Kleines Land mit großem Beitrag  

erstellt am
20. 09. 06

Benedikt XVI. empfing den neuen österreichischen Botschafter beim Heiligen Stuhl, Martin Bolldorf
Vatikan (kath.net) - Österreich sei „bekannt für seine große Offenheit gegenüber der weltweiten Mission des Nachfolgers Petri im Dienst der Verbreitung des Evangeliums“. Das sagte Papst Benedikt XVI. beim Antrittsbesuch des neuen österreichischen Botschafters beim Heiligen Stuhl, Martin Bolldorf. Der 58-Jährige folgt Botschafter Helmut Türk nach.

Weltweit seien viele dankbar „für die Hilfe, die österreichische Katholiken und zahlreiche Menschen guten Willens für die sozialen, humanitären und missionarischen Projekte der Kirche bereitstellen“, betonte der Heilige Vater. Er hob auch das Engagement des Staates Österreich für den Religionsunterricht hervor.

„Österreich und der Heilige Stuhl stehen in der Tat in langer und fruchtbarer Verbundenheit“, erklärte der Papst. „Diese Verbundenheit ist mehr als ein geschichtliches Faktum; sie gründet vor allem in der Zugehörigkeit der großen Mehrheit der österreichischen Bevölkerung zur katholischen Kirche.“

Es diene dem Menschen, wenn die in Österreich politisch Handelnden „sich von einem ,Weltbild’ leiten lassen, in dem die durch den christlichen Glauben vermittelten Werte bestimmend sind“, sagte der Heilige Vater. Die Würde des Menschen dürfe „niemals den Parametern der ,Machbarkeit’, des Nutzens und der Produktivität unterworfen werden“, erklärte er.

„Jede wahrhaft humane Politik geht stets davon aus, dass der größte Reichtum einer Nation ihre Menschen sind.“ Österreich gehöre heute in Europa zwar zu den kleineren Ländern, meinte Benedikt XVI. „Dennoch kann es einen großen Beitrag leisten: einen Beitrag dazu, dass die Rechte und die unantastbare Würde des Menschen, der nach dem Ebenbild Gottes geschaffen ist, und die Stellung der Familie als Keimzelle der Gesellschaft im Lebensraum Europa immer und unter allen Umständen geachtet und geschützt werden; einen Beitrag auch dazu, dass Europa im notwendigen Prozess der Selbstvergewisserung den Blick auf Gott, den Schöpfer allen Lebens, richtet, in dem Gerechtigkeit und Liebe zusammenfallen.“
 
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