zwar nicht unmittelbar aber in den nächsten 5 Jahren erhöhen.
  • Weitere 13% (97.600) würden ihr Stundenausmaß erhöhen oder Vollzeit arbeiten, würde die Kinderbetreuung ihren Ansprüchen gerecht.
  • Tatsächlich keinen Wunsch nach Vollzeit oder mehr Stunden haben 22%.
  • Mehr als ein Viertel der Teilzeitbeschäftigten (27%) haben den Wunsch nach Vollzeit oder einem höheren Stundenausmaß aufgegeben, weil sie sich keine Chancen mehr auf eine solche Stelle ausrechnen. Überdurchschnittlich stark vertreten sind in dieser Gruppe Personen ab 50 Jahren.

Diese Daten resultieren aus einer repräsentativen Umfrage unter 1.000 Teilzeitbeschäftigten in ganz Österreich.

 

Wir übernehmen hier Stellungnahmen aller im Parlament
vertretenen Parteien – sofern vorhanden! Die Redaktion

 
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