Mit einem Ticket ganz Österreich erfahren – Bundesweite Nahverkehrsgesellschaft soll koordinieren
Wien (bmvit/sts) - Zwei Tage vor dem europaweiten autofreien Tag stellte Verkehrsstaats- sekretär Helmut
Kukacka ein Konzept für ein gesamt österreichisches ÖV-Ticket vor, das in allen öffentlichen
Verkehrsmitteln im gesamten Bundesgebiet gelten solle. "Wer vom Wiener Stephansplatz mit der U3 zum Westbahnhof
fährt, von dort weiter mit dem Zug nach Linz und schließlich vom Linzer Hauptbahnhof mit der Straßenbahn
auf den Hauptplatz, soll künftig nicht mehr drei Fahrkarten lösen müssen, sondern mit diesem "Österreich-Ticket"
auskommen", erklärt Kukacka die Idee des ÖV-Tickets. Zur Realisierung werden alle Beteiligten ins
Boot geholt werden und eine bundesweite Nahverkehrsgesellschaft geschaffen. Der Verkehrsstaatssekretär betont
aber, dass die Nahverkehrskompetenz bei den Ländern und Kommunen bleiben solle, auf Bundesebene soll primär
die Länder- und Verkehrsbünde übergreifende Koordination erfolgen.
Momentan seien das BMVIT, das BMF und das BMSG (Schüler- und Lehrlingsfreifahrten) seiten des Bundes mit dem
Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) betraut. Weitere Akteure seien die 9 Landesregierungen (Verkehrsdiensteverträge),
die 7 Verkehrsverbundsorganisationsgesellschaften der Länder, der Städte- und der Gemeindebund und die
Verkehrsunternehmen. "Diese Vielfalt verlangt nach einer Koordinationsstelle die mit einer entsprechenden
Problemlösungs- und Entscheidungskompetenz ausgestattet ist.", so Kukacka. Die Aufgaben dieser bundesweiten
Nahverkehrsgesellschaft wären die Koordination und Realisierung eines österreichweiten Taktfahrplanes,
die Erarbeitung eines abgestimmten Rahmenplans für den Infrastrukturausbau des ÖPNV, und die Entwicklung
österreichweiter Nahverkehrsprodukte wie dem "Österreich-Ticket". Über die konkrete organisatorische
und inhaltliche Ausgestaltung der Gesellschaft werden gleich zu Beginn der kommenden Legislaturperiode mit allen
entsprechenden ÖPNV-Partnern Gespräche geführt.
Mit dem Konzept des ÖV-Tickets will Kukacka den Öffentlichen Verkehr attraktivieren und somit die Fahrgastzahlen
erhöhen. Es würde auch die Barrieren für Gelegenheitsnutzer von Öffentlichen Verkehrsmitteln
abbauen. Das Ticket soll den der für den jeweiligen Nutzer günstigste Preis kosten und dabei soll auch
etwaige individuelle Ermäßigungen (z.B. ÖBB-Vorteilscard) berücksichtigt werden. Bis spätestens
Sommerfahrplan 2010 soll das Ticket im Verkehr sein. |