Neuer EU-Schub für Biokraftstoffe geplant
Brüssel (övp-pd) - "Erneut spielt Österreich Vorreiter für die gesamte Europäische
Union - dieses Mal im Bereich der Biomasse und der verstärkten Förderung der Biokraftstoffe", sagte
der steirische Europaparlamentarier Univ. Prof. Reinhard Rack am 13.09. in Brüssel. Der Verkehrsausschuss
des Europäischen Parlaments nahm heute einstimmig einen Bericht zur EU-Strategie im Bereich Biomasse und Biokraftstoffe
an, in dem eine erhöhte Beimischung von Biokraftstoffen zu Diesel und Benzin gefordert wird. "Österreich
hat bereits 2005 mit einer Novellierung der Kraftstoffverordnung eine Verpflichtung zur Substitution von fossilen
durch biogene Kraftstoffe eingeführt. Die EU zieht jetzt nach und will europaweit mehr Biokraftstoffe produzieren,
fördern und verwenden", so der Verkehrssprecher der ÖVP-Delegation.
Der Bericht des Verkehrsausschusses betont, dass der Förderung der Entwicklung eines eigenständigen Biomassesektors
in der Europäischen Union besondere Beachtung geschenkt werden müsse, und empfiehlt abzuklären,
welche Möglichkeiten der landwirtschaftlichen Erzeugung von alternativen Kraftstoffen bestehen und welche
Auswirkungen eine intensivere Produktion hätte. "Der Ausschuss ist ebenfalls der Ansicht, dass Biokraftstoffe
der zweiten Generation, also so genannte Biomass-to-Liquid Kraftstoffe, höhere energetische Nutzungskapazitäten
ermöglichen werden als Biokraftstoffe der ersten Generation und dass daher baldmöglichst die technischen
Normen für Biokraftstoffe festzulegen wären, um eine höhere Beimischung von Biokraftstoffen in Benzin
und Diesel zu ermöglichen", so Rack weiter.
"Von den EU-Mitgliedstaaten sollte eine Investitionsförderung für die Erzeugung von Biomasse zur
Herstellung von Treibstoffen für Kraftfahrzeuge ausgehen, die mit den struktur- und agrarpolitischen Regelungen
der Union vereinbar ist", forderte Rack. "Österreich ist in jedem Fall hier einen großen Schritt
voraus." Auch die unlängst präsentierte neue Energiestrategie der ÖVP will zusätzliche
Maßnahmen für die verstärkte Nutzung von Biokraftstoffen setzen und so unter anderem eine Erhöhung
des Anteils an erneuerbaren Energieträgern im Verkehrsbereich von derzeit rund 3 % auf 20 % bis zum Jahr 2020
erreichen. "Das schafft erstens neue Absatzmärkte und Einkommenschancen für die Landwirtschaft,
zweitens ist es gut für die Umwelt und bringt drittens Unabhängigkeit von Energieimporten", betonte
Rack abschließend. |