BR-Präsident: Gemeinsame europäische Sicherheitsarchitektur aufbauen
Wien (pk) - "Auf Grund seiner langjährigen Tradition als verlässlicher Partner der
UNO, sich engagiert an Friedenseinsätzen zu beteiligen, hat Österreich Anspruch, einen temporären
Sitz im UNO-Sicherheitsrat zu erhalten." Das betonte der Präsident des Bundesrates, Gottfried Kneifel,
anlässlich eines Treffens der Absolventen der Militärakademie Oberösterreich, Jahrgang "Wellington",
am 23.09. im Parlament. Seit 1960 hätten rund 60.000 Soldaten unschätzbare Dienste unter der Flagge der
UNO in Krisengebieten geleistet und damit zum Frieden und zur Sicherheit der von Unruhen und Krieg betroffenen
Bevölkerung beigetragen, begründete Kneifel seine Forderung. Kneifel unterstützte damit die diesbezüglichen
Bemühungen von Außenministerin Ursula Plassnik während ihres Besuchs der UNO-Vollversammlung in
New York.
Die Aufgaben des Bundesheeres hätten sich stark verändert, sagte der Bundesratspräsident, vor allem
stünden mehr und mehr die internationalen Einsätze im Vordergrund. Aber auch Europa sollte im Rahmen
der Gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik (GASP) besser kooperieren. Unter Anspielung auf den Jahrgangsnamen
"Wellington" erinnerte Kneifel daran, dass bereits 1815 General Wellington eine europäische Armee
in der Schlacht bei Waterloo gegen Napoleon befehligt hatte. Heute sei es mehr denn je notwendig, eine europäische
Sicherheits- und Verteidigungsarchitektur aufzubauen, um Europa auch im Bereich der Friedensarbeit eine Stimme
und damit mehr Gewicht zu geben.
Bundesratspräsident Kneifel konnte bei diesem Empfang ca. 60 Offiziere unter der Leitung von Major Gerhard
Oberreiter begrüßen und ihnen seinen persönlichen Dank für ihre Dienste aussprechen. |