Neues Fahndungswerkzeug für die Polizei
Wien (bmi) - Die Polizei verfügt seit kurzem über ein neues Fahndungswerkzeug. Innenministerin
Liese Prokop präsentierte am 20.09. mobile Geräte zur Erfassung von Kennzeichen. "Durch die neuen
Geräte erhöhen wir automatisch die Kontrolldichte im österreichischen Straßennetz und wir
erhoffen uns rasche Fahndungserfolge", sagte Prokop.
Die Kennzeichenerfassungssysteme (KES) sind Bildaufzeichnungsgeräte, die mit Hilfe spezieller Software Kennzeichen
vorbeifahrender Fahrzeuge auf drei Fahrspuren gleichzeitig ablesen und die Daten online mit dem Kfz-Fahndungsdatenbestand
des Innenministeriums (BM.I) abgleichen. Die Geräte können bei Bedarf, z. B. bei Alarmfahndungen, rasch
und standortunabhängig eingesetzt werden. Daten die zu keinem Treffer geführt haben, werden sofort automatisch
gelöscht.
Das BM.I hat vorerst drei KES angekauft und den Landeskriminalämtern Tirol, Oberösterreich und Niederösterreich
zugewiesen. Ein Gerät kostete 50.000 Euro. Haupteinsatzstellen der Kennzeichenerkennungsgeräte werden
Autobahnen und Schnellstrassen, Grenzkontrollstellen und Verkehrskontrollplätze sein.
Die Rechtsgrundlage zum Einsatz der KES wurde durch die Novelle des Sicherheitspolizeigesetzes geschaffen. Die
Sicherheitsbehörden dürfen KES einsetzen, um personenbezogene Daten für Zwecke der Fahndung zu ermitteln
und zu verarbeiten. Die Einsatzdauer ist zeitlich mit maximal einem Monat eingeschränkt. Daten die zu keinem
Treffer geführt haben, werden sofort automatisch gelöscht. Der Rechtsschutzbeauftragte des BM.I wird
über jeden Einsatz der KES zeitgerecht in Kenntnis gesetzt.
In Bayern und England werden Kennzeichenerfassungssysteme bereits sehr erfolgreich eingesetzt. In Österreich
wird der Einsatz der KES vor allem in Hinblick auf die Fußball-EURO 2008 und den Abbau der Grenzkontrollen
zu den EU-Nachbarländern von großem Nutzen sein. |