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Wahlkampf |
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erstellt am
20. 09. 06
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Schüssel:
Realistische Hoffnungen für die Zukunft geben, statt Angst machen
Schüssel-Rede vor rund 4.000 begeisterten Menschen im Linzer
Linz (övp-pd) - ÖVP-Bundesparteiobmann Bundeskanzler Wolfgang Schüssel referierte
bei der gestrigen Abendveranstaltung im Linzer Design Center anlässlich des Bundeskanzler-Tages in Oberösterreich
zu den Themen "Einsatz, Geschick und Verantwortung" in der Politik. Am Podium des Design Centers suchte
Bundeskanzler Schüssel vor 4.000 interessierten Menschen auch den Dialog mit Leistungsträgern aus sämtlichen
österreichischen Gesellschaftsschichten.
Der Bundeskanzler stellte an den Anfang seines Referates die rhetorische Frage, ob es so etwas wie eine Österreich-Komponente
bei der Frage nach dem "Einsatz, dem Geschick und der Verantwortung" gebe: "Ja, die gibt es",
so seine Antwort. Österreich unterscheide sich maßgeblich von anderen Staaten in Europa. Österreich
sei stark von außen geprägt und habe diese Einflüsse "durchaus verarbeitet. Wir sind wie eine
Melange - eine gute Mischung".
Wesentliche Voraussetzung für eine erfolgreiche und gute Politik sei der Zusammenhalt in der Gesellschaft.
"Ich sehe immer mehr Single-Haushalte und Einzelkinder. Wir befinden uns mitten in einem gigantischen Großversuch
- um zu erproben, was es heißt, wenn die klassische Familie nur mehr ein Minderheitsmodell ist. Das ist die
große Herausforderung der Zukunft", sagte der Bundeskanzler.
Zum Thema Zuwanderung und Integration betonte der Bundeskanzler, dass zehn Prozent der in Österreich lebenden
Menschen nicht hier geboren seien. Er sprach in diesem Zusammenhang auch von einer "zu liberalen Praxis in
früheren Jahren". Es müsse "sorgfältiger damit umgegangen werden". Und es müsse
erwartet werden, dass die deutsche Sprache von diesen Menschen erlernt werden müsse. "Deutsch ist die
Grundvoraussetzung und der erste Schritt zur erfolgreichen Integration", betonte Schüssel.
Österreich sei ein Land, das in breiten Bevölkerungsschichten Wohlstand genieße. "Es sind
nicht alle Probleme gelöst, aber wir haben viel erreicht", so Schüssel, der davor warnte, dass die
Angst, etwas zu verlieren, ein starkes politisches Motiv sei: "Heute sind viele Angstmacher unterwegs. Umso
wichtiger ist es daher, dass wir hier die Hoffnung entgegensetzen", so Schüssel, der die Verantwortungsgesellschaft
ansprach. "Wer Freiheit will, muss Verantwortung übernehmen", so Schüssel.
Der Bundeskanzler ging abschließend auch auf Oberösterreich ein: "Die jüngsten Arbeitsmarktdaten
zeigen, dass Oberösterreich auf dem Weg zurück zur Vollbeschäftigung ist. Außerdem ist Oberösterreich
schuldenfrei und vollbringt Höchstleistungen in der Wirtschaft." Das von Landeshauptmann Josef Pühringer
geführte Land könne somit "als Vorbild an Einsatz, Geschick und Verantwortung" bezeichnet werden.
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Gusenbauer: "Wer Kurswechsel will, muss SPÖ wählen"
ÖVP scheut inhaltliche Auseinandersetzung wie Teufel das Weihwasser
Wien (sk) - "Die SPÖ ist die einzige Partei in Österreich, die weiß, was den
Menschen unter den Nägeln brennt. Und das ist, dass der Wohlstand in unserem Land gerecht verteilt wird",
erklärte SPÖ-Vorsitzender Alfred Gusenbauer am 19.09. bei einem gemeinsamen Interview mit seiner Lebensgefährtin
Eva Steiner im "Journal Panorama". Ziel der SPÖ bei den Wahlen sei, stärkste Kraft zu werden,
"weil dies das stärkste Signal für eine Veränderung in unserem Land ist". "Wer wirklich
den Kurswechsel will, muss die SPÖ wählen", machte der SPÖ-Vorsitzende deutlich. Der ÖVP
warf Gusenbauer vor, dass diese das Thema BAWAG deshalb hochspielt, weil die ÖVP "die inhaltliche Auseinandersetzung
scheut wie der Teufel das Weihwasser".
