"Was wäre Österreich ohne die Pfarrgemeinden?"  

erstellt am
25. 09. 06

Kardinal Schönborn beim Dankfest der Erzdiözese Wien für die Pfarrgemeinderäte - Beim Papstbesuch sind Mitglieder aus den Pfarrgemeinderäten die "Ersteingeladenen"
Wien (stephanscom.at) - "Was wäre Österreich ohne die 3.000 Pfarrgemeinden und ihr Netzwerk der Gottes- und Nächstenliebe": Diese Frage stellte Kardinal Christoph Schönborn am 24.09. im Stephansdom beim Dankfest der Erzdiözese Wien für die engagierte Arbeit der insgesamt 6.300 Frauen und Männer, die derzeit in den rund 660 Pfarren der Erzdiözese Wien als Pfarrgemeinderäte tätig sind. Tag für Tag geschehe in den Pfarrgemeinden ohne das Licht der Öffentlichkeit ungeheuer viel Positives, betonte der Wiener Erzbischof. Am 18. März 2007 finden in ganz Österreich wieder Pfarrgemeinderatswahlen statt; das Dankfest war gleichzeitig Auftakt für die Vorbereitung dieses Wahlgangs. Kardinal Schönborn kündigte an, dass beim Besuch Papst Benedikts XVI. in Mariazell am 8. September 2007 Mitglieder aus den Pfarrgemeinderäten die "Ersteingeladenen" sind.

Die Vorbereitung auf die Pfarrgemeinderatswahlen und auf den Papstbesuch zum 850-Jahr-Jubiläum von Mariazell stehen unter dem Motto "Lebensräume gestalten - Glaubensräume öffnen". Kardinal Schönborn sagte in diesem Zusammenhang, dass die Gestaltung von Lebensräumen in den Pfarrgemeinden Tag für Tag mit einer Fülle von Initiativen erfolgt. Zugleich gehe es auch darum, Glaubensräume zu öffnen. Eine Hilfe dazu sei die große "Novene" (neunmonatige spirituelle Vorbereitungszeit auf den Papstbesuch) von 8. Dezember 2006 bis 8. September 2007. Der Akzent soll dabei auf die spirituelle Vertiefung im Leben der Pfarrgemeinden gelegt werden. Wie der Wiener Erzbischof ankündigte, laden die österreichischen Bischöfe die Pfarrgemeinderäte ein, im Rückblick auf die letzten fünf Jahre aus ihren lokalen Erfahrungen sozusagen die Apostelgeschichte "weiter zu schreiben". Im kommenden Februar soll diese "weiter geschriebene" Apostelgeschichte aus den österreichischen Pfarren an Papst Benedikt XVI. überreicht werden.

Kardinal Schönborn bezeichnete es als glückliche Fügung, dass ab dem ersten Adventsonntag im Gottesdienst wieder das Lukas-Evangelium, das "Evangelium des Alltags", gelesen wird. Denn die Pfarrgemeinderäte seien ja diejenigen, die das Evangelium in den Alltag übersetzen. In diesem Zusammenhang formulierte der Wiener Erzbischof ein "großes Vergelt's Gott" an die Pfarrgemeinderäte für ihren Einsatz an "Zeit, Liebe, Kraft, Ideen und Energien".

Freilich müsse man sich immer die Frage stellen, ob die "erste Liebe" noch wach ist. "Nur die Liebe bewegt", betonte der Wiener Erzbischof: "Wo die Liebe nachlässt, fehlt es an der Kraft zum Aufbruch".

Nach der Vesper im Dom wurden rund um den Stephansplatz einige besondere Programmpunkte für die engagierten Pfarrgemeinderäte angeboten: Großer Andrang herrschte etwa im Erzbischöflichen Palais, wo man hinter die Kulissen des Erzbischöflichen Sekretariats blicken konnte und Kardinal Schönborn persönlich durch seine Arbeitsräume führte. Wer wollte, konnte auch Sonderführungen durch das Dom- und Diözesanmuseum und die Virgilkapelle mitmachen oder den Dachboden des Stephansdoms erkunden. Im "Club Stephansplatz 4" und bei einer Agape auf dem Stephansplatz tauschten die Pfarrgemeinderäte aus allen Dekanaten der Diözese ihre Erfahrungen in der praktischen Pfarrgemeinderatsarbeit aus. "Ich bin sicher, dass diese Begegnungen die Solidarität der Pfarrgemeinderäte stärken und dem Blick in die Zukunft neue Kraft geben", freute sich Johannes Pesl, Pfarrgemeinderats-Referent der Erzdiözese.
 
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