Weiterer Ausbau und Verbesserung – LH Niessl: "Erfolgreiche Gesundheitspolitik vergangener
Jahre soll weiter fortgesetzt werden"
Eisenstadt (blms) - Der Österreichische Strukturplan Gesundheit (ÖSG) und welche Konsequenzen
damit für das Burgenland verbunden sind, war am 19.09. Thema einer Pressekonferenz von Landeshauptmann Hans
Niessl, Landesrat Dr. Peter Rezar und Univ. Prof. Dr. Norbert Pateisky, Präsident der Österreichischen
Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe. Der ÖSG wurde am 28. Juni 2006 von der Bundesgesundheitskommission
beschlossen und ist mit diesem Tag in Kraft getreten. In einer 15a-Vereinbarung hat sich das Burgenland verpflichtet,
den ÖSG umzusetzen. Im burgenländischen Landtag wurde diese Vereinbarung mit breiter Mehrheit beschlossen.
Der Planungsansatz des ÖSG geht von der zu versorgenden Wohnbevölkerung aus und erteilt den Bundesländern
den Auftrag, in der jeweiligen Versorgungsregion für eine ausgewogene Versorgung, jedoch unter Einhaltung
strikter Qualitätskriterien, zu sorgen. Leistungsangebote, die aufgrund einer geringen Bevölkerungszahl
aber auch aufgrund einer seltenen Leistungshäufigkeit nicht in jeder Versorgungsregion angeboten werden können,
sind innerhalb der Versorgungszonen sicherzustellen. "Tatsache ist, dass durch diese Neustrukturierung die
medizinische Versorgung im Süden des Landes weiter ausgebaut und verbessert wird", so Niessl.
Am Krankenhaus Güssing wird ein neuer Fachschwerpunkt Orthopädie eingerichtet und die Tagesaugenklinik,
bei der es eine Kooperation mit der Uni Graz gibt, wird weiter ausgebaut. Damit soll der Spitalsstandort Güssing
gesichert werden. Weiters wird ein Fachschwerpunkt HNO am Krankenhaus Oberwart eingerichtet, um so eine weitere
Maßnahme zur bedarfsgerechten Erweiterung des medizinischen Leistungsangebotes im Süden des Landes zu
setzen. Mit der fixen Stationierung der Christophorus-Flugrettung in Oberwart wurde die notärztliche Versorgung
maßgeblich verbessert.
Niessl: "Entscheidungsgrundlage für die Verlagerung der Geburtenstation vom Krankenhaus Güssing
in das Krankenhaus Oberwart ist ebenfalls der Österreichische Strukturplan Gesundheit (ÖSG). Es entspricht
der Meinung renommierter und international anerkannter Experten, dass der ÖSG auch im Falle der Geburtenstation
Güssing umzusetzen ist. Prof. Wolnar, Vorsitzender des Obersten Sanitätsrates, und Prof. Tragl vom KRAGES-Aufsichtsrat
befürworten beide die Verlagerung und begrüßen diese Umorganisation." Univ. Prof. Dr. Pateisky
weiß, dass "sich gerade bei einer Entbindung mögliche Komplikationen nicht immer vorhersagen lassen.
Deshalb ist es besonders wichtig, dass man geübt ist und die Organisation stimmt. Dabei bringt eine geringe
Fallzahl, wie es in Güssing der Fall ist, Sicherheitsrisiken mit sich."
Gesundheitslandesrat Dr. Peter Rezar ist überzeugt, dass "das neue Modell eine optimale Versorgung im
Land garantiert. An allen Standorten wollen wir eine Grundversorgung und Fachschwerpunkte, wie es im ÖSG vorgesehen
ist, anbieten". Wie das Krankenhaus Kittsee soll auch das Krankenhaus Güssing weiter aufgewertet und
der Standort gesichert werden. Nach der Schließung der Geburtenstation in Kittsee wurde in das Krankenhaus
weiter investiert. Der Zubau für eine neue Intensivüberwachungseinheit (IMCU) wurde heuer eröffnet,
ein Computertomograph wurde im vergangenen Jahr installiert. Weiters wurden Pläne für ein Rehab-Zentrum,
das direkt ans Krankenhaus angeschlossen sein wird, erst vor kurzem präsentiert. |