Das Wichtigste in der Politik sei, sich in die Menschen hineinzuversetzen und deren Ängste und Sorgen ernst
zu nehmen, so Gusenbauer. Oberste Priorität habe für die SPÖ nach der Wahl, die Arbeitslosigkeit
zu senken. Das hätte zur Folge, dass die Menschen wieder mehr Chancen haben, würde aber auch Spielraum
für eine Steuerreform schaffen. Die von der SPÖ angestrebte Senkung der Arbeitslosigkeit um ein Drittel
in den nächsten vier Jahren ist nach Ansicht des SPÖ-Vorsitzenden realistisch. Dies werde auch von Wifo-Chef
Aiginger so gesehen. Die von Kanzler Schüssel genannte Beseitigung der Jugendarbeitslosigkeit sei angesichts
der von Schüssel verursachten Verdoppelung der Jugendarbeitslosigkeit in den letzten Jahren "eine Verhöhnung
der Menschen". Gusenbauer bekräftigte auch die Zielsetzung, eine Steuerreform im Umfang von drei Mrd.
Euro umzusetzen. Im Unterschied zur Regierung Schüssel wolle die SPÖ aber den Mittelstand spürbar
entlasten und nicht die Großkonzerne.
Im laufenden Wahlkampf hätten ihn viele Menschen darauf angesprochen, dass ihnen das Thema BAWAG bereits auf
die Nerven gehe, so Gusenbauer. Viele Bürger seien der Ansicht, dass solche Geschichten nicht zufällig
so kurz vor der Wahl an die Öffentlichkeit gelangen und vermuten politische Absicht dahinter. Was hier von
der ÖVP bewusst inszeniert werde, gehe den Menschen zu weit. Aus Sicht von Gusenbauer ist der Grund klar,
was die tatsächlichen Absichten der ÖVP seien. Kanzler Schüssel habe sich bisher keiner öffentlichen
Auseinadersetzung gestellt, erst zehn Tage vor der Wahl ist Schüssel zu einer Diskussion bereit, so Gusenbauer
mit Verweis auf die kommende TV-Konfrontation mit Schüssel am Donnerstag. Und die ÖVP wolle vom eigenen
Versagen in den letzten Jahren (Stichwort Rekordarbeitslosigkeit, Bildungsmisere etc.) ablenken und keine inhaltliche
Auseinadersetzung führen. "Das wird sich für die ÖVP aber als Schuss ins eigene Knie erweisen",
so Gusenbauer.
Der SPÖ-Vorsitzende wies auch neuerlich die Vorwürfe der ÖVP zurück, dass Parteien- finanzierung
durch BAWAG-Gelder für die SPÖ stattgefunden habe. Gusenbauer erneuerte auch seine Forderung nach mehr
Transparenz, was die finanzielle Unterstützung von Parteien betrifft. Die SPÖ habe diesbezüglich
schon vor Jahren einen Antrag eingebracht, der von der ÖVP aber immer abgelehnt wurde. Gusenbauer warf in
dem Zusammenhang auch die Frage auf, wieso die ÖVP doppelt so viele Wahlplakate wie die SPÖ aufgestellt
hat und woher das Geld dafür kommt. Wenn die Finanzen der Parteien offen gelegt werden, müssten dies
aber alle Parteien tun, "denn die Gesetze sind für alle gleich", unterstrich Gusenbauer abschließend. |
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Scheuch: Gusenbauers Jammertruppe auf Kärnten-Tour
Begeisterung für SPÖ-Chef hielt sich in Grenzen
Wien (bzö) - Während die SPÖ noch in höchsten Tönen von Alfred Gusenbauers
Kärnten-Besuch schwärmt, zeigt sich, dass "Gusi’s-Ausflug" tatsächlich nur wenig Eindruck
hinterlassen hat. "Es ist bedauerlich, dass Jammern und Raunzen anscheinend die zwei zentralen Elemente in
Herrn Gusenbauers Wahlprogramm sind", kommentiert BZÖ-Bündnissprecher Uwe Scheuch das Gesehene und
fügt hinzu, dass "sich Herr Gusenbauer besser um die Aufklärung der SPÖ-Verstrickungen im BAWAG-Skandal
bemühen sollte, anstatt in Kärnten mit inhaltlich dünnen Auftritten auf Stimmenfang zu gehen".
Der von Gusenbauer getätigten Aussage, dass "es sich die BZÖler und ÖVPler offensichtlich richten",
könne man wohl nur komödiantischen Wert zusprechen - stamme sie doch aus dem Mund des Chefs "der
Postenschacherpartei schlechthin". Vielmehr sei es eine Tatsache, dass durch die erfolgreiche Politik des
BZÖ unter ihrem Kärntner-Landeshauptmann Jörg Haider, mehr Geld für Kärnten gewonnen werden
konnte als je zuvor.
