WKÖ-Präsident Leitl mit 30-köpfiger Wirtschaftsdelegation in St. Petersburg
Wien (pwk) - Mit einem Außenhandelsvolumen (Exporte und Importe gesamt) von fast 4 Mrd Euro
hat sich die Russische Föderation im Vorjahr erstmals unter die Top 10 der wichtigsten Handelspartner Österreichs
gereiht. 1992 lag der bilaterale Außenhandel noch bei einer Mrd Euro. „Seit 2000 wachsen die österreichischen
Exporte nach Russland um durchschnittlich 25 Prozent jährlich, heuer im ersten Halbjahr nahmen sie erneut
um 31 Prozent auf fast 1 Mrd Euro zu“, berichtet der Präsident der Wirtschaftskammer Österreich, Christoph
Leitl, der am 12.09. mit einer 30-köpfigen Wirtschaftsdelegation nach St. Petersburg aufgebrochen ist. Am
Programm stehen neben Treffen österreichischer Firmen mit russischen Geschäftspartnern Termine mit hochrangigen
Politikern von St. Petersburg, des Leningrader Gebiets und der Nordwest-Region.
Ein erheblicher Teil des österreichischen Außenhandels mit Russland wird mit der Nordwest-Region rund
um St. Petersburg abgewickelt. In der jüngeren Vergangenheit entdeckten zahlreiche ausländische Unternehmen
die ressourcenreiche und infrastrukturell relativ gut erschlossene Nordwest-Region als Investitionsstandort. Aufgrund
des enormen Interesses auch der österreichischen Wirtschaft an der Region hat die WKÖ im April letzten
Jahres ein eigenes Auslandsbüro in St. Petersburg eingerichtet. Leitl weist darauf hin, dass viele der österreichischen
Investitionen in Russland (2005: insgesamt 1,5 Mrd Euro) in der Nordwest-Region getätigt wurden. „Vor allem
zahlreiche Auslandstöchter im Bereich der österreichischen Holz- und Zellstoffverarbeitung sind hier
angesiedelt, genauso wie österreichische Banken und Immobilienfirmen. Dementsprechend soll auch die Flugverbindung
zwischen Wien und St. Petersburg weiter ausgebaut werden“, macht sich Leitl bei seinen bevorstehenden Terminen
für eine tägliche Flugverbindung der AUA stark.
Insgesamt verfügen laut WKÖ-Außenhandelsstelle in Moskau derzeit mehr als 500 österreichische
Firmen in der Russischen Föderation über eigene Niederlassungen bzw. Beteiligungen. Die österreichischen
Exporte bestehen zu etwa 40 Prozent aus Maschinen, Verkehrsmitteln und Anlagen, rund 20 Prozent sind Pharmazeutika
und chemische Produkte und jeweils 15 Prozent machen Papier/Pappe sowie Fertigwaren aus.
Die Einfuhren aus Russland gestalten sich noch sehr rohstofflastig. Etwa 85 Prozent fallen auf Erdgas und Erdöl.
Preisbedingt legten die Importe im ersten Halbjahr 2006 ebenfalls deutlich, um 25 Prozent auf 1,2 Mrd Euro, zu.
Leitl: „Durch die rasante wirtschaftliche Entwicklung Russlands mit einem durchschnittlichen BIP-Wachstum seit
1999 um 6,4 Prozent besteht immer größer werdendes Potenzial für den Ausbau unserer Wirtschaftsbeziehungen.
Die Außenwirtschaft Österreich unterstützt die interessierten heimischen Exportfirmen sowohl im
Inland als auch tatkräftig vor Ort. Nützen wir rechtzeitig die Chancen des dynamischen Marktes“, appelliert
Leitl und macht vor allem auf die Bereiche Infrastruktur, Kommunikation, Umweltschutz und Gesundheitswesen aufmerksam,
wo enorme Nachfrage auch für österreichische Waren und Dienstleistungen herrscht. |