Wien (bmlfuw) - „Trotz steigender Treibhausgase seit 1990 sind 2004 die CO2-Emissionen in Österreich
um 1,3 % gegenüber 2003 gesunken. Das beweist, dass Österreichs 2002 beschlossene Klimastrategie zu greifen
beginnt. Wir sind unter denTop 3 in Europa in der CO2-Effizienz unserer Volkswirtschaft. Dennoch müssen wir
uns auf den Klimawandel einstellen. Beim Schutz der ÖsterreicherInnen vor Naturgefahren nehmen wir daher mehr
Geld in die Hand als bisher. Die Finanzmittel zum Schutz vor Naturkatastrophen werden um insgesamt 720 Millionen
Euro für die nächsten 10 Jahre aufgestockt. Das bedeutet ein Gesamtinvestitions- volumen von 3 Milliarden
Euro bis 2016 sowie ein Plus von 640 Projekten. Derzeit arbeiten in diesem Bereich ca. 6500 Beschäftige, durch
die Mittelaufstockung werden es 1500 mehr. Alle diese Maßnahmen passieren aber mit Augenmaß, dass heißt
ökologische Maßnahmen wo möglich, technische wo nötig“. Dies erklärte Umweltminister
Josef Pröll heute beim Symposium „klima:wandel >> natur:gefahren“ in Neukrichen.
Klimawandel passiert und ist eine der größten Herausforderungen für Politik und Gesellschaft in
diesem Jahrhundert. Um das Klimaschutzziel („Kyoto-Ziel“) von minus 13 % Treibhausgasemissionen in Österreich
zu erreichen, wurden bereits zahlreiche Maßnahmen gesetzt. „Wir haben wichtige klimapolitische Maßnahmen
in der jüngsten Vergangenheit gesetzt, bei den Biokraftstoffen, Ökostromgesetz, Emissionshandel, Umweltförderung
und auch im Bereich Bewusstseinsbildung und wir haben uns jetzt vorgenommen, den Anteil Erneuerbarer auf 45 % zu
verdoppeln. Diese Schritte Österreichs sind wichtig“, so Pröll weiter.
Schutz vor Naturgefahren
„Unser Hochwasserschutz hat sich bewährt, aber ein Restrisiko bleibt immer“, betont Umweltminister Pröll.
Im letzten Jahrzehnt wurden hier 200 Mio. Euro pro Jahr investiert. Im März 2006 wurde gemeinsam mit Finanzministerium
und Ländern eine Aufstockung der Finanzmittel zum Schutz vor Naturkatastrophen beschlossen, das bedeutet beim
Schutzwasserbau ein Plus von 32 Mio. Euro pro Jahr. Bei der Wildbach- und Lawinenverbauung (WLV) wurde um 5 Mio.
Euro pro Jahr erhöht. Darüber hinaus ist der Schutz vor Naturgefahren auch im Grünen Pakt für
Österreichs Landwirtschaft verankert. 25 Mio. Euro pro Jahr (gesamt: 175 Mio.) der Mittel für Ländliche
Entwicklung sind vor allem für Maßnahmen zur Verbesserung der Schutzwirkung des Waldes sichergestellt.
Genauso wichtig ist aber auch die BürgerInnen-Information über Gefahren. „Nur wer Gefahr kennt, kann
ihr entsprechend begegnen und mit sinnvollen Maßnahmen dazu beitragen, die möglichen vom Hochwasser
hervorgerufenen Schäden und Gefahren zu vermeiden oder zumindest zu verringern. Wir sind hier aktiv. Das Internet
– Informationssystem „Hochwasserrisikozonierung Austria (HORA)“ ermöglicht BürgerInnen Informationen
über die konkrete Hochwassergefährdung zu bekommen“ unterstrich Pröll in diesem Zusammenhang.
Alpenkonvention
Die Alpenkonvention stellt sich offensiv der Problematik des Klimawandels. Die Durchführungsprotokolle geben
ein umfassendes und mittlerweile bewährtes Instrumentarium zur internationalen Abstimmung auch bezüglich
Klimawandel, z.B.: Energieprotokoll. Es ist ein Bekenntnis zur Verringerung der Treibhausgasemission auch im Alpenraum
und fordert eine Fülle von Maßnahmen u. a. zur Energieeinsparung, zur Energieerzeugung und zur verstärkten
Verwendung von alternativen Energieformen. Es ist die ausdrückliche Verpflichtung der Vertragsparteien zur
Förderung und Umsetzung kommunaler und lokaler Energie- und Klimaschutzkonzepte einschließlich der dazugehörigen
Forschung.
„Fazit ist, isolierte Maßnahmen werden nur zu punktuellen Verbesserungen führen. Vermeidungs- und Anpassungsstrategien
als ganzheitlicher Ansatz beinhalten eine Anpassung der Raumnutzung, Diversifizierung des touristischen Angebots,
Änderung gewisser landwirtschaftlicher Kulturen, Modifikationen bei Technologien zur Energiegewinnung, Anpassung
der Landnutzung an die jeweiligen Vegetationszonen, Schutz und Sanierung des Bergwaldes, Integrales Risikomanagement,
Frühwarnsysteme sowie eine Anpassung des „Flussmanagements“. Am wichtigsten ist aber vor allem eine Änderung
der eigenen Lebensgewohnheiten“, so Pröll abschließend. |