Verwunderlich auch, dass Gusenbauer für seinen Auftritt in Oberkärnten den kleinen Mühldorfer Kultursaal
wählte, wo man doch auch in Spittal hätte auftreten können: "Wahrscheinlich hatte man Bedenken,
dass ein großer Saal leer bleiben würden", meint Scheuch. "Das zeigt nur, dass die Oberkärntner
Bevölkerung mit der Politik der SPÖ nichts anfangen kann", so der abschließende Kommentar
des Bündnissprechers. |
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Vilimsky: Rot-Schwarze Radaubrüder liefern mit Napalm und Intrigen blamable Schlacht!
"Würde mich nicht wundern, wenn Wahlbeteiligung weiter
sinkt - Rot-Schwarze Giftküchen bis zum 1. Oktober stillegen"
Wien (fpd) - "Was die rot-schwarzen Radaubrüder zur Zeit liefern, schadet dem Ansehen der
Republik sowie der Politik im allgemeinen. Dieser "Napalm"- und Intrigen-Wahlkampf stellt einen absoluten
Tiefpunkt in der politischen Auseinandersetzung dar, beklagte FPÖ-Generalsekretär Bundesrat Harald Vilimsky.
ÖVP und SPÖ würden zur Zeit die politische Kultur platt walzen und die Gesprächsfäden
sowohl zueinander wie auch zu den anderen Parteien total durchtrennen. "Auf diesem von Napalm und Skandalen
verseuchten Politboden ein tragfähiges Regierungs-/Oppositionssystem nach dem 1. Oktober zu formieren, wird
dank SPÖ und ÖVP alles andere als einfach, so Vilimsky, der in diesem Zusammenhang von einer "Verluderung
des politischen Systems" durch ÖVP und SPÖ sprach.
Die ÖVP hat Österreich mehrfach verraten, die SPÖ das sozialdemokratische Grundprinzip. Beide merken,
daß sie nun im Sinkflug bei der Wählergunst sind und beschießen einander wie zwei Lausbuben-Gruppen
in einer völlig außer Rand und Band geratenen Schulklasse. Beide disqualifizieren sich damit für
die Übernahme von weiterer Verantwortung, denn Österreich ist das letzte, woran die rot-schwarzen Radaubrüder
denken würden.
Vilimsky forderte in Richtung ÖVP und SPÖ, zumindest die letzten Tage ihre Giftküchen zu sperren
sowie einen Wahlkampf zu führen, der in den Augen der Öffentlichkeit wieder akzeptabel wird. Obwohl die
FPÖ zur Zeit massiv von diesem kläglichen rot-schwarzen Schlammcatchen profitiert, appellieren wir an
ÖVP und SPÖ, im Interesse des Ansehens der Politik zu einer Auseinandersetzung nach zivilisierten Regeln
zurückzufinden", so der FPÖ-Generalsekretär. |
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Van der Bellen: Schüssel und Gusenbauer sollen Schlammschlacht einstellen
Wien (grüne) - "Nach der Entschuldigung von Steiermarks Landeshauptmann Voves appelliere
ich an die Spitzenkandidaten von ÖVP und SPÖ, Schüssel und Gusenbauer: Stellen Sie ihre wechselseitige
Schlammschlacht ein. Die Lügenvorwürfe, die gegenseitigen Unterstellungen, der jeweils andere betreibe
Verleumdungskampagnen, vertreiben Zehntausende WählerInnen von den Wahlurnen", so Bundessprecher Alexander
Van der Bellen zur Entschuldigung von Voves, der zunächst einen Mitbewerber mit einer "Krebszelle"
verglichen hat.
"Die Inserate von ÖVP und SPÖ, die sich jeweils mit Negativ-Unterstellungen zu überbieten versuchen,
bestätigen alle Klischees, die bei Hundertausenden Menschen über die Politik existieren. Es ist verhängnisvoll,
wenn ÖVP und SPÖ durch diesen Stil der verbrannten Erde die Politikverdrossenheit in der Bevölkerung
auf die Spitze treiben. Man soll und kann in der Sache hart diskutieren und Unterschiede zwischen den Parteien
aufzeigen, aber es muss auch in einem Wahlkampf wenigstens ein letzter Rest an Diskussionskultur, Seriosität
und Glaubwürdigkeit erhalten bleiben.
Ich nehme für die Grünen in Anspruch, dass wir uns am Wettlauf in Sachen Negativ-Campaigning nicht beteiligt
haben", so Van der Bellen. "Die Voves-Entschuldigung ist das erste positive Signal im Wahlkampf seit
Wochen. Ich appelliere an ÖVP und SPÖ, sich nicht die Auseinandersetzung zwischen BZÖ-Chef Westenthaler
und FPÖ-Strache zum Vorbild zu nehmen, sondern zur Sachpolitik zurückzukehren und über reale Zukunftsfragen
zu diskutieren. Etwa über die unterschiedlichen Wirtschafts- und Steuerkonzepte, die zukünftige Bildungspolitik,
die Frage der Energieversorgung oder des Arbeitsmarktes usw.", so Van der Bellen. |
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